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Ausgabe 19/2024
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Was hat es mit dem Vatertag auf sich?

Zum Vatertag gehören für viele Herren feucht-fröhliche Bräuche – oft mit Bierfässchen und Bollerwagen bei der Tour im Grünen. Ob die teilnehmenden Männer dabei wirklich Väter sind oder nicht, spielt dabei keine Rolle. In Deutschland wird der Vatertag traditionell an Christi Himmelfahrt gefeiert.

Möglicher Ursprung: Umzüge am Himmelfahrtstag

Der Ursprung des Vatertags lässt sich nicht ganz genau bestimmen. Vermutet wird, dass sich verschiedene Traditionen miteinander vermengt haben. So geht man davon aus, dass die feucht-fröhlichen "Herrenpartien" eine Verbindung zu den Riten des christlichen Feiertags der Kirche haben.

Seit dem 4. Jahrhundert feiern Christen an Himmelfahrt die "Aufhebung" Jesu in den Himmel, die Rückkehr des Gottessohnes zum Vater. Später zogen die Gläubigen an diesem Tag bei den sogenannten Flurumgängen um die Felder und baten um eine gute Ernte. Zeugnisse aus dem frühen 16. Jahrhundert belegen übrigens, dass schon damals eine Menge Alkohol im Spiel war.

Ab dem 19. Jahrhundert ist der christliche Ursprung zunehmend mehr in den Hintergrund gerückt. Die ersten "Herrentouren" aufs Land kamen in Mode, Frauen waren schon damals nicht dabei. Aus dem Berliner Raum ist bekannt, dass dort Gruppen aus überwiegend alleinstehenden Männern jedes Jahr Ausflüge am Himmelfahrtstag unternahmen.

Als schöner Frühlingstag, der übrigens seit 1934 arbeitsfrei ist, war Himmelfahrt ein willkommener Anlass für entsprechende Ausflüge. Auch zu DDR-Zeiten wurde die Tradition des "Herrentags" in und um Berlin fortgesetzt, wenngleich Christi Himmelfahrt als Feiertag in der DDR 1967 abgeschafft wurde.

Ursprung des „Vatertags“

Wie der Muttertag hat auch der Vatertag seinen Ursprung in den USA. Die Initiative geht zurück auf Sonora Louisa Smart Dodd.

Sie war die Tochter von William Jackson Smart, einem Veteran des US-amerikanischen Bürgerkriegs. Smart lebte mit seinen sechs Kindern lebte auf einer Farm. Da seine Frau bei der Geburt der jüngsten Tochter verstorben war, musste er alle Kinder allein versorgen. Das war für diese Zeit sehr ungewöhnlich. Denn wenn die Frau eines Farmers starb, wurden die Kinder normalerweise in Waisenhäuser oder zu Verwandten gebracht. Doch Smart bewirtschaftete die Farm weiter und zog die Kinder groß.

Seine Tochter Sonora wusste, dass ihr Vater da etwas sehr Besonderes für sie und ihre Geschwister getan hatte. Als sie also in einem Gottesdienst zu Ehren der Mütter saß, kam ihr die Idee, dass man auch einen Tag einführen sollte, an dem die Bemühungen der Väter geehrt werden. 1909 begann sie für diesen Tag zu werben. Nur ein Jahr später konnte sie die Kirchengemeinde ihrer Heimatstadt Sporkane dafür begeistern. So wurde am 19. Juni 1910 der erste offizielle Vatertag gefeiert.

US-Präsident Richard Nixon war dann im Jahr 1974 schließlich derjenige, der den Tag zu einem offiziellen Vatertag ernannte. Seitdem wird der Tag in Amerika immer am dritten Sonntag im Juni gefeiert.