vorüber ist die Zeit der Gasthäuser in der Dorfmitte, vorüber ist die Zeit, in der man im Vorbeigehen noch kurz Einen „schnappen“ konnte, geblieben ist allerdings die Sehnsucht nach menschlicher Begegnung, empfindet auch Hans-Jakob Trost in folgenden Zeilen:
Die Wirtshäuser sind verschwunden
„Aus tiefen Kellers Kammern
ein süßes Duften weht,
der Mann ist zu bedauern,
der hier vorübergeht“,
dozierte Nillesse Karl
in einem seiner Weisheitssprüche.
Nein,
die Männer gingen nicht vorüber,
der blaue Wirtshausstern zog an.
Hier kamen sie zusammen, immer wieder,
Erfahrungen auszutauschen
bei Bier und Schnäpsen,
gaben Widrigkeiten und Heiteres zum Besten,
Redseligkeit feierte Triumph.
An der Theke fand Egon seine Lieblinge,
löste lauthals politische Weltprobleme.
Und die Wirtin, der Litaneien kundig,
geduldig ließ schäumen sie neues Hopfengold.
Gutlaunig waren sie alle
beim Heimattreff im Dorfgasthaus,
geschichtsträchtig anno 1868,
besagt die Eingangsschrift.
Vorbei die Zeit,
umgebaut der Raum,
vorübergehn müssen die Leute.
Die Haustür bleibt Erinnerungsportal,
und manchem Dorfmensch legt beim Anblick,
von schönen Stunden träumend,
sich Wehmut auf die Seele.
Was nützt ein Jammern, was nützt Bedauern,
neue Zeiten haben das Sagen,
Erinnerungen müssen trösten.
Dies ist ein Wirtshausnachruf!