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mein Mandelbachtal
Ausgabe 3/2024
mein Ormesheim
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Verein für Heimatkunde Ormesheim

Das Schulmädchen Gertrud Bourgett, Tochter von Josef Bourgett und Berta Nicklaus, beim Unterricht in der alten Schule

Seit vier Jahren berichten wir im Mitteilungsblatt in wöchentlichen Beiträgen über verschiedene Themen mit Bildern aus der Vergangenheit von unserem Ort Ormesheim. Leider müssen wir diese Informationen zukünftig einstellen, da an Hand aller Dokumente im Archiv des Heimatvereins keine interessanten Beiträge über das Ortsgeschehen mehr vorliegen. Es hat halt alles seine Zeit.

An dieser Stelle ein großer Dank an unseren 2. Vorsitzenden Wolfgang Feix für die geleistete Arbeit in den vergangenen Jahren.

Sollten Bürgerinnen und Bürger jedoch mit eigenen Beiträgen über das Dorfgeschehen berichten, wie im nachfolgenden Bericht von Inge Wack, werden wir natürlich weiter diese Werke mit Freude veröffentlichen.

Wir werden im Mitteilungsblatt somit nur noch Vereinsnachrichten veröffentlichen.

Wegen technischen Problemen und witterungsbedingt führen wir im Januar keinen Heimatabend (Bilderabend mit Vortragen von Gedichten und Geschichten aus dem alten Lesebuch „An der Schwelle“) durch.

Den letzten Bericht von Inge Wack wollen wird noch veröffentlichen:

Umzug ins Schulhaus (5)

Die Franzosen sind abgezogen, unser Schulhaus war frei, somit war die Zeit im dunklen Kirchenkeller vorbei. Jedoch hatte die Schule unter dem Beschuss gelitten und musste zur Straßenseite abgestützt werden. Es blieben nur zwei Räume für den Unterricht, die anderen zwei Säle waren Einsturz gefährdet.

Wir mussten im Wechsel vormittags und nachmittags zum Unterricht kommen.

Bis zur vierten Klasse hatten wir wechselndes Lehrpersonal Ab der fünften Klasse wurden Mädchen und Jungen getrennt.

Die Mädchen kamen zur Schwester Bona, die vier Jahrgänge in einem Schulsaal betreute.

Kaum zu glauben, wie sie das schaffte, aber es gelang ihr recht gut.

Nahm sie mit den oberen Klassen ihren Stoff durch, mussten wir Jüngeren uns anderweitig beschäftigen. Entweder unseren Lernstoff von der Tafel in unsere Hefte schreiben, oder eine Geschichte aus dem Lesebuch “An der Schwelle“ lesen.

Wir hatten das Glück, dass wir bis zum Ende der Schulzeit von Schwester Bona unterrichtet wurden

Das hatte den Vorteil, sie kannte alle ihre Schülerinnen sehr gut.

Schön waren die Stunden, wenn wir zum Unterricht in die Natur gingen.

Wir mussten uns zwei und zwei aufstellen und gingen mit fröhlichem Gesang durch das Dorf.

Sofort gingen die Fenster auf, die Leute freuten sich und manche klatschten Beifall.

Gerne erinnere ich mich an die Handarbeit Stunden.

Wir strickten uns Pullover, lernten häkeln und sticken, derweil die Schwester uns schöne Geschichten vorlas.

Wir lernten außer den Schulfächern, auch viel fürs Leben, Ordnung, Anstand, Hilfsbereitschaft.

Es gab keine Glocke, die zur Pause läutete. Ein Mädchen aus der achten Klasse, welches von ihrem Platz zur Kirchenuhr sah, bekam die Trillerpfeife.

In unserem Jahrgang hatte ich den Fensterplatz und so mussten alle Schüler nach meiner Pfeife tanzen.

In der großen Pause machten die Mädchen auf dem vorderen Schulhof ihre Spiele, die Buben tollten auf dem hinteren Teil.

Es war eine schöne Zeit, wir waren zufrieden, froh und glücklich.

Inge Wack