Ormesheimer: Alfred Angel und Max Danzer
Vor den Panzern hatten wir Respekt. Als das Kettengeräusch nah zu hören war, suchte ich schnell Deckung. Diese fand ich gleich in einem Kornfeld, dessen Halme so hochgewachsen waren, dass man mich nicht sehen konnte. Ich trieb meine Pferde etwa 50 Meter weit in das Feld, wo schon ein anderer Kamerad hin geflüchtet war. Am Feldrand raste der Panzer vorbei in Richtung des Ortes Dupnov. Dort gingen wir anschließend hin und trafen Kanoniere einer Flakbatterie, die wir nach unserer Kompanie befragten. Sie konnten uns keine Antwort geben und schickten uns in einen angrenzenden Garten, wo noch mehr Leute der Flakbatterien und auch einige Panzer standen. Dort haben wir auf unseren Wagen übernachtet. Am frühen Morgen erfuhr ich von dem Wachhabenden, dass in der Nacht Infanteristen vorbeikamen, die in Richtung einer nahen Kaserne marschiert seien. Wir machten uns sofort auf den Weg zur besagten Kaserne und nach einigen Erkundigungen trafen wir auf die Kameraden unserer Kompanie. Von weitem sah ich schon unseren Spieß, der laut schrie: “Da drüben kommt der Peifer!” Man merkte ihm die Freude an, denn alle haben geglaubt, wir wären den Russen längst in die Hände gefallen oder gar umgekommen. Nach ein paar Tagen ging es dann schnell weiter in Richtung Kiew über den Fluss Dnepr und dort ist Uhrig Alois gefallen, der Bruder von “Hamme Maria”. Ich war fest entschlossen, noch zu seinem Grab zu gehen, habe mir extra einen Fotoapparat geliehen, um wenigstens ein Bild zu machen, aber die Umstände ließen es nicht zu. Das tat mir sehr leid. Von Kiew ging es dann weiter in Richtung Kaukasus. Fortsetzung folgt!