Die Asiatischen Hornissen haben aktuell etwa Fußball-große Nester, in denen immer noch relativ wenige Arbeiterinnen zusammen mit der Königin leben. Die Völker wachsen jetzt aber schnell und man kann häufiger Arbeiterinnen im Garten beobachten. Bis zum Spätsommer kann ein Volk, das dann in seinem Sekundärnest meist hoch in einem Baum lebt, auf bis zu 3500 Individuen anwachsen. Diese Arbeiterinnen erbeuten alle möglichen Insekten, weil ihre Larven proteinreiche Nahrung brauchen. Ein einziges Volk Asiatischer Hornissen frisst in einer Saison je nach Größe zwischen 11 und 20 kg Insekten. Das sind zwischen 1 und 2 Millionen Individuen! Allein diese Zahlen zeigen, dass wir alle versuchen sollten, die Nester dieser Hornissen zu entdecken, damit auch in Zukunft noch genügend bestäubende Insekten vorhanden sind und das fein eingespielte Ökosystem nicht zusammenbricht.
Daneben ist als weiterer Aspekt die Gesundheitsgefährdung zu beachten, die der Asiatischen Hornisse ausgehen kann. Studien zeigen, dass Stiche von Asiatischen Hornissen zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen können, denn das Gift kann unter anderem blutungsfördernde Auswirkungen (z.B. Entstehung von Thrombosen) haben oder zu neurologischen Ausfällen (Lähmungen, Sensibilitätsstörungen, kognitive Einschränkungen) führen.
Vereinzelt sind Primärnester der asiatischen Hornisse in Carports, Wintergärten, Schuppen, Behältnissen/Hohlräumen jeglicher Art und auch versteckt in Hecken zu finden. Sie wachsen derzeit kontinuierlich und können die Größe eines Hand- oder Fußballs erreichen. Wenn die asiatischen Hornissen ihr Nest bedroht fühlen, können sie ein ausgeprägtes Abwehrverhalten generieren und stechen. Daher ist besondere Aufmerksamkeit bei der Gartenarbeit angebracht, besonders beim Schneiden von Hecken, Abheben von Planen oder beim Öffnen von Kisten etc. Beobachten Sie den Bereich, den Sie im Garten bearbeiten wollen eine Zeit lang, ob Sie Flugbetrieb von größeren Insekten erkennen können. Beginnen Sie erst mit ihrer Arbeit, wenn einige Minuten keine Flugbewegungen zu erkennen sind.
Es wird empfohlen, nach einem Stich durch die Asiatische Hornisse einen Arzt zu konsultieren, auch wenn im ersten Moment keine Nebenwirkungen auftreten, und eine Blutuntersuchung und ein EKG machen zu lassen.
Dieses Jahr muss mit deutlich mehr Nestern der asiatischen Hornissen als im vergangenen gerechnet werden. Deshalb bitten wir alle, sich aufmerksam in Garten und freier Natur umzusehen und Sichtungen von Asiatischen Hornissen bzw. deren Nestern bei der Gemeinde zu melden.
Kontakt: f.ewen@nalbach.de