Im Rahmen der Kampagne „Mich kriegst du nicht K.O. - gemeinsam gegen K.O.-Tropfen“ informierten die Gleichstellungsbeauftragten der Kreisstadt Merzig und des Landkreises Merzig-Wadern, Marion Hawlena und Doreen Schrecklinger-Leuchtle, am vergangenen Samstag im Rahmen des Merziger Kinderumzugs.
Sowohl auf der Umzugsstrecke als auch in der Altstadt und in der Stadthalle standen zwei Aktionsteams bereit, die Interessierten bereitwillig Fragen beantworteten, Betroffenen, die die Erfahrung teilweise leider erst kürzen machen mussten, zuhörten und Rat gaben sowie Flyer verteilten.
„Es gibt zwei wichtige Regeln“, erklärte Marion Hawlena: „lasst eure Getränke niemals unbeaufsichtigt und gebt aufeinander acht!“ „Dann steht einem fröhlichen und ausgelassen Feiern nichts im Weg“, ergänzte Doreen Schrecklinger-Leuchtle.
K.O.-Tropfen, das steht für Knockout-Tropfen, sind Medikamente, die eine narkotisierende Wirkung haben. In Mischgetränken sind die Mittel kaum zu schmecken oder zu riechen. K.O.-Tropfen machen manipulierbar und wehrlos. Mit Alkohol gemischt wirken die Tropfen schnell, das Opfer scheint betrunken und ist willenlos. Nach Erwachen können sich die meisten Opfer aufgrund von Gedächtnislücken nicht mehr an die Tat oder den Tathergang erinnern. Oft fehlt ihnen die Erinnerung an einige Stunden.
Wenn der Verdacht besteht, Opfer von K.O.-Tropfen geworden zu sein, sollten Betroffene so schnell wie möglich in einem Krankenhaus eine Probenahme von Blut und Urin vornehmen und alles dokumentieren lassen.
Auch wenn sich jemand (noch) nicht zu einer Anzeige entschieden hat, ist es wichtig, für ein mögliches Strafverfahren Proben, Befunde und Fotos von Verletzungen vertraulich sichern zu lassen.
Das Angebot einer vertraulichen Spurensicherung ist für Betroffene kostenlos und kann im Saarland sowohl in ausgewählten Kliniken als auch in niedergelassenen Praxen wahrgenommen werden. Auf der Seite www.spuren-sichern.de sowie unter der Telefonnummer (0681) 844944 erfahren Betroffene rund um die Uhr, wo das vertrauliche Hilfeangebot in Anspruch genommen werden kann. Hier besteht außerdem die Möglichkeit, sich über das Verfahren und die Kontaktdaten von Beratungsstellen in Wohnortnähe zu informieren.
Die Kampagne „Mich kriegst du nicht K.O.! - Gemeinsam stark gegen K.O.-Tropfen!“ wurde von der Landesarbeitsgemeinschaft Kommunale Frauenbeauftragte, dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit und den spezialisierten Fachberatungsstellen bei sexueller Gewalt - Nele, Phönix, FrauennotrufSaarland sowie dem Weißen Ring - konzipiert.