Zwei Ormesheimer: Otmar Niederländer und Rudi Ulrich
Am folgenden Sonntag haben sich Hermann Wahrheit und Josef Bourgett geeinigt. Man wollte gemeinsam den Bürgermeister stellen. Im Mai 1956 wurde dann in der ersten Gemeinderatssitzung Wilhelm Wahrheit zum Bürgermeister von Ormesheim gewählt. Leo Wahrheit berichtet weiter, dass er zum ersten Mal im Gemeinderat war und zwar über eine Liste der SVP. Obwohl er kein Mitglied dort war, ist er einfach, wie er sagt, „hineingerutscht.“ Die SVP wurde dann im Sommer vom Verwaltungsgericht des Saarlandes aufgehoben. Im Dezember 1960 fand wieder eine Kommunalwahl im gesamten Saarland statt. Dabei wurde in allen Gemeinden nach Personen gewählt. Leo Wahrheit wusste, dass man als junger Mensch kaum Chancen hat, gewählt zu werden. Deshalb glaubte er an kein Mandat für sich. Umso erstaunter war er, dass er als Neunter mit 241 Stimmen gewählt wurde. Der Ormesheimer Heimatforscher Alfred Mayer hat diese Ereignisse in seinem Büchlein „Ormesheim, die letzten 30 Jahre seiner Selbständigkeit 1945 – 1974“ festgehalten. Im Mai 1960 wurde Peter Niederländer zum Bürgermeister gewählt. Diese Wahl wurde für ungültig erklärt. Bei der Wiederholung der Wahl im Dezember hat sich die CDU nicht um die SVP gekümmert und Peter Niederländer zum zweiten Mal zum Bürgermeister gewählt, ohne Zustimmung der SVP. Dies hat zwar ein wenig Ärger gegeben, aber nach einigen Sitzungen ging alles seinen normalen Weg um die Sache der dörflichen Probleme. Dann aber ist 1964 die SVP nochmals angetreten und die CDU hatte nicht mehr die absolute Mehrheit von den Wählern erhalten. Es bedurfte der Zustimmung von Peter Bingert von der SPD, dass Peter Niederländer Bürgermeister bleiben konnte. Als Bingert mit seiner Stimme der CDU zur Mehrheit verhalf, war im Spritzenhaus (Feuerwehr), wo die Sitzungen stattfanden, der Teufel los. Peter Bingert wurde von der SPD ausgeschlossen und der Ausspruch aus den Reihen der SPD machte im Dorf die Runde: „Auch Jesus hatte einen Judas.“ (Fortsetzung folgt)
Die Folge 5 erscheint erst in der übernächsten Woche, da sich der Berichterstatter zurzeit in Urlaub befindet.