Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“:

Harlingen mit Sonderpreis der Ministerin und Dorfgemeinschaft Bietzerberg mit Bronzemedaille ausgezeichnet

Als Sieger des Kreisentscheids im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ vertrat die Dorfgemeinschaft Harlingen, Bietzen und Menningen den Landkreis Merzig-Wadern vor einigen Tagen auf Landesebene. Sechs Dörfer wurden dabei saarlandweit bereist. Bewertet wurden von einer Jury folgende Kriterien „Entwicklungskonzepte, wirtschaftliche Initiativen und Verbesserung der Infrastruktur“, „Soziales Engagement und kulturelle Aktivitäten“ sowie „Baugestaltung und Siedlungsentwicklung, Freiraum- und Grüngestaltung im Dorf, Natur und Landschaft außerhalb der Ortslage“.

Zwei Stunden hatten die Ortsteile Harlingen, Bietzen und Menningen Zeit, ihre Dorfgemeinschaft bestmöglich zu präsentieren: so gestalteten und trugen die Ehrenamtlichen, die einen Beitrag zur Vorstellung der Dörfer geleistet haben, Polo-Shirts mit dem „Bietzerberg-Emblem“.

Der sprichwörtliche „rote Faden“ war vorhanden als ein zwischen den Vortragenden gereichtes Wollknäuel und als gestaltendes Element bei den vier Themenplakaten zu „Bietzerberg – Menningen – Bietzen – Harlingen“, die die Vorbereitungsgruppe gemeinsam extra für diesen Tag entwickelt hatten.

Vorgestellt wurden beispielsweise der Weg der Integrierten Dorfentwicklung auf dem Bietzerberg ebenso wie die Ehrenamtsgruppe Seniorenmobil in Zusammenarbeit mit der AG Altenhilfe. Das Herrichten des Freizeitplatzes und der Hütte „Auf Gruden“ in Menningen in ehrenamtlicher Arbeit, die konsequente Mistelbekämpfung durch den Naturschutzbeauftragen von Bietzen, Tobias Kreiselmeyer, und das seit zehn Jahren beliebte Kinder- und Jugendzeltlager des Ortsrates Menningen durften hierbei ebenso wenig fehlen wie die Neugestaltung des Bibelgartens, das Dorfbackhaus, die vielfältigen Aktivitäten in allen Orten und besonders im Mehrgenerationenhaus in Bietzen zur generationenübergreifenden Begegnung, das sehr aktive Vereinsleben, der Neubau der Grundschule in Bietzen oder die Jugendinitiativen JIM e.V. Menningen und KaJu Bietzen e.V. mit dem Festival "Rock auf dem Berg".

Viktoria Wagner stellte beispielsweise die Zukunftschancen des Bietzerberges für Familien, Kinder und Jugendliche vor: mit dem Kindergarten, der bald fertiggestellten Grundschule sowie die Kinder- und Jugendarbeit des Sportvereins, der Jugendfeuerwehr, des Musikvereins und anderer Vereine.

Zum Abschluss gab es ein Bürgerfest mit selbstgebackenem Brot und Kuchen aus dem Dorfbackofen am Mehrgenerationenhaus in Bietzen.

„Alle haben vor Ort bewiesen, dass sie ihre Zukunft mit einer starken Dorfgemeinschaft voranbringen wollen“, erklärte die saarländische Umweltministerin Petra Berg.

Am Ende erhielt die Dorfgemeinschaft „Bietzerberg“ die Bronzemedaille und ein Preisgeld in Höhe von 1.000 €.

Für den Sonderpreis der Ministerin konnte sich Harlingen gegenüber der Konkurrenz (vier weitere Dörfer bzw. Dorfgemeinschaften) behaupten.

Ich gratuliere Harlingen an dieser Stelle ganz herzlich zum Gewinn“, sagte Petra Berg. „Mit der Idee, einen Kinder- und Jugendortsrat einzuberufen, hat der Stadtteil die Jury voll und ganz überzeugt. Junge Menschen haben hier die Möglichkeit, das eigene Dorfleben aktiv mitzugestalten. Sie werden früh an demokratische Prozesse herangeführt – insbesondere vor der aktuellen politischen Entwicklung ist das unterstützenswert. Dieser Kinder- und Jugendrat kann auch für andere Gemeinden eine Vorbildfunktion haben.“

In vielen Dörfern finden Entscheidungsprozesse fast ausschließlich mit Erwachsenen statt, beispielsweise in Vereinsvorständen oder Ortsräten. Kinder und Jugendliche bleiben außen vor. Gleichzeitig wird Nachwuchs in Vereinen und in Ehrenämtern dringend gesucht. Aus der Idee, eine Bürgersprechstunde für Kinder und Jugendliche aus dem Dorf anzubieten, entstand in Harlingen der Gedanke, ein regelmäßiges Angebot zu entwickeln und einen Kinder- und Jugendortsrat zu etablieren. Im Mai 2025 ist er mit seiner ersten Sitzung gestartet und tagt seitdem regelmäßig. Auch ein erstes Projekt hat der Rat bereits umgesetzt: Am Spielplatz haben Zäune zu einer viel befahrenen Straße gefehlt, kurzerhand wurden diese gebaut und bemalt.

Der Sonderpreis ist mit 2.500 Euro dotiert.

„Wir sind sehr stolz auf diesen Preis“, so Ortsvorsteher Kevin Burger, „mit dem Kinder- und Jugendortsrat schaffen wir eine Plattform, auf der junge Menschen frühzeitig erleben, dass ihre Stimme zählt. Hier lernen sie Verantwortung zu übernehmen, entwickeln soziale und demokratische Kompetenzen und gestalten ihre Umgebung aktiv mit. Mein großer Dank geht an alle Kinder und Jugendlichen, die sich engagieren, aber auch an alle Helferinnen und Helfer, die dazu beitragen, dass dieses tolle Projekt umgesetzt werden konnte und weiterhin umgesetzt werden kann.“

Auch Oberbürgermeister Marcus Hoffeld freute sich über die großartige Platzierung der Dorfgemeinschaft Bietzerberg und den Sonderpreis für den Stadtteil Harlingen: „Herzlichen Glückwunsch zu dieser hervorragenden Leistung! Der Sieg auf Kreisebene und die Bronzemedaille auf Landesebene sind ein wirklich toller Erfolg, der zeigt, wie stark eine Dorfgemeinschaft durch Zusammenhalt und Engagement sein kann. Ein großes Dankeschön an alle, die mit Herzblut und Einsatz zu diesem Ergebnis beigetragen haben! Ebenso möchte ich den Bürgerinnen und Bürgern in Harlingen herzlich gratulieren, die den Sonderpreis der Ministerin für ihre großartige Kinder- und Jugendarbeit erhalten haben. Auch das ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie viel erreicht werden kann, wenn viele mit Überzeugung und Tatkraft zusammenwirken. Beide Erfolge sind ein Gewinn für unsere ganze Stadt und erfüllen uns mit Stolz.“