(Foto: Evelyn Meisberger)
Durchwachsene Silphie in der Blüte (Foto: Thomas Gebel) www.donau-silphie.de
Mit einer gewaltigen Staubwolke und schwerem Gerät begann am 19.05.2025 in der Gemeinde Namborn Ortsteil Gehweiler die Aussaat der Durchwachsenen Silphie – einer mehrjährigen Energiepflanze, die künftig einen wertvollen Beitrag zum Erosions- und Hochwasserschutz leisten soll. Weitere sinnvolle Aussaat-Standorte zum Schutz vor Hochwasser sind in Baltersweiler und Furschweiler geplant und folgen je nach Art der Aussaat. Die großflächige Pflanzung wurde mit beeindruckender Technik durchgeführt: Ein Traktor mit einer Spezialdrillmaschine durchzog das vorbereitete Feld, wobei die trockene Erde aufgewirbelt wurde. „Es sieht spektakulär aus, aber dahinter steckt ein durchdachtes Konzept“ erklärt Thomas Gebel vom Landkreis St. Wendel, der die Aussaat persönlich begleitete. Die Silphie zeichnet sich durch tiefreichende Wurzeln und dichten Pflanzenwuchs aus – Eigenschaften, die Erosion vorbeugen und den Boden stabilisieren. Als mehrjährige Pflanze kann sie bis zu 20 Jahre am gleichen Standort stehen ohne jährlich erneut den Boden zu bearbeiten und erneut auszusäen. Außer im Ansaatjahr ist kein weiterer Pflanzenschutz notwendig. So soll sie langfristig helfen, bei Starkregenereignissen Bodenabschwemmungen zu verhindern, Wasser besser zurückzuhalten und die Belastung der Kanalisation und der Gewässer zu verringern. Die Gemeinde setzt damit auf nachhaltige Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und verbindet ökologischen Hochwasserschutz mit regionaler Landwirtschaft. Ein besonderer Dank gilt den beteiligten Landwirten, die trotz des damit verbundenen Mehraufwandes und geringerer Rentabilität ihre Flächen zur Verfügung gestellt und das Projekt mit großem Engagement unterstützt haben. Ohne ihre Bereitschaft wäre dieser zukunftsweisende Schritt nicht möglich gewesen. Ihr Engagement zeigt, wie gemeinschaftlich und vorausschauend Hochwasserschutz in unserer Region gedacht und umgesetzt wird. Ebenso gebührt dem Landkreis St. Wendel großer Dank – sowohl für die finanzielle Unterstützung des Pilotprojektes als auch für die fachlich fundierte Begleitung von der Idee bis zur Umsetzung. Das Projekt konnte nur dank dieser starken interkommunalen Zusammenarbeit realisiert werden und zeigt beispielhaft, wie Klimaanpassung und Landwirtschaft Hand in Hand gehen können. Die ersten grünen Triebe der Silphie werden, je nach Wasserverfügbarkeit bereits in wenigen Wochen erwartet – ein grünes Zeichen für den erfolgreichen Start eines innovativen Pilotprojekts.