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Ausgabe 49/2024
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Die Entstehung des Adventskranzes

Ein Blick auf die Tradition

Der Adventskranz ist in der Adventszeit kaum wegzudenken und wird in vielen Wohnzimmern aufgestellt. Doch woher stammt dieser Brauch? Seine Geschichte reicht zurück ins 19. Jahrhundert und ist eng mit der Persönlichkeit von Johann Hinrich Wichern verbunden, einem evangelischen Theologen.

Der Adventsleuchter als Vorläufer

Die Wurzeln des Adventskranzes liegen im Adventsleuchter, den Wichern 1838 erfand. Im Betsaal des „Rauhen Hauses“ in Hamburg stellte er einen Leuchter mit 23 Kerzen auf: 19 kleine rote Kerzen für die Werktage und vier dicke weiße für die Sonntage. Ziel war es, die Wartezeit auf Weihnachten und das Licht, das durch Jesus Christus symbolisiert wird, zu verdeutlichen. Der Adventsleuchter war damit der erste Schritt in Richtung des späteren Adventskranzes.

Die Entwicklung zum Adventskranz

Wichern erweiterte seine Idee und befestigte die Kerzen auf einem Holzkranz. 1860 wurde der Kranz schließlich mit Tannenreisig geschmückt, was den traurigen Leuchter in ein farbenfrohes Lichtspiel verwandelte. Während die Ursprünge des Adventskranzes in den evangelischen Traditionen liegen, fand er ab den 1920er Jahren auch in katholischen Kirchen Anklang.

Typischerweise gibt es in katholischen Gegenden drei violette und eine rosa Kerze, während im Erzgebirge oft rote Kerzen genutzt werden. Diese Variationen zeigen, dass der Adventskranz in unterschiedlichen Regionen unterschiedliche Bedeutungen und Formen annehmen kann.

Symbolik und Rituale

Jede Kerze, die am Adventskranz angezündet wird, symbolisiert die zunehmende Helligkeit der Tage bis Weihnachten. Das gemeinsame Anzünden der Kerzen wird zum Teil eines festlichen Rituals, das oft von Liedern und Familienaktivitäten begleitet wird.

Das Tannengrün repräsentiert Hoffnung – ein Lichtblick in der dunklen Jahreszeit. Diese einfache Symbolik macht den Adventskranz zu einem beliebten Zeichen der Vorfreude.

Der Adventskranz heute

Heutzutage gibt es unzählige Varianten von Adventskränzen, von traditionell bis modern: Man findet sie aus verschiedenen Materialien wie Tannenzweigen, Kunststoff oder sogar Porzellan. Auch wenn im Rauhen Haus in Hamburg die Tradition des ursprünglichen Wichern-Kranzes mit vielen Kerzen weiterlebt, haben sich die meisten Adventskränze auf vier Kerzen reduziert. Im Jahr 2023 trug der Kranz übrigens 22 Kerzen, in diesem Jahr sind es 24 – kann sich jemand denken warum?

Egal in welcher Form der Adventskranz auftritt, sein zentraler Zweck bleibt bestehen: Er bringt Licht und Freude in die kalte und dunkle Jahreszeit und bereitet uns auf das bevorstehende Weihnachtsfest vor.

Der Adventskranz hat sich im Laufe der Zeit gewandelt, bleibt aber ein wichtiger Bestandteil der Vorweihnachtszeit. Er erinnert uns daran, die Zeit des Wartens nicht nur mit Geduld, sondern auch mit Freude und Licht zu füllen. Wie sieht euer Adventskranz aus? Schickt uns gerne ein Bild per Mail an meinmandelbachtal@wittich-foehren.de.