Das Kinderhaus in Alsweiler ist die kommunale Kindertagessstätte der Gemeinde Marpingen. Zurzeit sind fünf Kindergarten- und fünf Krippegruppen mit insgesamt 180 Kindern in der Einrichtung untergebracht. Hinzu kommen der Hort und die Freiwillige Ganztagsschule (FGTS).
„Wir als Gemeinde sind stolz darauf, dass wir den Kindern und Familien bereits jetzt ein gutes und umfassendes Betreuungsangebot anbieten können. Daher hat es uns auch sehr gefreut, als wir 2018 als „Familienfreundliche Gemeinde“ ausgezeichnet wurden.“, so Bürgermeister Volker Weber zur momentanen Situation und fährt fort „Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen ist und bleibt jedoch sehr hoch, weshalb es ein wichtiges Anliegen für uns ist, das Betreuungsangebot zur erhöhen und auszubauen.“
In den vergangenen Jahren gab es bereits Maßnahmen, die zur Vergrößerung des Kinderhauses in Alsweiler beigetragen haben. So zogen im ersten Bauabschnitt im Jahr 2020 die Gruppen des Kinderhorts in den modularen Erweiterungsbau, während in den ehemaligen Hort- und FGTS-Räumen eine neue Raumeinteilung vorgenommen wurde.
Während des geplanten zweiten Bauabschnitts wird ein dreistöckiger Neubau an das Bestandsgebäude angebaut. Dadurch wird die Zahl der Kindertagesplätze von 180 auf 230 erhöht, das Raumangebot ergänzt und es werden energetische Maßnahmen vorgenommen. Für diese Erweiterung investiert die Gemeinde Marpingen rund 4,2 Millionen. Unterstützung erhält sie hierfür vom Land mit einem Zuschuss in Höhe von 40 % der Gesamtkosten und vom Landkreis weitere 30 %.
Bürgermeister Volker Weber sagt dazu: „Das Kinderhaus in Alsweiler ist eine der größten kommunalen Kindertageseinrichtungen im Saarland. Um dieses Angebot jedoch aufrecht zu halten und den immer neuen Anforderungen zu entsprechen, sahen wir es als eine Notwenigkeit hier zu handeln. Bei dem Anbau steht nicht nur die quantitative Erweiterung im Vordergrund, sondern auch eine qualitative Aufwertung unserer Kindertageseinrichtung. So werden zum einen dringend benötigte Gruppen- und Funktionsräume geschaffen, die den Alltag für die Kinder und Eltern, die Betreuer und Angestellten der Kita erleichtern werden, zum anderen werden energetische Maßnahmen und Vorkehrungen für ein gesundes Raumklima getroffen. Diese Schritte sind zwingend erforderlich für die Weiterführung unserer Kita und wir danken den Ministerien und dem Landkreis für Ihre Unterstützung bei diesem wichtigen Vorhaben.“
In enger Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro 3bstoff in Saarbrücken hat die Gemeinde Marpingen ein Entwurfskonzept entwickelt, das den neuen Anforderungen gerecht werden soll und sich an den Bedürfnissen der Kinder und deren Betreuer orientiert.
Raumkonzept des Anbaus
Die Lage des neuen Traktes ist so gewählt, dass möglichst wenig Fläche von der Außenanlage verloren geht und eine Trennung zwischen Parkplatz und Außenbereich erfolgt. Alle drei Etagen sind vollständig über dem Erdreich errichtet und somit optimal belichtet. Die überdachten Balkone auf jeder Etage dienen als Fluchtweg und sollen eine bessere Verbindung zwischen den Gruppenräumen und dem Speisesaal sowie Innen und Außen gewährleisten.
Im Anbau entstehen unter anderem neue Gruppenräume für die über 3-jährigen Kinder, ein neuer Empfangsbereich, zwei Multifunktionsräume mit Abstellmöglichkeiten und ein zweiter Speisesaal. Eine vorgeschaltete Kinderküche dient zugleich auch als Essensausgabe und Büffetfläche. Das neue Treppenhaus mit einer Aufzugsanlage über drei Geschosse macht es möglich, dass das komplette Gebäude (bis auf ZBV) barrierefrei genutzt werden kann. Das alte Treppenhaus wird entfernt. Hier werden im Untergeschoss zusätzliche Lagerflächen sowie ein Durchgang zwischen dem Parkplatz und dem Außenbereich angelegt. Im Erd- und Obergeschoss dient dieser neu geschaffene Raum als Verbindung zwischen dem Bestand- und Neubau.
Zudem werden das neue Leitungsbüro, ein Elternbesprechungsraum, ein zusätzliches Büro für die Fachbereichsleitung sowie ein Personal- und Besucher-WCs im Untergeschoss des Anbaus untergebracht. Eine große Erleichterung stellt ein neues Außen-WC für die Kinder, sowie eine neue Garderobe dar, die sowohl vom Innenbereich als auch vom Außenbereich zugänglich ist.
Des Weiteren entstehen neue Personal-, Elternbesprechungs- und Förderräume. Diese Räume werden dringend benötigt, da sie zurzeit in diesem Sinne nicht vorhanden sind. Aber auch weitere Wasch- und Sanitätsräume sowie Abstellräume sind erforderlich.
Die Räumlichkeiten im bestehenden Gebäude sollen so weit wie möglich erhalten bleiben. Kleinere Umbauten oder Veränderungen sind lediglich im Bereich der Umnutzung zum Multifunktionsraum, im Bereich des Abbruchs des Treppenhauses, beim Einrichten der Putzräume und bei den Änderungen in der Küche vorgesehen. Zudem bleibt der alte Eingang des Krippenbereichs im Bestandsgebäude erhalten, um die kurzen Wege für die Krippenkinder gewährleisten zu können. Ergänzt wird der Eingangsbereich durch eine kleine Rezeption. Dadurch soll der Empfang und die Verabschiedung der Kinder erleichtert werden.
Energetische Maßnahmen
Der Anbau wird in Massivbauweise mit einem mineralischen Wärmedämmverbundsystem errichtet und auf allen Etagen werden wärmeschutzverglaste Fenster und Außentüren verbaut.
Seitens der Fachplanung Technische Gebäudeausrüstung (TGA) ist ein zentrales Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung, geplant. Ein großer Vorteil dieses Gerätes ist, dass keine Abluft und sich darin befindende Viren (inklusive Corona-Viren) mit der Zuluft vermischt werden. Die angesetzten Außenluftvolumenströme reichen aus, um genügend Frischluft in das Gebäude einzubringen, um somit weitere Infektionen auf ein Minimum zu begrenzen oder sogar ganz zu vermeiden. Die Gruppen- und Multifunktionsräume sowie der Speisesaal sollen damit belüftet und entlüftet werden.
Als Heizungsanlage wird im Neubau eine neue Wärmepumpe mit 1.000 kW errichtet, für die ebenfalls Fördergelder in Anspruch genommen werden können. Im Rahmen der Um- und Neubaumaßnahmen wird zudem der bestehende Trakt des Kinderhauses energetisch mitsaniert, um auch diesen Bereich den neuen Anforderungen anzupassen.
Ein weiterer nennenswerter Aspekt ist die vorgesehene Begrünung der Dachflächen. Ob eine Photovoltaikanlage angebracht werden wird, ist zurzeit noch in Prüfung.
Beginn der Bauarbeiten
Der Spatenstich ist für das Frühjahr 2023 geplant und die Baumaßnahme soll 18 bis 24 Monate in Anspruch nehmen.
Herr Bürgermeister Weber sagt dazu, dass wir als Gemeinde uns sehr freuen, eine so wichtige Investition für unsere Gemeinde und besonders für unsere Kinder durchführen zu können.