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Neues aus Merzig
Ausgabe 3/2025
Redaktioneller Teil
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50. Neujahrsempfang des Löschbezirks Merzig

Joachim Maxheim gibt nach 24 Jahren den Staffelstab im Löschbezirk Merzig weiter

„Gott zur Ehr‘, dem Nächsten zur Wehr!“ Als Joachim Maxheim mit diesen Worten seine Rede beim 50. Neujahrsumtrunk des Löschbezirks Merzig der Freiwilligen Feuerwehr schloss, musste er mit den Tränen kämpfen und hatte buchstäblich einen Klos im Hals. Denn nicht nur seine Rede endete, mit dem Leitspruch der Feuerwehr war auch ein Ära zu Ende gegangen. Nach 24 Jahren an der Spitze des Löschbezirks gab der 61-jährige Maxheim die Führung an den neu gewählten Philip Johannes weiter. Johannes übernimmt, da war man sich allenthalben einig, eine „gut ausgebildete und stabil aufgestellte Mannschaft“. Bereits im November waren Johannes, der im Rahmen des Neujahrsempfangs zudem zum Brandmeister befördert wurde und seit Anfang 2024 auch hauptamtlicher Gerätewart der Kreisstadt Merzig ist, und seine neuen Stellvertreter Stefan Zang und Moritz Scheid gewählt worden. Neben Maxheim scheidet Christian Schneider als stellvertretender Löschbezirksführer aus.

Zu dem besonderen Auftakt ins neue Jahr hatte der Merziger Löschbezirk am Samstag ins Feuerwehrgerätehaus eingeladen. Denn: Besonders waren auch die Vorzeichen. „Die Segel sind auf Veränderung gesetzt“, erklärte Eva Pilger, Vorsitzende des Feuerwehrvereins, die die Moderation des Abends übernommen hatte. Natürlich stand der Abend ganz im Zeichen des Abschiedes von Joachim Maxheim, „denn“, so Pilger „wer der Anwesenden hat schon einen anderen Löschbezirksführer in Merzig erlebt?“ Wahrscheinlich die wenigsten. Das neue Führungstrio, das auch als „Glücksfall“ bezeichnet wurde, wird nun die Geschicke des größten Löschbezirks in der Kreisstadt lenken. So lautete das Motto des Abends „Altes hinterlassen und Neues begrüßen“.

Der neue Löschbezirksführer Philip Johannes konnte zum Neujahrsumtrunk den Oberbürgermeister Marcus Hoffeld, die Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, den Landtagsabgeordneten Frank Wagner, die städtischen Beigeordneten Maximilian Doll und Arndt Oehm, den Merziger Ortsvorsteher Timo Hess begrüßen, sowie die Stadtwehrführung um Michael Gunkel und Markus Glesius, den Landesbrandinspekteur Timo Meyer und den Präsidenten des Landesfeuerverbandes Manfred Rippel, den Kreisbrandinspekteur Siegbert Bauer und Vertreter weiterer Sicherheits- und Hilfsorganisationen. Viele waren der Einladung gefolgt, ein Zeichen der Verbundenheit mit der Merziger Feuerwehr und der Wertschätzung des scheidenden Löschbezirksführers.

Oberbürgermeister Marcus Hoffeld ging in seinem Grußwort sowohl auf die Jahresstatistik der Feuerwehr ein als auch auf die persönliche Vita von Joachim Maxheim. So erinnerte der Oberbürgermeister an das Pfingsthochwasser, bei dem vor allem auch die Feuerwehr dafür gesorgt hatte, dass die Schäden nicht noch erheblicher ausfielen. So gab es erfreulicherweise keine Personenschäden. Nicht nur an diesen Tagen habe sich gezeigt, dass immer großen Verlass sei. Insgesamt gab es 2024 227 Einsätze, davon 38 Brandeinsätze, 67 Einsätze im Bereich der technischen Hilfe, 54 blinde Alarme, 49 mal nachbarschaftliche Hilfe im Stadtgebiet sowie elf Einsätze auf Kreishilfe. Darüber hinaus gab es acht sonstige Einsätze. So konnten neun Menschenleben gerettet werden, leider gab es zwei Tote. In 43 Übungen absolvierte der Löschbezirk 1.619 Übungsstunden. Darüber hinaus wurden 3.142 Ausbildungsstunden absolviert. Mit weiteren Einsätzen mit Vorbereitungen macht das insgesamt 10.265 Stunden im Jahr 2024. „Alle Löschbezirke sind wichtig“, stellte der Oberbürgermeister fest, „aber der Löschbezirk Merzig nimmt aufgrund der Vielzahl der Einsätze eine Sonderstellung im Stadtgebiet ein.“ Daher sei es „eine besondere Herausforderung und eine große Verantwortung“, einen solchen großen Löschbezirk zu führen. Und mit diesem Posten sei Joachim Maxheim seit Jahrzehnten in einem Atemzug genannt worden.

Am 2. September 1976 war Maxheim in den Löschbezirk eingetreten, etwas mehr als drei später dann in den aktiven Dienst der Feuerwehr. Was folgte, waren etliche Auszeichnungen und Beförderungen. 1987 wurde Maxheim zum Löschmeister ernannt, 1989 zum Zugführer, 1997 zum Brandmeister. 1994 wählte der Löschbezirk Maxheim zum stellvertretenden Löschbezirksführer, 2001 dann zum Löschbezirksführer. Den Posten, den er bis zuletzt inne hatte. Zwischenzeitlich war Maxheim auch zum Ober- und dann zum Hauptbrandmeister ernannt worden. Nun hatte er sich entschlossen, das Amt in jüngere Hände zu legen. „Damit“, so Oberbürgermeister Hoffeld, „endet nun eine Ära. In all den Jahren hat sich Joachim Maxheim mit großem Engagement für seinen Löschbezirk eingesetzt. Das Wohl der Mannschaft war ihm immer am wichtigsten.“ Dies erkläre auch den Mitgliederzuwachs in all den Jahren. Maxheim übergibt dem neuen Führungsteam 47 aktive Feuerwehrfrauen und -männer. Ein wichtiges und sinnvolles Instrument, für das sich Maxheim in seiner Leitung eingesetzt habe, ist die so genannte „Tagesergänzung“, bei der sich Kameraden aus anderen Löschbezirken während des Arbeitstages in Merzig mit engagieren. Ein besonderes Dankeschön zollte Hoffeld dem scheidenden Löschbezirksführer dafür, dass er sich dennoch weiterhin engagieren und dem neuen jungen Führungstrio mit Rat und Tat zur Seite stehen werde.