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Oberthaler Nachrichten
Ausgabe 21/2024
Informationen aus dem Rathaus
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Informationen aus dem Rathaus

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

am vergangenen Freitag zeigte uns die Natur in vielerlei Hinsicht wieder einmal unsere Grenzen auf. Ferienbeginn für die Einen, langes Pfingstwochenende für die Anderen; aber vielerorts wurden die Planungen aufgrund des Starkregens während des gesamten Tages bis in die späten Abendstunden hinein, komplett über den Haufen geworfen. Während in zahlreichen Gemeinden und Dörfern des Saarlandes auch noch am Wochenanfang nach dem Starkregen die Geschehnisse von anhaltendem Hochwasser, vom Ausräumen der überfluteten Keller- oder Wohnräume und von Beseitigung von Schlamm und Dreck bestimmt wurden, dürfen wir uns in der Gemeinde Oberthal glücklich schätzen, dass wir so glimpflich davon gekommen sind. Natürlich hielt der Regen die Feuerwehrangehörigen am Freitag den ganzen Tag über im Einsatz und verschiedentlich mussten Kellerräume vom eindringenden Wasser durch den Einsatz von Pumpen befreit werden. Aber das alles war nichts im Vergleich zu vielen katastrophalen Überschwemmungen und Hochwasserschäden in anderen Landesteilen. Unsere Feuerwehrangehörigen in den drei Löschbezirken haben tolle Arbeit geleistet und wieder einmal ihre Leistungsstärke unter Beweis gestellt. Vielen, vielen herzlichen Dank an die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner und auch an die Helfer des DLRG für ihren unermüdlichen Einsatz.

Dass wir in Oberthal von einer größeren Schadensituation verschont geblieben sind, ist wieder einmal dem Hochwasserschutzkonzept in der Imweilerwies zu verdanken. Angesichts des schnell ansteigenden Wassers in diesem natürlichen Rückhaltebecken waren wir schon ein wenig nervös, denn die Planungen sind seinerzeit so konzipiert worden, dass der Hochwasserdamm für ein HQ100, ausgelegt ist. Das bedeutet, dass ein solches Hochwasserereignis statistisch einmal in 100 Jahren zu erwarten ist. Bei den gemeldeten Regenmengen konnte nicht ausgeschlossen werden, dass uns ein solches Hochwasserereignis, vielleicht sogar noch mit einem stärkeren Ausmaß, ereilt. Bis ca. 50 cm unterhalb der Überflutungsrinne ragten die Wassermassen, so dass uns der im Jahr 2019 fertiggestellte Hochwasserschutzdamm auch bei diesem Starkregenereignis wiederum vor einem Überfluten der Oberthaler Ortsmitte bewahrt hat.

Für die damalige Maßnahme in der Imweilerwies haben wir seinerzeit mehrere Millionen Euros investiert. Wenn man die Bilder und Videos aus anderen Landesteilen jetzt sieht, war uns dies wiederum Bestätigung, dass wir damals schon richtig und vorausschauend geplant und gebaut haben. Natürlich sind solche Großinvestitionen, wie bei anderen Projekten auch, nur realisierbar, wenn uns Bund oder Land hierbei finanziell unterstützen. Und hierbei kommt es auch in keinerlei Hinsicht darauf an, ob und welches Parteibuch handelnde Personen in Land oder Gemeinde haben. Die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit von Projekten müssen hier dem Fördermittelgeber verdeutlicht werden. Im Falle der Imweilerwies hat der damalige Umweltminister Reinhold Jost mich als Bürgermeister der Gemeinde Oberthal bestens unterstützt und die höchst mögliche Förderung von 70 % für das Projekt gewährt. Dafür sind wir gerade heute, nach einem solch heftigen Unwetterereignis, umso dankbarer.

Die baulichen Maßnahmen auf dem Multifunktionsplatz im Brühlzentrum in Oberthal und auf dem Mehrgenerationenplatz in der Schwimmbadstraße mussten am Freitag bei diesen Witterungsbedingungen auch ausgesetzt werden. Dennoch sind wir bei beiden Projekten sehr gut im Zeitplan unterwegs und wir gehen aktuell von den bislang festgelegten Fertigstellungsterminen aus. Die Arbeiten am Multifunktionsplatz werden wir voraussichtlich im Juni abschließen und die offizielle Eröffnung ist für Freitag, den 12. Juli 2024 geplant. Diesen Eröffnungstermin haben wir bewusst so festgelegt, weil uns für diese Veranstaltung die persönliche Teilnahme unseres Oberthaler Astronauten Matthias Maurer sehr wichtig ist. Und dieser hat in seinem Terminkalender den 12. Juli schon fest vorgemerkt und wird dann auch bei der Eröffnungsfeier mit dabei sein können. Auch dieses Projekt hätten wir als Gemeinde aufgrund des finanziellen Umfanges nicht alleine bewerkstelligen können. 95% Landesförderung aus dem saarländischen Wirtschaftsministerium machen auch an dieser Stelle deutlich, dass die Bedeutsamkeit einer solchen Maßnahme und auch der persönliche Einsatz von mir und meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei den Entscheidungsträgern, nicht aber Parteiinteressen, letztlich für die Unterstützung ausschlagend sind und waren. Neben den Fördermitteln des Landes wird auch der Landkreis St. Wendel dieses Projekt aus Tourismusmitteln fördern, so dass für die Gemeinde ein überschaubarer Eigenanteil verbleibt.

Der Mehrgenerationenplatz neben der Grundschule wird - wenn die Zeitplanungen eingehalten werden - pünktlich zum Ende der Sommerferien fertiggestellt sein. Hier haben wir als Gemeinde Oberthal durch intensiven Austausch mit allen Verantwortlichen beim Umweltministerium auch die Höchstförderung von 346.000,— € als Fördermittelbetrag erreichen können. Wenn die Baumaßnahmen wie geplant abgeschlossen sind, wird genau wie beim Erweiterungsbau der Grundschule im Septemter 2023, dann auch zum Schuljahresbeginn für das neue Schuljahr dieser Mehrgenerationenplatz seiner Bestimmung übergeben werden können. Neben dem mit sehr hohen Fördergeldern im September 2023 fertiggestellten Erweiterungsbau der Grundschule mit Gesamtkosten von ca. 4,4 Mio € haben wir dort dann das zweite Projekt innerhalb eines Jahres mit Zuschussmitteln umsetzen können.

Für die Erweiterung des Gewerbegebietes „Wallfeld“ sind die Planungen inzwischen auch soweit vorangeschritten, dass wir voraussichtlich noch in den Sommermonaten die Ausschreibung auf den Weg bringen und der Gemeinderat dann in seiner ersten Sitzung nach den Sommerferien im September über die Auftragsvergabe zu entscheiden hat. Somit können dann auch im Herbst diesen Jahres die Bagger mit den Erdarbeiten beginnen. Und auch bei dieser Maßnahme ist es uns gelungen, eine Realisierung des Projektes mit einer Förderquote von ebenfalls 95 % durch die Gewährung von Fördermitteln aus dem Wirtschaftsministerium auf den Weg zu bringen. Man sieht auch hierbei, dass es wichtig ist, unabhängig von Parteipolitik, überzeugende und sachliche Argumente anzuführen und sich natürlich auch persönlich für die Belange seiner Gemeinde einzusetzen, um solche positiven Entwicklungen für die Kommune erreichen zu können.

Neben Hochwasser und Baumaßnahmen möchte ich aber auch gerne einen kurzen Blick auf die Festveranstaltungen an Pfingsten richten. Der Dorfverein Güdesweiler hatte sich bestens auf seine Veranstaltung am „Amesborre“ vorbereitet, aber witterungsbedingt musste man schweren Herzens diese Traditionsveranstaltung absagen. Alles war geplant, Essen und Getränke geordert und alle Mitglieder und Helfer des Dorfvereins freuten sich schon auf dieses Fest. Die neue Schutzhütte am Amesborre, die übrigens mit Fördermitteln des Regionalbudgets der KULANI errichtet wurde, muss also noch ein wenig warten, bis dort das erste große Fest stattfindet. Aber hervorheben muss man an dieser Stelle auch noch die Spendenbereitschaft des Vereins. Vielen herzlichen Dank auch an Ortsvorsteher Timo Backes und die Verantwortlichen des Dorfvereins, die persönlich dafür Sorge trugen, dass die Essensvorräte, frisch vorbereitet und vor Ort gegrillt, den vom Hochwasser geschädigten Eigentümern und den vielen Helfern der Hilfskräfte an vielen Stellen in anderen Kommunen zugute kamen. Tolle Aktion und dafür ein großes Lob und Dankeschön.

Das Pfingstfest des Musikvereins Gronig am Dorfgemeinschaftshaus in Gronig konnte trotz Wetterkapriolen am Freitag stattfinden, denn vor Ort findet man am DGH beste Voraussetzungen, um auch bei weniger guten Wetterbedingungen feiern zu können. Mit den Räumlichkeiten im DGH und natürlich auch aufgrund der fest installierten Musikbühne und der Grillhütte am DGH, beides übrigen auch erstellt und umgesetzt aufgrund der Gewährung von Fördermitteln und des persönlichen Einsatzes des ehemaligen Ortsvorstehers Toni Schäfer, durfte der 1. Vorsitzende des Vereins, Herr Frank Schön, zahlreiche Gäste an beiden Festtagen begrüßen. Schön, dass diese Veranstaltung am DGH in Gronig gefeiert werden konnte, denn das Pfingstfest des Musikvereins, der im Jahre 2024 auf 100 Jahre Vereinsgeschichte und Vereinstätigkeit zurückblicken kann, zählt auch schon lange zu den traditionellen Festen in unserer Gemeinde.

Als ich diese Zeilen am Montagabend geschrieben habe, wurden für den Dienstag bereits wieder extreme Regenwarnungen für den Kreis St. Wendel gemeldet. Hoffen wir dass diese Warnungen so nicht eintreten und sich die Hochwasserlage in den von den Regenereignissen besonders betroffenen Regionen nicht nochmals verschlechtert.

Ich wünsche Ihnen ein schönes und hoffentlich trockenes und sonniges Wochenende.

Ihr
Stephan Rausch
Bürgermeister