Aus dem Konferenz-Protokollbuch der Volksschule
Wir befinden uns immer noch im Schuljahr 1923/24 nach den Sommerferien.
Inzwischen ist Peter Schäfer zum Rektor ernannt worden.
Konferenz am 21. August 1923
Unter Leitung des Herrn Rektor Schäfer wurde die Konferenz um 3 Uhr eröffnet.
Frl. Wachter hielt eine Lehrprobe in Gesamtunterricht. Das Sachgebiet handelte über die Mäuschen. Vortrefflich verstand sie es, vom Besuch auf das Thema durch das Wort Mäusebesuch überzuleiten. In der Darbietung wurde das Schädliche der Mäuse und das Fangen derselben herausgearbeitet. Auch der Idee der Arbeitsschule wurde voll und ganz entsprochen, durch Stäbchenlegen und Zeichnen der Mäusefalle. Das Fangen wurde durch Streichholzschachteln nachgemacht.
Daran schloß sich ein Vortrag über Gesamtunterricht, ebenfalls durch Frl. Wachter gehalten.
Sie sprach, wie die Kleinen allmählich an feste Zucht gewöhnt [übergeleitet] werden können. Wie das Interesse schnell wechselt und der Lehrer sich demselben anpassen muß. Die Aufmerksamkeit muß durch starke Reize gefesselt werden. Die Vorstellungen müssen geklärt werden. Die Ausdrucksmittel müssen durch Schauen und Erleben gepflegt und gehoben werden.
Als nächster Punkt kam Verschiedenes. Satzbau und Fehler bei [amtlichen Schriftstücken] Eingaben an Behörden wurde besprochen. Dem Zuspätkommen der Kinder im Sonntags-Gottesdienst soll entgegengetreten werden.
Die Zeugnishefte müssen dem Herrn Rektor zur Unterschrift vorgelegt werden.
Die Konferenz wurde um 5 15 Uhr geschlossen.
| Der Rektor | Der Schriftführer |
| Schäfer | Brocker |
Konferenzbericht vom 8.11.1923
Unter Leitung des Herrn Rektors Schäfer wurde die Konferenz um 2 ½ Uhr eröffnet.
A Herr Mußler hielt eine Lehrprobe in Heimatkunde: Das Sägewerk (Bahnhof Nalbach).
Aufgabe dieser Lektion war, dem Kollegium den Verlauf einer Stunde, oder vielmehr den Gang einer Lektion in Heimatkunde praktisch vorzuführen. Nach Herausarbeitung und Ordnung des Stoffes erfolgte das Entwerfen einer Skizze an der Tafel und der Bau im Sandkasten. Bei Besprechnung der Lektion erhielt Herr O-Lehrer Kiefer als erster das Wort. Seine Ausführungen erstreckten sich mehr auf das Sachliche. Er war von dem Ergebnis der Lektion befriedigt. Alsdann ergriff Herr Rektor Schäfer das Wort. Seine Ausführungen waren methodischer Art. Er suchte seinen Standpunkt dahin festzulegen, daß die Kinder noch mehr zur intensiveren Mitarbeit angeleitet werden sollen.
| B Der Vortrag durch Herr Muhsler „Der Heimatkundliche Unterricht“ erfolgte unter folgender Gliederung | |
| 1. | Arbeitsschulidee und Heimatschulidee. |
| 2. | Verwirklichung der Heimatschulidee; |
| a) durch den heimatkundlichen Anschauungsunterricht | |
| b) durch die Heimatkunde | |
| c) durch Durchwirkung des gesamten Unterrichts mit heimatkundl. Stoffen | |
| 3. | Methodischer Gang einer heimatkundlichen Unterrichtseinheit. |
| a) Vorbereitung, | |
| b) Wanderung, | |
| c) Verarbeitung des Stoffes, | |
| d) Sandkasten und Skizze | |
| C Verschiedenes | |
| 1.) | Wahl eines weiteren Mitgliedes in den Schulvorstand. Herr O-Lehrer Kiefer |
| 2.) | Bekanntgabe verschiedener Reg.-Verf. |
| 3.) | Abermaliger Hinweis auf strengere Schulordnung durch den Herrn Rektor. |
Ende gegen 4 45 Uhr.
| Der Rektor | Der Schriftführer |
| Schäfer | Thewes |
Nach diesen Veröffentlichungen bis Ende des Jahres 1923 erfolgt wieder eine etwas längere Pause in den Darstellungen aus dem Konferenz-Protokollbuch.
Bitte bleiben Sie gesund und weiterhin neugierig auf die Fortsetzungen.