Sensibilisierungskampagne „Demenz geht uns Alle an!“

„Vergissmeinnicht“ vor dem Historischen Rathaus und im Rathausinnenhof gepflanzt

Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Kreisstadt Merzig an der Kampagne „Demenz geht uns Alle an“, eine Aktion des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit in Kooperation mit der Landesfachstelle Demenz Saarland, mit Sitz in Saarlouis.

Nach dem diesjährigen Aufruf durch Minister Magnus Jung sagte Bürgermeister Marcus Hoffeld die Unterstützung durch die Stadtverwaltung umgehend zu. So konnten in wenigen Wochen insgesamt 100 Pflanzen, die vom Ministerium zur Verfügung gestellt wurden, im Rathausinnenhof unterhalb der Treppe zu den Sitzungssälen sowie im Pflanzbeet vor dem Historischen Rathaus, gesetzt werden.

Mit der Aktion soll auf die zunehmende Zahl der an Demenz Erkrankten aufmerksam gemacht werden. „Demenz“ kommt aus dem lateinischen und bedeutet „weg vom Geist“ oder „ohne Geist“. Damit ist bereits ein wesentliches Merkmal der Erkrankung beschrieben, nämlich die Verschlechterung bis hin zum Verlust der geistigen Fähigkeiten. Was zu Beginn der Erkrankung mit einem Kurzzeitgedächtnis oder einer Gedächtnisstörung schleichend voranschreitet, hat im weiteren Verlauf zur Folge, dass auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses verschwinden, bis hin zum Verlust der erworbenen Fähig- und Fertigkeiten, wie z.B. Sprache und Orientierung. In Deutschland leben gegenwärtig rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Jahr für Jahr treten mehr als 440.000 Neuerkrankungen auf; die meisten von ihnen sind von der Alzheimer-Erkrankung betroffen. Infolge der demografischen Veränderungen kommt es zu weitaus mehr Neuerkrankungen als zu Sterbefällen unter den bereits Erkrankten. Aus diesem Grund nimmt die Zahl der Demenzerkrankten kontinuierlich zu. Je nachdem, wie sich die Altersstruktur der Bevölkerung insgesamt entwickelt, wird sich die Zahl der Menschen mit Demenz über 65 Jahren bis zum Jahr 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen erhöhen.

Auf Initiative des saarländischen Landtags hat die Landesregierung im Jahr 2019 den Grundstein für die alljährliche Aktion gelegt, die die Bevölkerung für das „Thema Demenz“ sensibilisieren soll. Die Landesfachstelle Demenz in Saarlouis, die neben dem Netzwerk Demenz des Landkreises Merzig-Wadern, Anlaufstelle ist für an Demenz Erkrankte und deren Angehörige, koordiniert auch in diesem Jahr die Aktion.

Zur Auftaktaktion in Merzig konnte Bürgermeister Marcus Hoffeld den Leiter der Landesfachstelle Demenz, Dipl.-Sozialpädagoge Andreas Sauder begrüßen.

Hoffeld sprach dem Baubetriebshof, stellvertretend Gartenmeister Stephan Dollwet, sowie dem Fachbereich Familie und Soziales, Pia Schäfer, seinen Dank für die Umsetzung der Aktion aus. Der Fachbereich Familie und Soziales ist u.a. für Gesundheitspräventionsangebote aller Altersgruppen in der Stadt Merzig zuständig. Kontakt: soziales@merzig.de, Tel. 06861-85-383.

In der Kreisstadt Merzig gibt es mehrere Angebote für an Demenz Erkrankte sowie für deren Angehörige. Eine Möglichkeit ist hier die Tagespflege. Sie dient der Ergänzung und Stärkung der häuslichen Pflege und Betreuung und findet außerhalb der eigenen Wohnung statt, was deutlich zur Entlastung der pflegenden Angehörigen beiträgt. Die Leistungen der Pflegeversicherung für Tagespflege ist ein eigenständiges Budget, das jedem Pflegebedürftigen zusteht, der mindestens in Pflegegrad 2 eingestuft wurde. Das Budget ist nach dem Pflegegrad gestaffelt. Nähere Informationen und Beratungen hierzu erhalten Sie beim Pflegestützpunkt des Landkreises Merzig-Wadern, Tel. 06861 80 477, E-Mail: merzig@psp-saar.net.

Weitere Informationen zum Thema Demenz und Unterstützung für Angehörige erhalten Sie durch die Landesfachstelle Demenz in Saarlouis: Tel. 06831-488180, E-Mail landesfachstelle@demenz-saarland.de