© 2017 Christian Adams Photographer
David Steines ist Musiker durch und durch. Nach dem Abitur studierte er in Freiburg Gesang als Hauptfach, mit Klavier als Neben- und Schlagzeug als Beifach. Anschließend zog es ihn nach Hamburg, an die renommierte Stage School, wo er seine Ausbildung zum Musicaldarsteller abschloss und den Bachelor of Musical Arts erwarb. Zurück in der Heimat gründete er 2016 eine eigene Musikschule, die er bis zur Corona-Zeit führte. Wenn David Steines auf der Bühne steht, spürt man sofort: Hier ist jemand in seinem Element. Musik, Bewegung, Emotionen – das ist seine Welt. Seit 15 Jahren steht sein Name für ein Projekt, das in der Region längst Kultstatus hat: das Musical-Project. Was 2010 als kleine Idee eines musikbegeisterten Studenten begann, ist heute ein fester Bestandteil der Kulturszene im Hochwald. Und alles nahm seinen Anfang – ganz unspektakulär – in der Schule.
Wie alles begann
Zunächst in der Schulband dann aber viel konkreter in einem Projekt während der Projektwoche am Gymnasium Hermeskeil, kam der junge David mit der Thematik „Musicals“ in Berührung. „Wir durften damals bei der musikalischen Sommernacht unsere Arbeit aus dem Projekt erstmals präsentieren“, erinnert er sich. „Das Projekt durfte ich damals schon ohne Lehrperson leiten.“ Das war 2007 oder 2008 – und rückblickend der Moment, in dem sich abzeichnete, wohin die Reise gehen würde. 2010 dann die erste eigene Veranstaltung: Musical-Project in Reinsfeld. „Ich wollte etwas schaffen, das anders ist – mit regionalen Künstlerinnen und Künstlern, mit jungen Talenten. Das war von Anfang an mein Konzept.“
Eine Familie auf und hinter der Bühne
Über die Jahre ist daraus eine große Gemeinschaft entstanden. Rund 40 Menschen sind aktuell Teil des Ensembles – Sängerinnen, Musiker, Technikerinnen, Helfer. Viele von ihnen begleiten Steines schon seit Jahren. „Man wächst da wirklich zusammen“, sagt er. „Es ist fast wie Familie.“ Insgesamt haben im Laufe der Zeit über 60 Menschen beim Musical-Project mitgewirkt. Immer wieder kommen neue Gesichter dazu, häufig über Chöre, Gesangsunterricht oder einfach durch persönliche Begegnungen. „Manchmal sehe ich jemanden auf der Bühne und denke mir: Die oder den will ich dabei haben“, so Steines.
Erfolge, die bleiben
Besonders beliebt beim Publikum ist die Weihnachtsproduktion „Scrooge – Geist der Weihnacht“, die 2014 Premiere feierte. Die Geschichte um den geizigen alten Mann, der durch Geister wieder zu Menschlichkeit findet, trifft seit Jahren einen Nerv – und sorgt zuverlässig für ausverkaufte Vorstellungen. Doch Stillstand liegt dem passionierten Musiker fern. 2018 übernahm er den Männergesangverein Sötern, kurz darauf die „Sing Family“ in Kastel – und brachte 2022 beide mit dem Musical-Project zusammen. Es entstanden große Produktionen wie etwa das Musical „Bethlehem“, wo man die Weihnachtsgeschichte mit rund 70 Musikerinnen und Musikern auf die Bühne brachte. Auch spannend war das Projekt zusammen mit dem Musikverein Braunshausen – damals unter Leitung von Stefan Barth, als man neben einer der „Highlight-Shows, bei denen man dem Publikum immer wieder ein „Best of“ präsentierte, die „10 Gebote“ gemeinsam mit dem MGV Sötern als Musical inszenierte. Nun aber steht zum 15-jährigen Jubiläum des Musical Projects etwas ganz eigenes an: „Für immer Liebe“.
Ein Herzensprojekt
„Für immer Liebe“ ist ein Musical über Erinnerungen, Verlust und die Kraft der Zuneigung. Es basiert auf dem bekannten US-amerikanischen Romantik-Drama mit Rachel McAdams und Channing Tatum in den Hauptrollen. Es erzählt die Geschichte eines Paares, dessen Leben nach einem Autounfall aus den Fugen gerät. Die Frau verliert durch ein Schädel-Hirn-Trauma ihr Gedächtnis – und der Ehemann versucht, ihre gemeinsame Liebe neu zu entfachen. Steines hat alle Songs selbst geschrieben – Texte, Musik, Arrangements. „Das Projekt begleitet mich seit 2015. Durch Corona hatte ich endlich Zeit, es fertigzustellen“, erzählt er. Stilistisch ist alles dabei: von Pop und Rock bis hin zu Balladen und Latin-Einflüssen. Das Ensemble besteht aus 24 Darstellerinnen und Darstellern, viele davon aus dem Musical-Project. „Wir haben ein offenes Casting gemacht – jeder hatte die gleichen Chancen“, betont Steines. Die Premiere am 26. Oktober in Nonnweiler ist seit Monaten ausverkauft. Weitere Termine folgen in Türkismühle (22. November) und Hermeskeil (20. Dezember). Karten hierfür sind noch erhältlich: Für die Vorstellung in Türkismühle im Rathaus Nohfelden, für die Aufführung in Hermeskeil bei der Tourist-Information in Hermeskeil.
Was er sonst so in der Freizeit treibt
Wenn er nicht auf der Bühne steht, genießt er die Zeit mit seiner Familie – oder sitzt mit Freunden vor dem Fernseher beim Fußball. Aus dieser Leidenschaft heraus entstand auch ein weiteres Herzensprojekt: der Podcast „BenkelbergTalk“, den er zusammen mit Julian Paulus und Johannes Stroh betreibt. Darin dreht sich alles um den Amateurfußball im Hochwald und im Saarland und dem Hochwald.
Pure Leidenschaft
15 Jahre, unzählige Stunden Arbeit, unvergessliche Momente. Für David Steines ist das Musical-Project mehr als nur ein Hobby oder ein Job – es ist Teil seines Lebens. „Ich bin unglaublich dankbar für die Menschen, die das alles möglich machen“, sagt er. „Ohne sie wäre das Projekt nie das geworden, was es heute ist.“ (LeWe)