Fachlicher Austausch zur Sicherung der medizinischen Versorgung in Merzig
Die medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger ist eines der zentralen Zukunftsthemen für die Kreisstadt Merzig. Aus diesem Grund hatte Oberbürgermeister Marcus Hoffeld am vergangenen Mittwochabend zum zweiten „Runden Tisch Ärzteversorgung“ ins Neue Rathaus gebeten.
Eingeladen waren alle niedergelassenen und angestellten Ärztinnen und Ärzte in Merzig, Ärztinnen und Ärzte des SHG-Klinikums, Mediziner in Weiterbildung, Akteure der Gesundheitsversorgung sowie Medizinstudierende, die Merzig als möglichen Lebens- und Arbeitsort kennenlernen möchten.
Neben zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der Ärzteschaft nahmen auch Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, Vertreter der Ärztekammer des Saarlandes, verschiedene Krankenkassen sowie Dr. h.c. Armin Streit, Campusvorsteher des Gesundheitscampus Merzig, teil.
Ziel des Runden Tisches war es, Akteure aus Politik, Gesundheitswesen und Verwaltung zusammenzubringen, um gemeinsam über aktuelle Herausforderungen und Perspektiven in der hausärztlichen Versorgung zu diskutieren. Dabei stand besonders die Frage im Mittelpunkt, wie eine nachhaltige medizinische Versorgung im ländlichen Raum langfristig gesichert und die interdisziplinäre Zusammenarbeit gestärkt werden kann.
„Ich danke allen Beteiligten aus Politik und Ärzteschaft, die sich die Zeit für diesen wichtigen Austausch genommen haben“, so Oberbürgermeister Marcus Hoffeld. „Besonders erfreulich ist, dass neben vielen weiteren Gästen alle Chefärztinnen und Chefärzte sowie Sektionsleitungen des Klinikums Merzig anwesend waren - ein starkes Signal für ihr Engagement und die Bedeutung der medizinischen Versorgung im Landkreis.“
Ein Grußwort sprach Alexandra Heinen, Abteilungs- und Referatsleiterin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit, die zugleich die Grüße von Minister Dr. Magnus Jung überbrachte. Im Anschluss referierten Lara Bost und Phillip Hoffmann von der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland zu den Themen Haus- und Facharztversorgung sowie zum Nachfolgemanagement.
Gerade das Thema Nachfolge spielt in Merzig eine zentrale Rolle: Das Durchschnittsalter der Ärztinnen und Ärzte liegt heute bereits bei 54,6 Jahren. In den kommenden zehn Jahren wird ein erheblicher Teil in den Ruhestand treten - ohne entsprechende Nachfolge droht der Wegfall vieler Praxen. Hier setzt die Initiative der Kreisstadt Merzig an: Mit der Aktion „Komm aufs Land, Arzt. - Werde Arzt bei uns in Merzig!“ will die Stadt gezielt junge Medizinerinnen und Mediziner für den Standort begeistern.
Die Kreisstadt Merzig wird auch weiterhin aktiv den Kontakt zu den Medizinstudierenden an der Universität Homburg suchen und Kennenlerntage in Merzig anbieten. Bereits im Juni fand eine erste Exkursion in Merzig statt, an der 15 Medizinstudierende der Uni Homburg teilnahmen.
Dieses Engagement lobte auch Prof. Dr. med. Matthias Strittmatter, Ärztlicher Direktor des SHG-Klinikums Merzig, und beleuchtete die derzeitige Situation der ambulanten und stationären Versorgung aus ärztlicher Perspektive. Er rief alle Akteure dazu auf, sich gemeinsam für den Gesundheitsstandort Merzig starkzumachen - insbesondere mit Blick auf die Gewinnung von ärztlichem Nachwuchs.
Anschließend stellte Dr. Volker Rettig-Ewen, Praxisinhaber und Mitbegründer des Merziger Praxisnetz e.V., den bereits 1999 gegründeten Verein vor. Ziel des Praxisnetzes ist es, die medizinische Versorgung in Merzig nachhaltig zu stärken. Rettig-Ewen warb für eine Reaktivierung des Netzwerks - insbesondere unter Einbindung junger Generationen.
Oberbürgermeister Hoffeld begrüßte diesen Vorstoß ausdrücklich und kündigte ein baldiges Folgetreffen im Merziger Rathaus an, um die Aktivitäten des Praxisnetzes zu unterstützen.
In der abschließenden Diskussionsrunde wurde noch einmal deutlich, wie entscheidend eine zukunftsfähige medizinische Versorgung - insbesondere im Bereich der Haus- und Facharztpraxen - für die gesamte Region ist. Im Anschluss bot ein gemeinsames „Get together“ Raum für persönlichen Austausch und fachliche Vernetzung.
Zum Abschluss zeigte sich Oberbürgermeister Hoffeld sehr zufrieden: „Alle gewonnenen Erkenntnisse werden wir gemeinsam mit dem Merziger Praxisnetz e.V., dem SHG-Klinikum, der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland, dem Gesundheitscampus und dem Gesundheitsministerium weiter diskutieren. Unser Ziel bleibt, die medizinische Versorgung in Merzig zukunftsfest zu gestalten und die bestehende Infrastruktur nachhaltig zu sichern und auszubauen.“
Die Kreisstadt Merzig bedankt sich bei allen Referentinnen, Referenten und Gästen für ihre Teilnahme und den gelungenen Austausch.