Verein für Heimatkunde Ormesheim

Aus dem Leben von Josef Peifer (2)

Die Franzosen waren bis nach Altheim in der "Parr" vorgedrungen. Von dort aus wurde geschossen. In Zweibrücken auf der Rennwiese hat eine schwere deutsche Artilleriebatterie gestanden. Die haben dann losgelegt und nach Altheim zurückgeschossen. Das waren die ersten Schüsse, die wir gehört haben. Wegen des Geschützlärmes, der ungeheuerlich war, mussten wir die Pferde festhalten, damit sie sich nicht losreißen konnten. Nach einer gewissen Zeit hatten sich die Tiere an den Lärm gewöhnt und es wurde ruhiger. Man hat dann erzählt, dass sowohl bei den Franzosen als auch bei uns Gefangene gemacht wurden. Von der 6. Kompanie wurde ein Soldat vermisst. Hinterher stellte sich nach Tagen heraus, dass sich der am Bein verwundete Soldat aus dem Keller auf eine Wiese unter einen Zwetschgenbaum geschlichen hatte und sich mit den Früchten des Baumes und Tauwasser am Gras Hunger und Durst gestillt hatte. Nach drei bis vier Tagen wurde der Mann gefunden. Er wurde zurückgeschafft und sei davongekommen, wie es hieß. Kurze Zeit später hatte ich die erste Begegnung mit einem Gefallenen. Es war ein grauenvolles Erlebnis. Ein Soldat wurde von einem Granatwerfer voll auf den Rücken getroffen. Den hatte es ganz zerrissen. In einem Korb wurde er hergebracht. Die Beine haben aus dem Korb herausgeragt und oben drauf lag der Kopf. Es war der erste Gefallene unserer Kompanie. Wir haben ihn in Ixheim auf dem Friedhof begraben, wo uns der alte Friedhofswärter "weissagte" : Der Krieg wird bestimmt vier Jahre dauern, was wir alle bezweifelten. Wie man heute weiß, hatte er recht. Später hatten wir noch mehr Gefallene zu beklagen. Leider weiß ich die Namen der gefallenen Kameraden nicht mehr. Dies alles ist in den ersten vierzehn Tagen des Krieges geschehen. (Fortsetzung folgt)

Einladung

Am Mittwoch, dem 26.06.2024 findet um 19 Uhr im großen Nebenzimmer des Gasthauses Niederländer wieder ein Heimat- und Bilderabend des Heimatvereins Ormesheim statt.

Der Vortrag dauert ca. 45 Minuten, das anschließende „Schwätzchen“ bei einem oder mehreren Gläschen ….. in geselliger Runde kann sich länger hinziehen. Das gute Essen aus der Küche von Peter Maas kann zum Abschluss des Abends natürlich auch gekostet werden. Wir freuen uns über alle Besucher.