Im Marianischen Jahr 1954 hat die katholische Jugend Alsweiler den Antrag gestellt, damit ein „Bildstock“ am Rand der Wolfsheck errichtet werden konnte.
Der Ort wurde bewusst am Rande des Dorfes ausgewählt. Denn da der Verkehr auf der Hauptstraße in Alsweiler zunahm, sollte der „Bildstock“ an einem ruhigen Ort aufgestellt werden. Da die Stelle an der Wolfsheck im Süden auf einer Anhöhe liegt und daher lange auch die Sonne dort hinscheint, fand man hier den idealen Ort.
Daher ist auch hier der Ort in Alsweiler, an dem man die Vorboten des Frühlings mitunter als erstes sieht. Hier blühen zum Beispiel schon seit 2 Wochen die ersten Schneeglocken.
Somit wurde unser Bildstöckel ein Ort der Besinnung, der Erholung, des Gebets und auch des Dankes für alle Lebenslagen.
So war dies auch zum Beispiel der Ort, an dem viele für die Spätheimkehrer aus dem 2. Weltkrieg dankten.
Oder beispielsweise hat sich die Borussenfamilie (treue Alsweiler Fans des Fußballvereins Borussia Mönchengladbach) für den Nichtabstieg ihrer Lieblingsmannschaft im Jahr 2011 bedankt und eine Renovierung am Bildstöckl vorgenommen sowie ein Kupferdach angebracht.
Das Bildstöckel gehört zu unserem Ort und wird regelmäßig besucht. So findet in jedem Jahr am Palmsonntag eine Prozession zum Bidstöckl statt. Auch ich gehe dort sehr gerne hin.
Das Bildstöckel wurde die ganzen Jahre von Ehrenamtlichen gepflegt. Dafür möchte ich ihnen im Namen aller Besucher ganz herzlich danken.
Kühl und unbeständig endet der Februar. Dennoch kündet unter den noch zaghaften Vogelstimmen das Lied der Amsel lautstark und erwartungsfroh vom kommenden Frühling. So beschreibt auch Hermann Sottong, ehemaliger Realschuldirektor in Marpingen diesen Frühlingsboten:
Amsel
Wer gab dir, schwarzer Sänger,
all die hellen Lieder?
Noch ehe du vor Tag dich abhebst
vor dem Morgenhimmel, ertönt mir dein Gesang
und ruft mich sanft aus tiefem Traum.
Ich bin dir drum nicht gram, im Gegenteil:
Ich lausche deinen frohen Melodien
mit offenem Ohr und ganzer Seele.
Du machst mir stets auf’s neu bewusst,
wie gut es ist, mit einem Lied im Herzen
in den Tag zu geh’n, das Morgenlob zu singen,
eh die Hand sich regt, das Herz die Sorgen wägt,
die uns beständig drücken.
Du hast die deinen auch, doch du verstehst,
sie von der Seele dir zu singen.
Du bist ein weiser Vogel;
wie sonst auch hättest du am fünften Schöpfungstag
auf schimmernd bunt Gefieder klug verzichtet
und dir dafür die kleine gold’ne Flöte schenken lassen
aus deines Schöpfers Hand?
Was hat sie einen zauberhaften Klang!
Das ist gerechter Lohn für solcherart Bescheidenheit.
Sei stolz auf deinen schwarzen Rock!
Er passt zur trefflichen Musik, zu deinen edlen Weisen.
Tu mir die Liebe, bitt‘ den Herrn,
dass du am jüngsten Tag mich wecken darfst,
statt jener englischen Posaunen.