Foto aus dem Bildervortrag - zwei Ormesheimer: Cäcilia Wurster, geb. Becker, Harald Diesinger
Eines Tages wurde ein Teil meiner Verwundeten in den oberen Teil der Stadt verlegt und waren dort in einer ehemaligen Residenz der Kaiserin Maria Theresia untergebracht. Diesen Leuten wollte ich einen Besuch abstatten. Bei solchen Angelegenheiten mussten uns immer Sanitäter, sogenannte „Sannis“, mit Gewehren begleiten. Mit einem Schutzbegleiter ging ich den Fluss „Buch“ entlang, bis wir die Höhe erblicken konnten, wo meine Bekannten mich erwarteten. Er brauchte nicht mit mir den kleinen Berg hinaufzusteigen, meinte ich. Dass ich alleine dort hinauflief, war ein Fehler, denn plötzlich stürzte ein etwa 20 Jahre alter Mann auf mich zu. Zu Tode erschrocken merkte ich doch, dass er total betrunken war und kaum noch stehen konnte. Das war wohl mein Glück. So stark wie ich konnte, gab ich ihm einen kräftigen Stoß und er torkelte zur Seite. So konnte ich dem Burschen entkommen und meine Bekannten erreichen. Das war wieder einmal eine Geschichte, die man nie vergisst. Und es geschahen immer wieder Dinge, die Ärger verursachten. Eines Tages erhielten wir viele Malariakranke, die täglich gespritzt werden mussten. Damals gab es keine Spritzen aus den Etuis, die steril waren. Die Geräte mussten alle abgekocht und aufs peinlichste gesäubert werden. Wurde solches nicht beachtet, gab es große Schwierigkeiten mit Abszessen, die sehr schmerzhaft waren und operiert werden mussten. Eines Tages wurden solche Abszesse festgestellt und weil ich die Jüngste im Team war, hat mich die Oberschwester verdächtigt, diese Fehler verursacht zu haben. Bei einer späteren Zugfahrt traf ich eine ehemalige Patientin, die mir bestätigte, dass ich sie nie gespritzt habe und dass sie nur von der Oberschwester ihre Spritzen bekam. So wurde die Schuldige spät, aber doch gefunden. Der Ärger bleibt jedoch. Später habe ich fünf Wochen Nachtwache halten müssen. Das war keine leichte Arbeit. Die Sanitätskaserne war zweistöckig und da ging es ständig die Treppen hinten oder vorne auf und ab, stets einen Schlauch wegen Blutungen in der Tasche. In jedem Stock lagen 20 bis 30 Kranke, die Hilfe brauchten. (Fortsetzung folgt).
Einladung
Am Mittwoch, dem 24.09.2025, findet um 18:00 Uhr im großen Nebenzimmer des Gasthauses Niederländer wieder ein Heimatabend des Vereins für Heimatkunde Ormesheim statt. Ein kultureller Beitrag wird den Abend einleiten. Der anschließende Bildervortrag dauert ca. 45 Minuten; das "Schwätzchen danach" bei einem oder mehreren Gläschen ... in gemütlicher Runde kann sich länger hinziehen. Das gute Essen aus der Küche von Peter Maas kann zum Abschluss des Abends auch gekostet werden. Wir freuen uns über alle Besucher.