Titel Logo
mein Nonnweiler
Ausgabe 48/2025
Allgemeine Nachrichten
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Mit Gänsehautmomenten und großer musikalischer Vielfalt

Im „Jahr der Stimme“ setzte die Stadtkapelle Hermeskeil bei ihrem Jahreskonzert auf eine ganz besondere Solistin: die in Hermeskeil geborene Sängerin Meike Anlauff.

Die Stadtkapelle Hermeskeil wusste auch in diesem Jahr wieder ihre Zuhörererschaft zu begeistern. Rund 500 Konzertgäste sind der Einladung in die Hochwaldhalle gefolgt.

Stadtkapelle Hermeskeil begeistert beim Jahreskonzert

Rund 500 Zuhörerinnen und Zuhörer kamen am Samstagabend in die Hochwaldhalle, um das Jahreskonzert der Stadtkapelle Hermeskeil zu erleben. Schon vor Konzertbeginn lag eine besondere Spannung in der Luft – nicht nur wegen der rund 50 Musikerinnen und Musiker auf der Bühne, sondern auch wegen eines prominenten Gastes: Sängerin Meike Anlauff, die einst in Hermeskeil zur Schule ging und heute in der Nähe von Köln lebt, kehrte für diesen Abend an ihre musikalischen Wurzeln zurück.

Bei seiner Begrüßungsrede erinnerte Tim Kaub daran, dass bereits beim Neujahrsempfang der Stadt Hermeskeil ein erstes musikalisches Zusammentreffen mit Anlauff stattgefunden hatte. Da die Chemie zwischen Orchester, Solistin und Publikum damals sofort gepasst habe, sei der Wunsch entstanden, das Jahreskonzert gemeinsam zu gestalten. Dirigent Stefan Barth stellte dafür ein Programm zusammen, das die Stimme als ältestes Instrument der Menschheit im Jahr der Stimme besonders in Szene setzte – von Rock- und Popklassikern bis hin zu gefühlvollen Balladen.

Ehrengäste würdigen Engagement der Stadtkapelle

Zu den zahlreichen Gästen zählten unter anderem Karen Alt für die Verbandsgemeinde, Stadtbürgermeister Christoph König, Beigeordneter Edgar Breit sowie Albert Hoff, der als Vertreter des langjährigen Partners THW anwesend war.

Projekt „Soundwerkstatt“

Des Weiteren wurde das neueste Projekt, die "Soundwerkstatt“, vorgestellt. Ein neues gemeinschaftliches Jugendorchester, das Ende 2024 aus den Jugendorchestern von Gusenburg, Reinsfeld und Hermeskeil hervorgegangen ist. Unterstützt durch weitere Musikvereine der Region sowie die Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“, ermöglicht das Projekt Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Neumusikern den Einstieg ins Orchesterleben.

Die Karl-und-Katharina-Heil-Stiftung stärkte das Vorhaben jüngst durch eine Spende von 5.000 Euro, vertreten durch Günter Weber. Der nächste öffentliche Auftritt der Soundwerkstatt folgt bereits am 5. Dezember auf dem Hermeskeiler Weihnachtsmarkt.

Wind, Wellen und Abenteuer

Den musikalischen Abend eröffnete die Stadtkapelle mit dem Instrumental-Titel „Windjammer“ von Robert Buckley. Moderatorin Marion Adams aus der Stadtbücherei beschrieb das Werk treffend mit „Freibeuter-Feeling“, das beim Zuhören aufkam. Die Anordnung der Trompeten – rechts, links und mittig – verlieh dem Stück zusätzliche Dynamik.

Es folgte die dreisätzige Suite „Life in the Capital City“, ein Werk, das im Auftrag des finnischen Musikverbandes entstand. Die Stadtkapelle zeichnete darin das pulsierende Leben einer Großstadt nach.

Im Bann von 007

Mit dem James-Bond-Medley aus bekannten 007-Titeln zog die Kapelle das Publikum in die Welt des berühmtesten Agenten der Filmgeschichte. Stefan Barth und seine Musiker zeigten, wie wandelbar und zeitlos Filmmusik sein kann.

Mit „Skyfall“ folgte ein weiterer Höhepunkt: Meike Anlauff verlieh dem Bond-Song von Adele eine eindrucksvolle Tiefe, die das Publikum sichtlich berührte.

Pop, Gefühl und pure Energie

Nach der Pause führte Marion Adams charmant durch die zweite Konzerthälfteund stellte die neuen Musiker des Orchesters vor: Felix Klein (Altsaxophon), Ralf Malburg (Euphonium) und Dietmar Bach (Trompete).

Mitreißend präsentierte das Orchester „Let Me Entertain You“ und später Tina Turners „Simply the Best“, bei dem das Publikum spontan mitklatschte. Ein kraftvolles Solo von Kristina Malburg am Altsaxophon sorgte hier für besondere Begeisterung.

Tiefe Emotionen erfüllten die Halle bei „Hallelujah“ – jener zeitlosen Hymne, deren Urfassung Leonard Cohen über 80 Strophen widmete – sowie bei „You Raise Me Up“, das dem Abend einen musikalischen Höhepunkt bescherte. Das Publikum erhob sich zu Standing Ovations.

Dank, Zugabe und ein Appell an den Frieden

Sichtlich bewegt sprach Tim Kaub von einem „Gänsehautkonzert“ und dankte Meike Anlauff dafür, „den Weg nach Hause gefunden zu haben“. Die Frage nach einer Zugabe stellte sich kaum – das Publikum forderte sie bereits, bevor sie angesprochen wurde.

Mit „Happy Christmas (War Is Over)“ endete der Abend mit einer eindringlichen Botschaft. Der Song, entstanden im Rahmen einer Anti-Kriegskampagne von John Lennon und Yoko Ono, setzte ein starkes friedenspolitisches Zeichen: War is over – if you want it.

Ein Höhepunkt im Jahreskalender

Für Stadtbürgermeister Christoph König ist das Jahreskonzert der Stadtkapelle seit Jahren ein fester kultureller Höhepunkt: „Jedes Instrument, jede Stimme und jede helfende Hand macht dieses Orchester zu einem beeindruckenden Gesamtwerk“, betonte er – und viele Gäste dürften diesem Eindruck an diesem Abend voll und ganz zugestimmt haben. (LeWe)