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mein Mandelbachtal
Ausgabe 23/2024
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Die Habkircher Störche haben Nachwuchs

Ach wie schön. Im Storchennestern im Garten des Obst- und Gartenbauvereins in Habkirchen hat sich jetzt Nachwuchs eingestellt. Zwei stolze Jungstorche sitzen nun dort bei ihren Eltern im Nest.

Aus der Nachbarschaft hat man einen herrlichen Blick auf den Storchenhorst. Dort stehen die stolzen Jungstorche mit weit aufgerissenem Schnabel, während ihre Eltern zur Nahrungssuche unterwegs sind.

Der wenige Tage alte Nachwuchs wird von den Eltern noch nicht alleine gelassen. Auf dem Nest sind vor allem die Fütterungen interessant, wenn Würmer und andere Spezialitäten aus den Schnäbeln der Eltern den Weg in die offenen Schlunde des Nachwuchses finden.

Der Weißstorch ist einer der bekanntesten und am besten erforschten Vögel hierzulande. Weltweit hat er eine hohe Symbolkraft, gilt unter anderem als Glücksbote und überbringt in der deutschen Folklore sogar die Babys.

Dass er sich in Mandelbachtal jetzt ausgerechnet in Habkirchen angesiedelt hat, könnte also auch mit der Annakapelle zusammenhängen, wo seit Jahrhunderten kinderlose Frauen hin pilgern und um Nachwuchs beten. Jetzt können sie sich dort zusätzlich noch von einem Storch beißen lassen, denn auch das sorgt für Nachwuchs, so war zumindest der Aberglaube vergangener Jahrhunderte.

Aber Spaß bei Seite. Der Weißstorch lebt in abwechslungsreichen, offenen Kulturlandschaften mit Feuchtwiesen, Fließgewässern, Weiden und Wiesen. Deshalb fühlt er sich bei uns im Bliesgau so wohl und siedelt sich dort zunehmend wieder an. Er baut sein Nest häufig auf Schornsteinen, Dächern oder Kirchtürmen.

Seine Gestalt wirkt würdevoll und elegant. Er ist überwiegend weiß bis auf die Schwungfedern und Teile der Flügeloberseiten, die auffällig schwarz sind. Beine und der lange Schnabel sind rot.

Zahlreiche Schutzmaßnahmen für Weißstörche in verschiedenen Bundesländern haben in den letzten Jahren zu einer positiven Entwicklung der Bestände beigetragen. Sie befinden sich aktuell nur noch auf der Vornwarnliste und gelten nicht mehr als gefährdet.

Hauptsächlich ist der Weißstorch ein Langstreckenzieher, der den Winter in Afrika verbringt. Er umfliegt das Mittelmeer, weshalb es teilweise hohe Aufkommen über Gibraltar und am Bosporus gibt. Bei uns im Bliesgau frisst er vor allem Mäuse, Amphibien, Reptilien, Regenwürmer und Insekten.

Dabei ist er ziemlich stumm. Dies kompensiert er vor allem am Nest durch das charakteristische, hölzerne Klappern des Schnabels.

Weißstörche sind, wie hier in Habkirchen, häufig in unmittelbarer Nähe des Menschen zu beobachten. Sie bauen ihre Nester gerne auf Gebäuden, und man kann sie im Sommer häufig im ruhigen Segelflug hoch oben am Himmel kreisend beobachten.

Der Weißstorch hat sich wie kein anderer Großvogel dem Menschen angeschlossen, ein Storchennest auf dem Hausdach gilt als Glücksbringer für die Bewohner.

Seit 1990 hat sich der Bestand des Sympathieträgers wieder erholt, so dass heute etwa 7.000 Weißstorchpaare in Deutschland brüten.

Steffen Jung vom Verkehrsverein Mandelbachtal kennt die Spielchen von Jungtieren und bringt deshalb bei seinen Fotografien immer viel Geduld und Zeit mit: „Letztlich hat sich der gewünschte Erfolg dann auch eingestellt.“

Es war aber kein einfaches Unterfangen für den Habkircher Fotografen die beiden Kleinen ins Bild zu kriegen. Immer wieder duckten sie sich, dann aber gelang ihm doch dieses schöne Foto.

Foto: Steffen Jung