Am 11.11. beginnt die 5. Jahreszeit und geht bis zum Aschmittwoch, vom 1. Advent bis zum 6. Januar legt sie in der Weihnachtszeit eine Pause ein. Die Hochphase der Narrenzeit markiert regionsübergreifend die sogenannte Karnevals-, Fastnachts- oder Faschingswoche. Diese beginnt traditionell mit der Weiberfastnacht und endet am Aschermittwoch.
Die Ursprünge des Faschings gehen zurück bis zu den heidnischen Frühlingsfesten, bei denen mit gruseligen Masken und lauter Musik symbolisch der Winter mit seinen Dämonen und bösen Geistern vertrieben wurde. So wurden Vorläufer des Karnevals bereits vor 5000 Jahren in Mesopotamien gefeiert, im Land mit den ersten urbanen Kulturen. Eine altbabylonische Inschrift aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. gibt Kunde davon, dass unter dem Priesterkönig Gudea ein siebentägiges Fest gefeiert wurde und zwar nach Neujahr als symbolische Hochzeit eines Gottes. Die Inschrift besagt: „Kein Getreide wird an diesen Tagen gemahlen. Die Sklavin ist der Herrin gleichgestellt und der Sklave an seines Herrn Seite. Die Mächtige und der Niedere sind gleichgeachtet.“ Hier wird zum ersten Mal das Gleichheitsprinzip bei ausgelassenen Festen praktiziert und dies ist bis heute ein charakteristisches Merkmal des Karnevals. Die Wurzeln der neuzeitlichen Fastnacht liegen im Spätmittelalter. Eine dunkle Zeit, bestimmt von den strengen Regeln der Kirche. So war in die Fastenzeit, jene 40 Tage vor dem Osterfest, eine Phase der Kasteiung, des Verzichts und der inneren Einkehr. Daher auch der sprachlichen Ursprung: "Carne levare" (das Fleisch entfernen) - man nimmt vor der Beginn der Fastenzeit Abschied vom Fleischgenuss.
Im Mittelalter nahmen die Fastnachtsfreuden, die "Mummerei", oft drastische Formen an, sehr zum Verdruss von Rat und Kirche der Stadt. Verbote und Verordnungen halfen wenig, es wurde wild und fröhlich gefeiert. Zum lustigen Straßenkarneval gesellten sich im 18. Jahrhundert die sogenannten "Redouten" nach venezianischem Vorbild, ausgelassene Masken- und Kostümbälle, die zunächst dem Adel und dem reichen Bürgertum vorbehalten waren, bis französische Revolutionstruppen ins Land kamen. Der Karneval wurde romantisiert und verbürgerlicht.
Was die Blumen damit zu tun haben
Vom schmutzigen (unsinnigen) Donnerstag (Weiberfastnacht, Altweiberfastnacht) über den Nelkensamstag, Tulpensonntag, Rosenmontag bis zum Veilchendienstag. Dabei haben die Bezeichnung dieser "blumigen" Tage eigentlich nichts mit Blumen zu tun. Sprachforscher nehmen an, dass der "Rosensonntag" von "rasen" kommt, weil am Rosenmontag das Narrenvolk vor Begeisterung "rast“. Anderen Mutmaßungen zufolge verdankt der Rosenmontag seinen Namen dem 4. Fastensonntag, dem Rosensonntag. 1823 organisierte das Festordnende Comitee den Kölner Karneval neu, inklusive eines großen Maskenumzuges. Da sie am Rosensonntag getagt hatten, hieß der daraus entstandene "Feiertag" fortan Rosenmontag und das Komitee nannte sich "Rosenmontagsgesellschaft". Von dieser Gesellschaft aus übertrug sich nach 1830 der Begriff "Rosenmontag" auf den Montag, an dem die von der Gesellschaft vorbereiteten Umzüge stattfanden.
In der schwäbisch-allemannischen Fasnet sind die Bezeichnungen der karnevalistischen Tage nochmal andere: vom Schmotzigen (fetten) Donnerstag über den Rußigen Freitag zum Schmalzigen Samstag. Der Donnerstag war hier der letzte Tag, an dem geschlachtet und daher große Mengen Fleisch verzehrt werden konnten. Das geht zurück auf die liturgische Abfolge der Woche, d. h. in den von der katholischen Kirche angeordneten Richtlinien und Gebeten in Form von Psalmen, in der der Donnerstag als der allgemeine Schlacht- und Backtag gilt. Schmalziger Samstag hieß es, weil wegen des Verbotes von Eiern und Milchprodukten in der Fastenzeit samstags noch schmalzgebackene Küchlein hergestellt wurden.