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mein Mandelbachtal
Ausgabe 28/2024
mein Ormesheim
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Verein für Heimatkiunde Ormesheim

Ormesheimer: (li) Josef Peifer und Otto Niederländer

Aus dem Leben von Josef Peifer (3)

Das Kriegsgeplänkel mit den Franzosen wurde bald beendet und die gesamte „Parr" bis Hornbach und Brenschelbach war von unserem Regiment besetzt. Dann wurden wir im Oktober 1939 von einem anderen Regiment abgelöst und verlegt in eine Gegend, etwa 10 bis 15 km vor Bad Kreuznach. Zu meinen bekannten Kameraden aus der Heimat hatte ich keinen Kontakt, obwohl sie nicht allzu weit entfernt von unserer Kompanie lagen. Wir hatten zum Beispiel keine Fahrräder und mussten alles zu Fuß bewältigen. Außerdem mussten wir immer bei den Pferden bleiben. Die mussten versorgt und gefüttert werden. Mittags blieb immer ein wenig Zeit für kleine Spaziergänge und für ein Bierchen in einer Wirtschaft. Wir hatten dort eine ruhige und angenehme Zeit verbracht über Weihnachten bis Ostern im Jahr 1940. Nach Ostern wurden wir mit der Eisenbahn mit dem gesamten Tross nach Trier gebracht und sind dann noch 10 bis 15 km zu Fuß gelaufen in Richtung Ell gegen die Luxemburger Grenze zu. Die ganze Division wurde dort im Trierer Raum verteilt. Wir sind abwechselnd in Waldlagern, Zeltlagern oder Dorflagern untergekommen. An einem Fluss wie die Blies, an der Sauer bei Ell hat ein großes Zelt gestanden. Da wurden wir mit den Pferden einquartiert. Wir haben auch bei den Tieren geschlafen. Hinter den Pferden wurde mit Heu und Stroh ein Nest zum Schlafen gemacht. Ende April habe ich 14 Tage Urlaub bekommen. Von Ell aus fuhr ich mit dem Zug ab in Richtung Kaiserslautern, wohin meine Eltern evakuiert waren. Gleich zu Beginn der Bahnfahrt winkte ich meinen Kameraden zum Abschied vom Zugfenster aus zu, da flog mir mein Krätzchen, wie wir unsere schiffchenartige Kopfbedeckung nannten, vom Kopf. Das war ein richtiges Unglück, denn ohne diese Kopfbedeckung war das militärische Grüßen unmöglich. Also marschierte ich vom nächsten Bahnhof aus zu Fuß mehrere Kilometer zurück an den Gleisen entlang. Zum Glück hatte ein Mann beobachtet, wie mir die Mütze vom Kopf geweht wurde. Der war noch vor Ort und gab mir mein Krätzchen zurück. Meine Eltern waren dort in der Nähe von Kaiserslautern bei einem Bauern untergebracht.