Vergangene Woche fand im Rahmen des Startchancen-Programms eine Veranstaltung mit Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot an der Grundschule St. Josef in der Kreisstadt Merzig statt. Während des Termins stellte die Grundschule die geplanten Konzepte, die sie mit den Fördermitteln aus dem Programm umsetzen möchte, vor.
Rektorin Andrea Thalhammer und Konrektorin Sandra Austgen begrüßten nach einer Gesangsaufführung der Kinder alle Anwesenden und dankten dem Ministerium sowie der Kreisstadt Merzig für die Unterstützung. Die Ministerin lobte das Engagement an der Schule und ließ sich bei einem Rundgang und einer anschließenden Vorstellung die geplanten Projekte erläutern. Oberbürgermeister Hoffeld war begeistert von der Vorführung der Kinder und der Eigeninitiative, mit der sich die Schulleitung sowie die Schulgemeinschaft einbringen. Er betonte, wie wichtig es sei, in das Potential der Kinder zu investieren. Gegen Ende der Veranstaltung wurde gemeinsam eine Zeitkapsel mit den Wünschen der Schülerinnen sowie Schüler vergraben und ein Apfelbaum gepflanzt, mit dem Versprechen, in zehn Jahren die Kapsel wieder auszugraben, um zu sehen, welche Ideen umgesetzt werden konnten.
Das Startchancen-Programm ist ein bundesweites Förderprogramm, das Schulen in sozial schwierigen Lagen dabei unterstützt, die Chancen auf Bildungserfolg zu erhöhen und mehr Bildungsgerechtigkeit zu erreichen. Wichtiger Indikator ist dabei auch das Ergebnis von Sprachtest, die an den Schulen regelmäßig durchgeführt werden. Mit dem Startchancen-Programm werden etwa 55 Schulen im Saarland, die einen höheren Anteil an benachteiligten Schülerinnen und Schüler haben, gefördert. Das Saarland bekommt 12 Millionen Euro jährlich, also insgesamt 120 Millionen Euro für die nächsten zehn Jahre.
Das Programm hat u. a. zum Ziel
| - | die Basiskompetenzen der Schülerinnen und Schüler in Deutsch und Mathematik zu stärken, |
| - | die jungen Menschen bei ihrer sozial-emotionalen Entwicklung zu fördern und |
| - | die Schul- und Unterrichtsentwicklung an den Startchancen-Schulen zu unterstützen. |
Die mit dem Startchancen-Programm zur Verfügung stehenden Mittel sind auf drei Säulen aufgeteilt. Über Säule 1 wird die Grundschule St. Josef die baulichen Konzepte umsetzen, um bspw. neue Lernumgebungen und offene Raumkonzepte zu schaffen, die individuelles Lernen ermöglichen. Die Mittel aus Säule 2 werden für die Schul- und Unterrichtsentwicklung verwendet, wie etwa für digitale Unterrichtstools, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingehen. Mit den Geldern aus Säule 3 kann zusätzliches Fachpersonal eingestellt werden, das die bestehenden Teams unterstützt bzw. ergänzt. Eine Besonderheit an der Grundschule St. Josef ist die sehr enge Zusammenarbeit mit dem Träger Sozialwerk Saar-Mosel, der seit vielen Jahren das Nachmittagsangebot (FGTS und Hort) bereitstellt und zukünftig auch das multiprofessionelle Team (Säule 3) und weitere pädagogische Angebote (Säule 2) organisieren wird.
In den nächsten zehn Jahren werden die geplanten Umbaumaßnahmen aus Säule 1 mit 1,2 Mio. € durch das Startchancen-Programm finanziert. Die Maßnahmen aus Säule 1 und Säule 2 werden - vorerst für die nächsten fünf Jahre - mit über 100.000 € pro Jahr aus dem Programm unterstützt.