Am vergangenen Dienstag veranstaltete die Kreisstadt Merzig, in Kooperation mit der Stabsstelle Regionale Daseinsvorsorge des Landkreises Merzig-Wadern, einen „Runden Tisch Pflege“ im Neuen Rathaus.
Oberbürgermeister Marcus Hoffeld hatte zu dem Vernetzungstreffen eingeladen, um gemeinsam mit den in der Pflege tätigen Personen, Mitarbeiterinnen des Pflegestützpunktes, Geschäftsführungen und Einrichtungsleitungen aller Träger und Institutionen, die mit der ambulanten und stationären Pflege in Merzig befasst sind, sowie den Merziger Pflegedienstleistern, die aktuelle Situation in der Pflege zu beleuchten, Bedarfe aufzuzeigen, dem Fachkräftemangel entgegenzutreten und die Pflege, insbesondere der vulnerablen Gruppen, zu optimieren.
Hoffeld nahm den Umstand zum Anlass, dass gerade Kurzzeitpflegeplätze schwer zu finden sind und die Pflege von jungen Menschen und jungen Erwachsenen andere Erfordernisse an eine Versorgung stellen, als die Pflege von älteren Menschen. Viele junge Menschen werden daher solange es geht von Angehörigen zu Hause gepflegt. Auch die Versorgung und Betreuung nach Krankenhausaufenthalten oder Unfällen ist in Zeiten von immer mehr Singlehaushalten und alleinlebenden Menschen schwer zu organisieren. Es stellt Angehörige oftmals vor ein fast unlösbares Problem, wenn sich plötzlich und unerwartet ein Pflegebedarf bei einem Familienmitglied einstellt. Im ersten Schritt muss dann eine bedarfsgerechte Pflege, meist innerhalb von wenigen Tagen, organisiert werden.
Krankenhäuser bieten zwar in der Regel über den Sozialen Dienst ein Entlass-Management an, jedoch ist es oftmals schwierig, insbesondere zum Wochenende hin, eine nahtlose Anschlusspflege an einen stationären Aufenthalt oder eine ambulante Operation zu finden. Das Problem betrifft alle Altersstrukturen zugleich und macht den Handlungsbedarf deutlich.
Zuständig für das Thema Pflege ist der Landkreis Merzig-Wadern. Oberbürgermeister Marcus Hoffeld, Heike Wagner, Fachbereichsleitung Familie und Soziales sowie Pia Schäfer, Gesundheitsbeauftragte der Kreisstadt Merzig, stellen jedoch regelmäßig Überschneidungen bei den Themen Pflege, Gesundheit & Prävention, Ärzteversorgung und Fachkräftemangel in Gesundheits- und Pflegeberufen fest, u.a. in dem von der Kreisstadt Merzig initiierten Gesundheitscampus Merzig, aber auch im gesamten Stadtgebiet mit allen 17 Stadtteilen. Bedarfe werden oft an die Stadt Merzig herangetragen. Aus diesem Grund hat sich die Stadtverwaltung auch dem Thema Pflege angenommen und sich fachliche Kompetenz mit Sarah Baltes, Stabsstelle regionale Daseinsvorsorge und Geschäftsführerin des Pflegestützpunkt des Landkreises, an die Seite geholt.
Gemeinsam gilt es, in der Kreisstadt Merzig und im gesamten Landkreis weiterhin eine bedarfsgerechte und medizinisch hochwertige Gesundheits- und Pflegeversorgung sicherzustellen, zum Wohle der Patientinnen und Patienten und zur Ressourcenschonung der Pflegenden.
Rund 40 Personen sind der Einladung des Oberbürgermeisters gefolgt. Die in der Kreisstadt Merzig ansässigen Träger, Institutionen und Pflegedienstleister haben mit ihrer Teilnahme an der Veranstaltung gezeigt, wie wichtig ihnen das Thema Pflege ist und die Bereitschaft signalisiert, gemeinsam aktiv zu handeln. Die von der Runde aufgegriffenen Anregungen und Lösungsansätze werden nun festgehalten und an die zuständigen Stellen weitergegeben.
Einig ist sich die Runde darüber, dass gerade für die Pflege- und Gesundheitsberufe stärker und früher bei den jungen Menschen geworben werden muss. In Merzig ist eine Pflegeausbildung bei vielen Trägern möglich. Hier will man gemeinsam neue Strategien entwickeln, um die Ausbildung und den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten.
Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die Kreisstadt Merzig der Ärzteversorgung und dem Fachkräftemangel gewidmet. Dies alles sind wichtige Zukunftsaufgaben, insbesondere im Hinblick auf den demografischen Wandel.
„Dieser Herausforderung wollen wir uns stellen, um unseren Bürgerinnen und Bürger auch in den kommenden Jahren eine bestmögliche medizinische Versorgung und Pflege in der Region anbieten zu können“, fasst Oberbürgermeister Marcus Hoffeld die Intention der Veranstaltung zusammen. „Aus diesem Grund bleiben wir für Sie am Thema dran und versuchen alles, um die Bedingungen für die Pflege für alle zu verbessern: sowohl für die Pflegebedürftigen, als auch für die Pflegenden, die dies in ihrer täglichen Arbeit mit Herzblut und Leidenschaft tun.“
Ansprechpartnerin:
Pia Schäfer
Kreisstadt Merzig
Familie und Soziales / Gesundheit & Prävention
Brauerstraße 5, 66663 Merzig
Telefon: 06861/85383, E-Mail: p.schaefer@merzig.de