Die Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“ vom 29. September bis 6. Oktober 2023 nimmt die Kreisstadt Merzig zum Anlass, um auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen. Im Rahmen der Fairtrade-Kampagne „lokal –regional – bio – Merzig handelt fair“ setzt sich die Kommune für den Fairen Handel und insbesondere für einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln ein.
Im Zuge der letzten Re-Zertifizierung im Jahr 2022 hat der Stadtrat beschlossen, auch das Thema Foodsharing in die Kampagne aufzunehmen. Gemeinsam mit der Fairtrade-Beauftragten der Stadtverwaltung, Pia Schäfer, ist es seitdem gelungen, das Thema Lebensmittelrettung in der Kreisstadt Merzig zu etablieren. So gibt es inzwischen einige Kooperationen zwischen der Kreisstadt und Merziger Einrichtungen. Die Stadt Merzig arbeitet eng mit dem Verein Pro Merzig, unter dem Vorsitz von Vera Klein, zusammen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, gerettete Lebensmittel an Seniorinnen und Senioren zu verteilen, die aufgrund einer kleinen Rente über die ein oder andere Lebensmittelspende sehr dankbar sind.
Auch das Jugendhaus Merzig profitiert seit ein paar Wochen von der Foodsharing-Kampagne und bekommt über den Verein Pro Merzig regelmäßig Lebensmittelspenden vom Wasgau-Frischemarkt in Ballern. Ergänzend dazu konnte die Fairtrade-Beauftragte eine Kooperation mit einer weiteren Foodsharing-Community vereinbaren und so erhält das Jugendhaus Merzig zusätzlich Brotspenden von Bäckereien, die ihre Waren am Abend zuvor nicht mehr verkaufen konnten. Nun können die Jugendlichen im Jugendhaus gemeinsam die Lebensmittel zubereiten und verwerten. Vor wenigen Wochen ist es zudem gelungen, einen weiteren Träger für die Kampagne zu gewinnen: auch an den Gemeinwesentreff des SOS Kinderdorf Saar in der Schalthaussiedlung werden nun Brote weitergegeben, wenn aus der Lebensmittelrettung Backwaren übrig sind. Die Brote werden beim wöchentlichen Anwohnerfrühstück gereicht und an die Anwohner weitergegeben.
Sinn und Zweck der Lebensmittelrettung ist es in erster Linie, dass Lebensmittel aller Art verwertet und gegessen werden. Nutznießer der Foodsharing-Kampagne stellen sich dabei immer wieder die Frage, ob man nicht anderen, bedürftigeren Menschen die Lebensmittel überlassen sollte. Hier gibt es eine eindeutige Antwort:
bei Foodsharing zählt lediglich, dass die Lebensmittel nicht weggeworfen werden und nicht, wer sie erhält.
Für die Kreisstadt Merzig spielt der soziale Aspekt bei der Foodsharing-Kampagne eine große Rolle. „Ich stehe eng mit dem Jugendhaus Merzig, der Merziger Tafel und dem SOS Kinderdorf im Austausch“, so die Fairtrade-Beauftragte. „Wenn sich Brot- oder Lebensmittelspenden ankündigen, frage ich zunächst die vorgenannten Einrichtungen ab, ob hier ein Bedarf an diesen Lebensmitteln besteht. Meistens sind dann alle Waren schnell verteilt. Es sei denn, es kündigen sich mal wieder kistenweise Salate, Toast, Bananen oder Eier an“, so Schäfer.