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Primsbote Gemeinde Nalbach
Ausgabe 29/2024
Seite 8
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Ihre Feuerwehr informiert KatS-Übung Körprich großer Erfolg

Großübung des Katastrophenschutzfachzuges „Wasserförderung“ Landkreis Saarlouis in Körprich erfolgreich durchgeführt!

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

am Samstag, dem 29.06.2024 fuhren am späten Vormittag zahlreiche Einsatzfahrzeuge mit Sondersignal in Richtung Homrich Hüttersdorf und in das Körpricher Wohngebiet im Bereich des Falkenweges. Dort wurde ein großer Flächen- und Waldbrand simuliert, der durch die Einsatzkräfte aus den Gemeinden Nalbach, Saarwellingen, Schmelz, Wadgassen, Schwalbach und dem befreundeten Katastrophenschutzzug aus Bernkastel-Wittlich bekämpft werden musste.

Als Szenario wurde der große Brandeinsatz im vergangenen Jahr unter dem Hüttersdorfer Windrad zu Grunde gelegt. Damals musste mit Tanklöschfahrzeugen das Löschwasser im sogenannten Pendelverkehr zur Einsatzstelle gebracht werden, was unterm Strich dafür sorgte, dass fast aus dem ganzen Landkreis Löschfahrzeuge und auch Landwirte mit als Löschwasserzubringer umfunktionierten Gülleanhängern zusammengezogen werden mussten. Jetzt wollten die Verantwortlichen testen, wie lange man für die Verlegung und den funktionierenden Betrieb einer Löschwasserleitung von der Prims bis zum Homrich benötigt.

Das Szenario: durch die lange Trockenheit passiert das, was man nicht möchte…Ein Funke genügt und ein gerade abgeerntetes Feld in der verlängerten Homrichstraße auf Hüttersdorfer Gebiet steht in Flammen. Durch den böigen Wind wird das Feuer größer und größer und breitet sich in Richtung des Waldes und damit auch der bebauten Wohnlage des Ortsteils Körprich aus.

Gegen 11:00 Uhr wurde aufgrund der gemeldeten Örtlichkeit auf Hüttersdorfer Gebiet der Löschbezirk Hüttersdorf alarmiert. Bereits auf der Anfahrt war ein großer schwarzer Rauchpilz über den Feldern sichtbar und das Alarmstichwort wurde von ursprünglich „Flächenbrand klein“ in „Brand Wald / Fläche groß“ erhöht. Dies bedeutet, dass weitere Verstärkungskräfte aus dem Landkreis Saarlouis zur Unterstützung alarmiert werden. Das Feuer breitete sich mehr und mehr in Richtung Lilien- und Falkenweg aus. Aufgrund des großen Wasserbedarfs wurde der Fachzug „Wasserförderung“ aus dem Landkreis Saarlouis (stationiert in den Gemeinden Nalbach und Saarwellingen) und der „durch Zufall“ in Nalbach befindliche Fachzug „Wasserförderung“ aus Bernkastel-Wittlich (stationiert in Kinheim-Kindel und Kröv) zur Wasserentnahme aus der Prims in der Hüttersdorferstraße alarmiert. Weitere Kräfte aus der Gemeinde Nalbach, aus Schmelz, aus Wadgassen und das DRK wurden ebenfalls zur Unterstützung alarmiert. Zusätzlich wurden zur Überwachung der Brandausbreitung aus der Luft die Drohnen der Feuerwehren aus Nalbach und Schwalbach nach Körprich beordert. Im Bereich der Brücke in der Homrichstraße wurde das Führungs- und Lagezentrum im großen Einsatzleitwagen des LK Saarlouis eingerichtet.

Resümee war, dass die Einsatzkräfte es innerhalb einer Stunde schafften, eine fast 2 km lange Löschwasserversorgung von der Wasserentnahmestelle aus der Prims in der Hüttersdorferstraße bis weit hinter die „Villa Kunterbunt“ in Richtung Hüttersdorf herzustellen. Es hat sich gezeigt, dass mehrere Pumpen in die Löschwasserleitung eingebaut werden müssen, um das Löschwasser über diese lange ansteigende Wegestrecke in der Homrichstraße hochzupumpen.

Die Zusammenarbeit der beiden Fachzüge aus dem LK Saarlouis und aus dem LK Bernkastel-Wittlich funktionierte reibungslos Hand in Hand. So wurde mit dem Schlauchwagen des Fachzuges von der Mosel ein großer Teil der Löschwasserleitung verlegt. Die beiden anderen Löschfahrzeuge aus Kinheim-Kindel „bekämpften“ mit den saarländischen Kameradinnen und Kameraden Schulter an Schulter den Brand im Bereich des Falkenweges. Dass vor einigen Wochen in Dienst gestellte ATV-Fahrzeug des Landkreises Bernkastel-Wittlich, ein kleines hochgeländegängiges Arbeitsfahrzeug für den Geländeeinsatz mit Allradantrieb, diente den Einsatzkräften vor Ort als Erkundungs- und Transportfahrzeug.

Auch die Zusammenarbeit der insgesamt 3 kleinen Einsatzleitwagen mit dem großen Einsatzleitwagen (ELW 2) des Landkreises Saarlouis funktionierte reibungslos. Das DRK Hüttersdorf war mit einigen Kräften und Fahrzeugen am Lagezentrum ELW 2 stationiert und kümmerte sich um die Verpflegung der 120 Einsatzkräfte. Ferner stellte das DRK die medizinische Versorgung bei schwülheißem Wetter sicher.

Die Drohneneinheit des Landkreises Saarlouis, bestehend aus den Drohnen der Feuerwehren aus Nalbach und Schwalbach sowie der Rettungshundestaffel BRH, sorgten mit ihren Luftaufnahmen mit Wärmebildkamera für das erfolgreiche aufsuchen von „Glutnestern“. Diese Livebilder wurden über W-LAN direkt an die Einsatzleitwagen übermittelt.

Nach der Übung dankten die Funktionsträger den Übungsteilnehmern für ihre hervorragende und anstrengende Arbeit.

Der hauptamtliche Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Landkreises Bernkastel-Wittlich, Jörg Teusch, dankte für die Einladung seiner Einsatzkräfte zu dieser länderübergreifenden Großübung und hob die hervorragende Zusammenarbeit der Einsatzkräfte hervor.

Der ehrenamtliche Kreisbrandinspekteur des Landkreises Saarlouis, Bernd Paul, schloss sich den Worten seines Vorredners an und betonte, dass die heutige Übung gezeigt hätte, welche Auswirkungen der Klimawandel für uns alle bedeute, da wir zum einen mit langer Trockenheit und dadurch einer steigenden Brandgefahr und im Umkehrschluss mit einer Überflutungsgefahr durch Starkregen zu kämpfen haben. Aus diesem Grund müssen sich die Feuerwehren auf diese Gegebenheiten einstellen und ihre Ausstattung entsprechend den wachsenden Anforderungen anpassen. Er dankte den Planern der Übung für die sehr intensive Ausarbeitung und richtete einen großen Dank besonders den Kräften aus Rheinland-Pfalz für ihre Teilnahme.

Landrat Patrik Lauer in seiner Funktion als oberster Katastrophenschützer des Landkreises Saarlouis zeigte sich hocherfreut über die große Anzahl der Übungsteilnehmer. Auch er ging auf die stetig wachsenden Anforderungen durch den Klimawandel ein und erinnerte in diesem Zusammenhang an den Großbrand am Hüttersdorfer Windrad. Hier wurde von den Einsatzkräften bei heißen Temperaturen und stetig wechselnden Winden bis zur Erschöpfung unglaubliches geleistet. Er dankte allen Mitgliedern der Blaulichtorganisationen für ihr hohes Engagement zum Wohle der Bevölkerung.

Der Nalbacher Bürgermeister Peter Lehnert dankte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre Leistung. Es wurde heute eindrucksvoll gezeigt, welche Auswirkungen ein kleiner Wiesen- oder Feldbrand haben kann. Er erinnerte an einen Vortrag von Sabine Kerber beim Delegiertentag des Kreisfeuerwehrverbandes im April zum Thema Vegetationsbrandbekämpfung. Dieser Vortrag bewege ihn persönlich immer noch im Nachgang sehr, da dieser die auf uns zukommenden Probleme und Auswirkungen des Klimawandels verdeutlichte. Er habe aus diesem Grund den Verantwortlichen beim saarländischen Städte- und Gemeindetag (SSGT) vorgeschlagen, dass sie sich diesen Vortrag anhören sollen. Den Übungsteilnehmern von der Mosel dankte er für die Teilnahme an der Übung und hob die jahrzehntelange Freundschaft der Feuerwehren aus Nalbach und Kinheim-Kindel hervor.

Der Vizepräsident des saarländischen Feuerwehrverbandes, Claus Kürsteiner, zollte den Übungsteilnehmerinnen und Übungsteilnehmern seinen Respekt, bei schwülheißen Temperaturen, hunderte Schläuche auszurollen und später wieder aufzurollen. Die Übung heute habe eindrucksvoll gezeigt, dass sich die Feuerwehren auf diese vermehrt auftretenden Vegetationsbrände größeren Ausmaßes einstellen. Dies fange bei der Übungsplanung und den damit zu bekommenden wichtigen Resultaten an, wo stelle ich z. B. im Ernstfall die Pumpe hin, und ende bei der modernen Luftüberwachung und Glutnestersuche mittels Drohne. Die Feuerwehren haben heute wieder eindrucksvoll gezeigt was sie können und die Bevölkerung habe es mit eigenen Augen gesehen, betonte Claus Kürsteiner.

Den Dankesworten schlossen sich auch der Körpricher Ortsvorsteher Thomas Klesen und die beiden Wehrführer aus Nalbach und Saarwellingen, Jörg Laub und Jürgen Weisgerber, an.

Im Anschluss wurde dann auf Einladung des saarländischen Innenministers Reinhold Jost, „Jost am Rost“, gemeinsam gegrillt und bei kühlen Getränken viele intensive Fachgespräche geführt.

Kurzum, es war eine gelungene Übung die nach einer Fortsetzung ruft!

Vielen Dank an alle Beteiligten!

Feuerwehr der Gemeinde Nalbach

Der Wehrführer

Jörg Laub