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Ausgabe 44/2025
Allgemeine Nachrichten
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„Wind of change“ im Frauenbüro

Zum Abschied Blumen vom Landrat Frank John für Birgit Rudolf

Nach fast 37 Jahren folgt Dr. Susanne Nimmesgern auf Birgit Rudolf

Ende September ist die Frauenbeauftragte Birgit Rudolf in einer vom Frauenbüro organisierten Feier würdig in den Ruhestand verabschiedet worden. Nicht zuletzt lieferten die zahlreichen Gäste der Feierlichkeit im Homburger Forum Zeugnis für das hohe Ansehen, das Birgit Rudolf im Saarpfalz-Kreis und im Saarland heute genießt.

Exakt 36 Jahre und zehn Monate begleitete sie das Amt der Frauenbeauftragten. Besonders der erfolgreiche Aufbau der Koordinierungsstelle „Frau und Beruf“ mit einem vorbildlich ausgearbeiteten, repräsentativen Mentoring-Programm darf sich die 66-Jährige auf ihre Fahne schreiben.

„Die Beratungstätigkeit hat mir von Beginn an sehr viel Freude gemacht, das Mentoring war immer ein Herzensanliegen von mir. Und zuletzt hatte ich auch große Freude an der Entwicklung des Projektes ‚Frauenspuren im Saarpfalz-Kreis‘. Ganz wichtig nach langen Jahren des Einzelkämpferinnen-Daseins war auch die bereichernde Zusammenarbeit im Team“,

nannte Birgit Rudolf Highlights in ihrem Berufsleben, ungeachtet der Fülle von Aufgaben, über die sie sich mit Leidenschaft für die Belange der Frauen einsetzte.

„Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen“.

Mit diesem Zitat von Guy de Maupassant, dem französischen Erzähler und Novellist, leitete Birgit Rudolf ihre Abschiedsrede ein und wandte sich damit auch direkt an die Gäste.

„Ich hatte in den zurückliegenden mehr als 36 Jahren unzählige Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen. Ist doch die Vernetzung eine wichtige Aufgabe einer kommunalen Frauenbeauftragten. Es waren Begegnungen mit vielen interessanten, klugen, lieben Menschen – wie Ihnen und Euch. Gemeinsam haben wir vieles auf den Weg gebracht und dafür danke ich allen: für die gute Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb der Kreisverwaltung und dafür, dass Sie und Ihr mir so lange die Treue gehalten haben.“

Der Rahmen der Verabschiedung wurde zugleich genutzt, die Nachfolgerin von Birgit Rudolf, Dr. Susanne Nimmesgern (63), willkommen zu heißen. Sie war bereits in der Sitzung vom 22. Mai dieses Jahres vom Kreistag zur Kreisfrauenbeauftragten mit Wirkung zum 1. Oktober bestellt worden. Sie arbeitete zuvor 14 Jahre im Frauenbüro mit und war in verschiedenen Projekten u. a. für Frauen mit Migrationshintergrund oder der Beratungsstelle Frau & Beruf eingesetzt. In den vergangenen Jahren fungierte sie bereits als Stellvertreterin von Birgit Rudolf.

„Für mich war die Anstellung im Frauenbüro ein echter Glücksfall, da ich bereits seit meiner Studienzeit frauenpolitisch engagiert war und auch in meinen Forschungen als Historikerin meist frauengeschichtliche Themen behandelt habe. Ein Schwerpunkt war dabei die Frauenarbeit in historischer Perspektive, weshalb mir auch die berufliche Beratung von Frauen, das Aufzeigen beruflicher Perspektiven und insbesondere die Unterstützung beim (Wieder-) Einstieg in den Beruf sehr am Herzen liegen. Was lag also näher, als sich für die Stelle als Frauenbeauftragte zu bewerben?“,

legte Dr. Susanne Nimmesgern offen. Sie sieht in diesem verantwortungsvollen Amt eine Chance, sich noch aktiver in die Belange des Frauenbüros einzubringen. Ihr erklärtes Ziel ist es, bestehende Angebote nicht nur zu erhalten, sondern sie auch weiterzuentwickeln.

„Ich fühle mich sehr geehrt, die Nachfolge von Birgit Rudolf antreten zu dürfen und spüre gleichzeitig die Verantwortung, die damit einhergeht, da sie in ihrer langjährigen Tätigkeit als Frauenbeauftragte eine ganz außergewöhnliche Anlaufstelle für Frauen in allen Lebenslagen geschaffen hat. Natürlich möchte ich zukünftig diese Anlaufstelle in ihrer Vielfalt erhalten und mit neuen zielgruppenspezifischen Angeboten weiterentwickeln. Mir ist es wichtig, zu überlegen, wie es uns im Frauenbüro gelingen kann, auch in Zukunft Frauen bei ihren verschiedenen Anliegen zu unterstützen und auch für Jüngere aktuelle Angebote parat zu haben“,

spricht Dr. Nimmesgern über ihre Ziele.

So bewegend die Verabschiedung von Birgit Rudolf auch war oder gerade deshalb: Sie wird sich nicht gänzlich zurückziehen, worüber ihr berufliches und soziales Umfeld durchaus glücklich ist. Als Vorsitzende des Vereins „Frau und Gesellschaft“, der in Zusammenarbeit mit dem Frauenbüro die Begegnungsstätte Café Frauenzimmer am Scheffelplatz betreibt, wird sie auch zukünftig eine Macherin in ihrem Metier bleiben.

Landrat Frank John sagte:

„Mit Frau Rudolf verabschieden wir eine stets verlässliche Stimme für Frauen im Saarpfalz-Kreis. Wir danken ihr für die vielen Jahre und ihr Wirken in unserem Kreis. In ihren fast vier Jahrzehnten als Frauenbeauftragte leistete sie Wegweisendes in unserer Verwaltung. Wir blicken jedoch mit Zuversicht in die Zukunft: Mit Frau Dr. Nimmesgern konnte eine ideale Nachfolge, die viele Erfahrung mit sich bringt, gefunden werden, und ich bin überzeugt, dass sie die hervorragende Arbeit von Frau Rudolf weiterführen wird.“