An Aschermittwoch ist alles vorbei – Bezug wird bei diesem bekannten Zitat hier natürlich auf die Karnevalszeit genommen.
An Aschermittwoch startet aber auch die Fastenzeit. Diese war und ist eine Zeit der Läuterung, Buße und Vorbereitung auf Ostern. Seit dem 2. Jahrhundert fasteten die Menschen aus Trauer am Karfreitag und Karsamstag. Seit dem 4. Jahrhundert ist eine Fastenzeit von 40 Tagen überliefert. Die Festlegung des Starts der Fastenzeit wurde übrigens im 6. Jahrhundert einheitlich auf den Aschermittwoch ein. Seinen Namen hat der Tag von der Asche, mit der die Gläubigen im Gottesdienst an Stirn oder Scheite bezeichnet werden.
Die Fastenzeit vor Ostern wird auch österliche Bußzeit genannt. 40 Tage sind es, weil Jesus selbst nach seiner Taufe 40 Tage in der Wüste fastet und vom Teufel in Versuchung geführt wird. Dabei ist die Zahl 40 rein symbolisch zu verstehen. Die Sonntage sind in der Fastenzeit von der Zählung ausgenommen.
Während die Kirche das Fasten als einen Weg zur inneren Reinigung und spirituellen Stärkung betrachtet, nutzen viele Menschen diese Zeit, um bewusst auf bestimmte Genüsse oder Gewohnheiten zu verzichten. Dabei werden die Fastenpraktiken von Jahr zu Jahr (zumindest gefühlt) vielfältiger: Von traditionellen Verzichtsformen wie Fleisch oder Süßigkeiten bis hin zu „moderneren Herausforderungen“ wie Alkohol, Social Media oder Shopping reicht der Verzicht.
Die Beweggründe hinter dem Fasten sind ebenso mannigfaltig wie die Praktiken selbst. Einige betrachten es als eine Möglichkeit, ihre körperliche Gesundheit zu verbessern, indem sie auf ungesunde Nahrungsmittel verzichten, während andere nach innerem Frieden und spiritueller Vertiefung streben. Die Fastenzeit bietet Raum für Selbstreflexion und persönliches Wachstum, eine Gelegenheit, um innezuhalten und sich auf das Wesentliche im Leben zu besinnen.
Es ist eine Zeit des Loslassens und der Entdeckung innerer Stärke - eine Zeit, um alte Gewohnheiten zu überdenken und Raum zu schaffen für neue (vielleicht „bessere“ Angewohnheiten).
In einer Welt, die oft von Überfluss und Ablenkungen geprägt ist, kann das Fasten eine wertvolle Erinnerung daran sein, was wirklich wichtig ist. Es fordert uns heraus, unseren Blickwinkel zu erweitern und unsere Grenzen zu erkunden, um letztendlich mehr Achtsamkeit, mehr Mitgefühl und mehr Erfüllung in unserem Leben zu finden.
Und jetzt fragen wir Sie, liebe Leserinnen und Leser: Was fasten Sie und warum? Schreiben Sie uns gern eine Mail an meinmandelbachtal@wittich-foehren.de.