Ormesheimer: Anton Jost ("Joschde Toni") und Juliane, geb. Walsdorf
Als dann der Urlaub vorbei war, habe ich schnell gemerkt, wie gut alles organisiert war, dass man möglichst schnell wieder zur Einheit an der Front gelangt. In Debalsewo habe ich mich erkundigt, wo meine Einheit sich inzwischen befindet. Von dort aus fuhr ich dann abwechselnd mit Munitionsautos oder anderen Lastwagen immer ostwärts und kam plötzlich an einer Stelle vorbei, wo ich Leute meiner Einheit erkannte. Auf einer nah gelegenen Höhe stieg ich aus und wartete auf meine Kameraden. Ich meldete mich beim Chef vom Urlaub zurück und der schickte mich sofort zum "Futtermeister,“ von dem ich mein Gespann wieder bekam. In dieser Phase war meine Einheit nicht beim Angriff, sondern als Reserve hinter den kämpfenden Truppen. Beim Vormarsch wurde immer abgewechselt: Eine Division war im Kampfgebiet, die andere als Reserve einige km dahinter. Wir zogen nun in Richtung Kaukasus bis Mostok. Von dort ging es über den Fluss Terek ins Gebirge. Die Höhe war von russischen Truppen besetzt. Alle Versuche, diese Stellung einzunehmen missglückten. Selbst der anrückenden SS-Division-Wiking ist es nicht gelungen. Das war der Zeitpunkt, als sich der Kriegszustand gewendet hat. In Stalingrad war die sechste Armee eingekesselt und ging der Vernichtung entgegen und der allgemeine Rückzug begann. Das war Ende des Jahres 1942, aber der Krieg war längst nicht vorbei. Bei einer Rollbahn haben wir bemerkt, dass Lastwagen anstatt vor, alle zurückfuhren. Wir dachten alle: was ist denn hier los? Kein Mensch hat uns gesagt, dass die Armeen sich beim Rückzug befinden. So etwas durfte bei uns Deutschen nicht geschehen! Wir waren dort ein paar Wochen in einem kleinen Dorf. Ich hatte noch zwei kleine muntere Pferde. Mit denen musste ich jenseits des Flusses zu einer Kompanie am frühen Morgen den Kaffee bringen. Mit den munteren Pferdchen ging dies recht flott. Am Ziel kam einer und sagte: Mach schnellstens, dass du weg kommst, da oben auf dem Berg lauern die Russen. Ich machte mich flugs auf den Rückweg und wurde nicht beschossen. Fortsetzung folgt.
Einladung
Am Mittwoch, dem 25. September 2024, findet um 19 Uhr im großen Nebenzimmer des Gasthauses Niederländer der erste Bilderabend des Heimatvereins nach der Sommerpause statt.
Unsere Änne Speicher wird uns an diesem Abend kein Gedicht vortragen, sondern über ihren Lebenslauf von über 100 Jahren von der Geburt bis heute erzählen.
Der anschließende Bildervortrag dauert ca. 45 Minuten, das „Schwätzchen danach“ bei einem oder mehreren Gläschen … in geselliger Runde kann sich länger hinziehen. Das gute Essen aus der Küche von Peter Maas kann zum Abschluss des Abends natürlich auch gekostet werden. Wir freuen uns über alle Besucher.