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Neues aus Merzig
Ausgabe 26/2025
Redaktioneller Teil
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Friedensgebet der Religionen - Juden, Christen und Muslime beteten gemeinsam für eine friedliche Welt

Am 10. Juni kamen Gläubige der verschiedenen Religionsgemeinschaften der Kreisstadt Merzig zusammen, um gemeinsam für eine friedliche Welt zu beten. Das Friedensgebet fand zum wiederholten Mal in Kooperation des Pastoralen Raums Merzig (Katholische Kirche), der evangelischen Kirchengemeinde, der Synagogengemeinde Saar, der DITIB-Türkisch Islamische Gemeinde zu Merzig e.V. sowie der Neuapostolischen Kirche Merzig statt.

Als Austragungsort wurde dieses Jahr als Zeichen der Sichtbarkeit der Kirchplatz St. Peter gewählt, um Frieden ein Gesicht zu geben. Zahlreiche Gäste fanden sich dort zum Gebet zusammen. Pastoralreferent Philipp Kirsch begrüßte alle versammelten Menschen und freute sich, nicht nur die katholische Gemeinde, sondern auch andere Konfessionen und Religionsmitglieder willkommen heißen zu dürfen. Alle Anwesenden seien in der Sehnsucht nach Frieden vereint, des Friedens in der Welt, Deutschland, der Kreisstadt Merzig und im eigenen Leben.

Als Ehrengäste begrüßte Philipp Kirsch Oberbürgermeister Marcus Hoffeld sowie die Gemeindevertreterinnen und -vertreter aus Merzig und dem Saarland, ohne deren Zusammenarbeit das Friedensgebet nicht möglich gewesen wäre. Hierzu zählten von der evangelischen Kirchengemeinde Mettlach-Perl Pfarrerin Andrea Zarpentin, Kantor Benjamin Chait von der Synagogengemeinde Saar, Daniela Rudolph in Vertretung des beurlaubten Gemeindevorstehers der Neuapostolischen Kirche Merzig, Johannes Mantelers, sowie Imam Halil Kenger von der Türkisch Islamischen Gemeinde zu Merzig.

In seinem Grußwort setzte sich Marcus Hoffeld mit dem diesjährigen Thema des Friedensgebetes auseinander: „Ende offen?“. So sei die heutige Zeit von Unsicherheit und Krisen mit ungewissem Ende geprägt. Allerdings läge es in den Händen jeder und jedes Einzelnen, nach Möglichkeit in der eigenen Stadt auf ein gutes Ende hinzuarbeiten. Merzig sei zwar nur ein kleiner Fleck auf der Weltkarte, so könne die Stadt dennoch einen Beitrag zum friedlichen Miteinander leisten. Diese Gemeinschaft werde in den Religionen und Gemeinden vorgelebt und so sprach Marcus Hoffeld seine Dankbarkeit aus, dass die Religionsgemeinschaften der Stadt im Sinne der Gemeinschaft für das gemeinsame Friedensgebet zusammengekommen seien.

In den einzelnen Beiträgen und Gebeten der Religionsvertretungen standen ebenfalls der Einsatz des Einzelnen im Friedensbestreben sowie die Hoffnung und Zuversicht in Gottes Wille im Vordergrund. Kantor Benjamin Chait betonte, dass Frieden nicht bloß eine Endstation sei, sondern eine tägliche Bemühung, für die es sich zu arbeiten lohnt. Diese Botschaft fand sich ebenfalls im Beitrag von Daniela Rudolph wieder: das Bekenntnis zu Gott allein sei nicht genug; so müsse der Mensch darüber hinaus das eigene Handeln nach dem Gebot der Nächstenliebe ausrichten.

In den Lesungen aus den Lehren des Johannes aus der Offenbarung, der Lesung des Propheten Jesaja und dem Vortrag der übersetzten Lehren des Quoran ist von einem letzten Zeitalter überliefert. Durch Geduld und Entschlossenheit sei es möglich, eine sichere Zukunft aufzubauen und einer letzten Zeit des Friedens entgegenzuhoffen.

Diese Botschaft des Friedens und der Hoffnung stand im Herzen der interreligiösen Veranstaltung. Als Abschied verteilten die Gastgeber an die Anwesenden geprägte Saatbohnen, welche mit Botschaften oder Symbolen zum Thema Mut versehen sind. Philipp Kirsch betonte, dass Frieden stets wachsen muss und dass Gäste die Bohnen in ihren Gärten einpflanzen können. Die Friedenswünsche auf den Bohnen erscheinen dann auf dem Keimblatt.

Des Weiteren richtete er seinen Dank an alle Menschen, die sich bei der Vorbereitung und Ausführung des Friedensgebet eingebracht haben. Hierzu zählten auch die Mitglieder des Projektchors, bestehend aus den verschiedenen Religionsgemeinschaften, der zwischen den Gebetsbeiträgen für die musikalische Begleitung sorgte und mit einer Interpretation des Liedes „Wir ziehen in den Frieden“ von Udo Lindenberg das Friedensgebet abrundete.