Medizin vor Ort - Das Klinikum Merzig in der Stadtbibliothek
Vortrag über Diabetes und Adipositas informierte über Behandlungsansätze und Möglichkeiten zur Vorbeugung
Unter dem Titel Medizin vor Ort - Das Klinikum Merzig in der Stadtbibliothek veranstaltete der Gesundheitscampus Merzig in Kooperation mit der Stadtbibliothek und dem Klinikum Merzig einen Patientenvortrag zum Thema "Diabetes & Adipositas“.
Der Fachvortrag von Dr. med. Matthias Schelden, Adipositaszentrum im Klinikum Merzig und Ernährungsmediziner Dr. med. Hardy Walle, stieß auf großes Interesse und beleuchtete Ursachen und Therapiemöglichkeiten sowie Ansätze, wie man diesen Stoffwechselerkrankungen vorbeugen kann.
Bei Diabetes (Typ 1 - absoluter Mangel des Hormons Insulin und Typ 2 - Insulinresistenz) kann der Körper bestimmte Nährstoffe aus dem Essen nicht richtig verarbeiten. Der Blutzuckerspiegel der Erkrankten ist dauerhaft erhöht, was unbehandelt zu einer Vielzahl von teilweise schweren Folgeerkrankungen führen kann. Adipositas ist eine übermäßige Vermehrung des Fettgewebes im Körper. Ab einem Body Maß Index (BMI) von 25 spricht man bereits von Übergewicht, ab einem BMI von 30 liegt eine Adipositas vor. Es ist eine chronische Krankheit, die zunächst mit einer Therapie ohne Eingriff in den Körper (konservativ) und anschließend unterstützend medikamentös behandelt werden kann. Eine operative Behandlung (Magenverkleinerung) sollte der letzte Schritt sein, da diese mit Risiken und einer lebenslangen Änderung der Essgewohnheiten verbunden ist.
Dr. Matthias Schelden erklärte in seinem Vortrag die Vor- und Nachteile eines solchen Eingriffes und die verschiedenen Möglichkeiten. Doch was hat Diabetes mit Adipositas zu tun? Übergewicht, insbesondere Adipositas ist ein Hauptindikator für die Entwicklung von Diabetes Typ 2. Mehr als 90 Prozent der Personen mit dieser Form des Diabetes leiden an schwerem Übergewicht.
Gerade bei Diabetes und Adipositas kann man durch eine gesunde Lebensführung, eine gesunde Ernährung und vor allem viel Bewegung, einer Erkrankung entgegenwirken. Es ist also nie zu spät, in ein aktiveres, gesünderes Leben zu starten. Wichtig sei, betonte Ernährungsmediziner Dr. Walle, die richtige Zusammenstellung der Ernährung. Wer vor der warmen Mahlzeit einen Salat isst, den Teller reich mit Gemüse und eiweißreichen Lebensmitteln füllt (mageres Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte) kann ruhig eine kleine Portion Kohlenhydrate (in Form von Pell- oder Salzkartoffeln, Reis oder Nudeln) zu sich nehmen.
Die wichtigste Erkenntnis des Vortrages von Dr. Walle ergaben jedoch neueste Studien, die nachweisen, dass es bei starkem Übergewicht und Diabetes manchmal ausreicht, die letzten 10-15 Kilogramm des Übergewichts abzunehmen. Bereits dadurch könnten sich die Blutzuckerwerte deutlich verbessern, bestenfalls sogar ganz regulieren.
Die Kreisstadt Merzig setzt mit den Vorträgen der Reihe „Medizin vor Ort“ auf Prävention und verfolgt mit den Angeboten das Ziel, die Bevölkerung aufzuklären und zu ermuntern, bei ersten Anzeichen einer Erkrankung einen Arzt aufzusuchen - am besten den Hausarzt Ihres Vertrauens. Dieser kennt Sie und kann entscheiden, ob eine Überweisung zu einem Facharzt, Diabetologen oder bei Adipositas, einem Internisten oder Endokrinologen, sinnvoll ist.
In einigen Kliniken im Saarland werden inzwischen Stoffwechselsprechstunden angeboten. Je nach Krankenversicherung wird diese Leistung von der Kasse bezahlt oder kann als Selbstzahler, als sogenannte IGeL-Leistung, in Anspruch genommen werden.
Zudem gibt es in Merzig eine Selbsthilfegruppe zu den Themen Adipositas und Gewichtsreduktion für interessierte Personen, mit und ohne Operation zur Magenverkleinerung (bariatrische Operation). Die Gruppe unter der Leitung von Frau Ripplinger und Frau Engstler trifft sich an jedem dritten Dienstag im Monat in der CEB in Hilbringen von 19:00 bis 21:00 Uhr. Das nächste Treffen findet am 20.05.2025 statt. Dabei geht es um einen regen Austausch unter Gleichgesinnten. Fragen können besprochen und Erfahrungen ausgetauscht werden. Interessierte können jederzeit ohne Voranmeldung zu den Gruppenstunden kommen oder sich per E-Mail melden unter: Adipositas-SHG-Merzig@web.de.
Die Kreisstadt Merzig verfolgt mit den zahlreichen Präventionsangeboten das Ziel, die Bevölkerung aufzuklären und zu ermuntern, bei ersten Anzeichen einer Erkrankung einen Arzt aufzusuchen - am besten den Hausarzt Ihres Vertrauens. Dieser kennt Sie und kann entscheiden, ob eine Überweisung zu einem Facharzt, Diabetologen oder bei Adipositas, einem Internisten oder Endokrinologen, sinnvoll ist.
„In der Kreisstadt Merzig sorgen mehr als 90 Praxen für den Erhalt oder das Wiedererlangen der Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger“, erklärt Oberbürgermeister Marcus Hoffeld. „Wir sind kontinuierlich in Gesprächen mit der Ärzteschaft und der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland, damit eine wohnortnahe medizinische Versorgung auch zukünftig in der Kreisstadt Merzig gewährleistet ist“, betont der Rathauschef.