In der vergangenen Woche fand im Gesundheitscampus Merzig die Vorstellung des im März 2025 erschienenen Buches „Wenn es ernst wird – wie wir die richtigen Fragen an die Medizin stellen“ von Prof. Dr. phil. Rouven Porz statt.
Das Buch beleuchtet Lebensentscheidungen von Kinderwunsch bis Sterbehilfe und beschreibt inhaltlich, dass jeder Mensch im Laufe seines Lebens in Situationen kommt, in denen schwierige gesundheitliche Entscheidungen für sich selbst oder Angehörige getroffen werden müssen – oft sogar über Leben und Tod. Obwohl die moderne Medizin nahezu unbegrenzte Möglichkeiten bietet, stellt sich die Frage, ob alles, was technisch machbar ist, auch wirklich sinnvoll und gewollt ist. Das Buch soll dabei helfen, sich in diesen komplexen Fragen zurechtzufinden: Wie stelle ich die richtigen Fragen? Wie treffe ich Entscheidungen, mit denen ich leben kann? Und wer kann mich dabei unterstützen? Es möchte Leserinnen und Leser dabei begleiten, Klarheit zu gewinnen, Verantwortung zu übernehmen und eine Orientierung für medizinische und ethische Entscheidungen zu entwickeln. Das hochaktuelle Thema lockte rund 60 Gäste in den Gesundheitscampus.
Der Gesundheitscampus Merzig wurde vor zehn Jahren auf Initiative von Oberbürgermeister Marcus Hoffeld und fünf lokalen Gesundheitsdienstleistern gegründet. Seither verfolgt die Kreisstadt das Ziel, die medizinische Versorgung langfristig zu sichern und durch präventive Angebote sowie leicht verständliche Vorträge die Gesundheitskompetenz der Bürgerinnen und Bürger zu stärken.
Maximilian Doll, 1. Beigeordneter der Kreisstadt Merzig, überbrachte die Grüße des Oberbürgermeisters und würdigte den beeindruckenden Werdegang von Prof. Porz, der trotz internationaler Tätigkeiten seinem Heimatort Hilbringen eng verbunden geblieben ist.
Prof. Porz leitet in der Schweiz die Abteilung „Medizinethik und ärztliche Weiterbildung“ am Universitätsspital Bern, ist Past-Präsident der EACME sowie Vize-Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Biomedizinische Ethik und Gastprofessor in Rumänien. Mit seinem Buch gibt er Einblicke in seine Arbeit und zeigt auf, wie wichtig es ist, sich frühzeitig mit Fragen zu Krankheit, Alter und Sterben auseinanderzusetzen. In seinem Vortrag betonte Porz, dass viele Angehörige im medizinischen Ernstfall überfordert seien. Ein offener Dialog innerhalb der Familie und eine gute Vorbereitung können helfen – insbesondere durch zwei zentrale Vorsorgedokumente:
Patientenverfügung:
Sie legt fest, welche medizinischen Maßnahmen im Ernstfall gewünscht oder abgelehnt werden. Eine kostenfreie Beratung und Erstellung bietet in Merzig das Seniorenbüro der AG Altenhilfe e. V.
Kontakt: u.biermann@seniorenbuero-merzig.de, Tel. 06861-792136.
Vorsorgevollmacht:
Sie bestimmt, wer im Ernstfall stellvertretend Entscheidungen treffen darf.
Beratungen und Beglaubigungen führt die Betreuungsbehörde des Landkreises Merzig-Wadern durch.
Kontakt: soziales@merzig-wadern.de, Tel. 06861-80 177.
Zum Abschluss der Veranstaltung verloste die Kreisstadt Merzig in Zusammenarbeit mit Campusmanagerin Pia Schäfer, die den Abend organisiert und moderiert hatte, fünf handsignierte Exemplare des Buches. Schäfer zeigte sich erfreut über das große Interesse, dankte Caritasdirektor Frank Kettern, der die Durchführung im Gebäude des Caritasverbandes Saar-Hochwald e. V. ermöglicht hatte, und betonte die Bedeutung solcher Informationsangebote für die regionale Gesundheitskompetenz.
Das Buch „Wenn es ernst wird – wie wir die richtigen Fragen an die Medizin stellen“, von Prof. Dr. phil. Rouven Porz, ist in allen Buchhandlungen erhältlich und kann zudem in der Stadtbibliothek Merzig ausgeliehen werden.