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Ausgabe 40/2025
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Achtung bei der Herbstarbeit

Vergleich der europäischen Hornisse und der asiatischen Hornisse. Grafik: NABU Berlin

Mit dem Oktober ist der Herbst da, und mit ihm die Zeit, in der Hecken und Sträucher wieder in Form gebracht werden. Doch genau in diesen dichten, grünen Verstecken lauert eine Gefahr, die vielen Gärtnern noch unbekannt ist: die Nester der asiatischen Hornisse. Besonders beim Heckenschnitt ist jetzt erhöhte Vorsicht geboten, da die Insekten ihre Nester oft in geringer Höhe anlegen.

So erkennen Sie die asiatische Hornisse

Die asiatische Hornisse ist deutlich von unserer heimischen, geschützten Europäischen Hornisse zu unterscheiden. Ein sicheres Erkennungsmerkmal sind ihre gelben Beine. Der Körper ist überwiegend dunkel, fast schwarz, mit einer breiten, orangenen Binde am Hinterleib und einem schwarzen Gesicht. Sie ist damit etwas kleiner und dunkler als ihre europäische Verwandte. Eine einzelne Hornisse ist für Menschen normalerweise ungefährlich und nur bei Bedrängung angriffslustig.

Warum die Nester jetzt so gefährlich sind

Über den Sommer haben sich die sogenannten Sekundärnester entwickelt. Die Nester werden sehr häufig in geringer Höhe unter zwei Metern angelegt – also genau dort, wo wir mit der Gartenschere hantieren. Bevorzugte Standorte sind Hecken und Sträucher, aber auch Nistkästen, Bereiche unterhalb von Dachrinnen sowie Gartenhäuser und Schuppen.

Die große Gefahr geht vom Nest aus

Wird ein Nest versehentlich berührt oder erschüttert, kann es zu einem massiven Angriff der Tiere kommen. Ein Primärnest kann bereits über 200 Hornissen beherbergen. Kommt man dem Nest zu nahe, attackieren sie geschlossen. Halten Sie deshalb immer einen Abstand von mindestens 10 Metern! Studien belegen, dass ab etwa 10 Stichen das Gift der asiatischen Hornisse eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellt. In einem solchen Fall muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Für Allergiker kann bereits ein einzelner Stich lebensbedrohlich sein.

So verhalten Sie sich bei einem Fund

Bewahren Sie unbedingt Ruhe und nähern Sie sich dem Fund nicht. Berühren oder versuchen Sie auf keinen Fall, das Nest selbst zu entfernen. Melden Sie den Fund umgehend. Da die asiatische Hornisse auf der EU-Liste der invasiven Arten steht und eine Bedrohung für unsere heimischen Insekten, insbesondere Bienen, darstellt, ist eine Meldung entscheidend für ihre Bekämpfung. Nutzen Sie dafür das in unserer meinOrt-App hinterlegte Meldeportal, um einen Fund zu melden. Je schneller Nester gemeldet werden, desto eher können Fachleute geeignete Maßnahmen zur Entfernung einleiten.

Hintergrund:

Um der Bedrohung durch die asiatische Hornisse im Saarland effektiv zu begegnen, haben das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) und das Velutina Netzwerk Saar e.V. (VNS) im März 2025 eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Diese Partnerschaft bündelt behördliche Zuständigkeiten mit speziellem Fachwissen und großem ehrenamtlichem Engagement. Das LUA kommt damit seinem gesetzlichen Auftrag nach, die Ausbreitung invasiver Arten zu bekämpfen. Das VNS, das aus erfahrenen Imkern und Fachkräften besteht, die bereits 2023 eine Task Force gegründet hatten, verpflichtet sich im Gegenzug, die Bekämpfung der Hornisse aktiv umzusetzen. Konkret bildet das Netzwerk qualifizierte Berater aus, die im umweltschonenden Umgang mit Teleskoplanstangen geschult sind und gemeldete Nester möglichst ohne Biozide entfernen. Das LUA übernimmt dabei die vollständige Finanzierung, einschließlich der Kosten für Ausrüstung, Material und Personaleinsatz. Diese strukturierte Zusammenarbeit zwischen Amt und Ehrenamt stellt sicher, dass Meldungen aus der Bevölkerung zügig und fachgerecht bearbeitet werden können.

TIPP: In der meinOrt-App für Mandelbachtal finden Sie unter „Meine Infos“ Stichwort „Asiatische Hornisse melden“ den direkten Zugang zum Meldeportal.