Es ist der 22. Januar 2003, als der französische Präsident Jacques Chirac und Bundeskanzler Gerhard Schröder anlässlich des 40. Jahrestages der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags den 22. Januar zum "Deutsch-Französischen Tag" erklärten.
Seit der ersten Feier dieses besonderen Tages am 22. Januar 2004 wurden zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen, die darauf abzielen, Jugendliche aus beiden Ländern einander näherzubringen.
Die Deutsch-Französische Freundschaft
Die deutsch-französische Freundschaft hat eine lange und bedeutende Geschichte, die durch den Élysée-Vertrag von 1963 besiegelt wurde. Dieser Vertrag markierte einen Meilenstein in den Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg und wird oft als Modell für die Aussöhnung zweier Völker betrachtet. Beide Länder waren 1957 unter den Gründungsmitgliedern der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), dem Kern der heutigen Europäischen Union.
Im Januar 2019 wurde der "Vertrag von Aachen" unterzeichnet, der an den Élysée-Vertrag anknüpft und die deutsch-französischen Beziehungen für zukünftige Herausforderungen neu ausrichtet. Er betont die gemeinsame Arbeit an der Fortentwicklung der Europäischen Union, die Förderung der Gemeinsamkeiten zwischen Deutschen und Franzosen sowie die verstärkte Zusammenarbeit in Bereichen wie Außenpolitik, Verteidigung, Sicherheit, Entwicklungspolitik, Bildung und Forschung. Global relevante Themen wie Klimaschutz und Gesundheit rückten ebenfalls stärker in den Fokus der Zusammenarbeit.
Heckendalheim und Saône
Ein herausragendes Beispiel für die gelebte deutsch-französische Partnerschaft ist die langjährige Verbindung zwischen Heckendalheim und Saône. Die Partnerschaft wurde am 21. November 1970 offiziell begründet, als der damalige Bürgermeister von Heckendalheim, Prof. Dr. Hubert Rohde, gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister von Saône, Dr. Lischka, die Partnerschaftsurkunde in Saône unterzeichnete. Bereits seit 1955 gab es regelmäßige Besuchskontakte zwischen den Bewohnern beider Orte, insbesondere durch den SV Heckendalheim und die Betriebsmannschaft des Renaultwerks in Billancourt.
Die Partnerschaft zwischen Heckendalheim und Saône ist eine der ältesten und ununterbrochen anhaltenden im Saarland. Ihr langjähriger Bestand wurde nicht nur durch offizielle Begegnungen, sondern vor allem durch enge Bindungen mehrerer Familien in beiden Gemeinden geprägt. Diese persönlichen Freundschaften haben sich über Generationen hinweg intensiv entwickelt und fortgesetzt.
In den vergangenen Jahrzehnten gab es verschiedene Formen der Zusammenarbeit, darunter eine Schulpartnerschaft zwischen den Grundschulen beider Orte und den Austausch von Kindern, die in dieser Zeit Französisch lernten. Auch Vereine aus beiden Gemeinden pflegten die Verbindung durch Sportbegegnungen, gemeinsames Chorsingen und den gegenseitigen Besuch von Feuerwehren sowie anderer Gruppen.
Trotz des historischen Bestands dieser Partnerschaft wird betont, dass eine solche Beziehung ständige Pflege und Erneuerung erfordert. Es gehört viel Engagement und vor allem Interessierte dazu, die die Flamme der deutsch-französischen Freundschaft durch regelmäßige Besuche, Aktivitäten und persönlichen Austausch am Leben zu halten.