Totensonntag – der stille Sonntag am Ende des Kirchenjahres, an dem wir der Toten gedenken. Er fällt immer auf den letzten Sonntag vor dem ersten Advent, also in diesem Jahr auf den 23. November 2025. In Deutschland ist er ein „geschützter“ Feiertag: laute Musik, Tanzveranstaltungen und öffentliche Unterhaltung sind tabu. Stattdessen laden Kirchen zu Gottesdiensten ein, Friedhöfe füllen sich mit Kränzen und Kerzen, und Familien besuchen Gräber.
Der Brauch geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Preußens König Friedrich Wilhelm III. führte 1816 einen „allgemeinen Buß- und Bettag für die Verstorbenen“ ein, um Kriegstote und Seuchenopfer zu ehren. Seitdem hat sich der Tag von einem reinen Trauertag zu einem Moment der inneren Einkehr gewandelt – weniger düster, mehr nachdenklich.
Nimm dir 15 Minuten. Schreib drei Dinge auf, die du von jemandem gelernt hast, der nicht mehr lebt. Dann tu eines davon bewusst – back das Rezept, hör das Lied, geh den Weg. So wird Erinnerung lebendig.
Totensonntag ist kein Tag der Schwere, sondern der Klarheit: Wir sind endlich, aber wir sind verbunden.