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Oberthaler Nachrichten
Ausgabe 45/2022
Amtliche Bekanntmachungen
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Der Naturschutzbeauftragte informiert

Die Eibe

Die Eibe wird gerne als Hecke und Sichtschutz, aber auch als Baum in Parks genutzt. Sie zählt zu den immergrünen Nadelbäumen.

Aber Vorsicht mit der Eibe! Sie ist sehr giftig, in den Nadeln findet man das Gift „Taxin“. Allein das Berühren kann schon Allergien auslösen. Beim Schneiden der Eibenhecke soll man geschlossene Kleidung tragen.

Neben den Nadeln sind es vor allem die reifen Samen, die die Eibe so giftig macht. Die Form und die rote Farbe des Samenmantels erinnern an Beeren, weshalb Kinder leicht in Versuchung kommen, die giftigen Samen in den Mund zu nehmen. Schon der Verzehr weniger Nadeln oder Samen kann ausreichen, um schwere Vergiftungserscheinungen hervorzurufen, auch mit tödlichem Verlauf.

Kinder sollten aus diesem Grund dringend von Eiben ferngehalten werden, denn es besteht akute Lebensgefahr

Bernd Stephan
Naturschutzbeauftragter

Die Ess-Kastanie

Wann die erste Esskastanie ihre Zweige in den Himmel des heutigen Deutschland reckte, ist nicht überliefert.

Die Römer brachten sie vor ca. 2000 Jahren über die Alpen, erkannten die günstigen botanischen Voraussetzungen und bauten die Art entlang der Mosel, der Nahe und der Saar an. Fortan waren Weinbau und Esskastanien nicht mehr voneinander wegzudenken.

Wohl noch bedeutender als für den Weinbau war die Ess-Kastanie lange für die Ernährung der Bevölkerung: Die fettarmen, stärkereichen und süßlichen Maronen blieben nach Missernten oft das lebensrettende Nahrungsmittel.

Botanisch betrachtet sind Ess-Kastanien Nüsse. Weniger fett als Walnüsse oder Haselnuss, jedoch reich an Kohlenhydraten.

Wohlhabende Bürger der Antike genossen sie damals wie heute. Die Früchte gewann man in lockeren Beständen. Auch wenn die Kulturen heute weitgehend aufgegeben sind, prägen die stattlichen Bäume die Landschaft.

Als Weizenalternative könnten die Ess-Kastanien bald eine Rückkehr erleben. Neben köstlicher Nascherei in den kalten Jahreszeiten, lassen sich die Früchte in getrockneter Form mahlen. Brot und Gebück aus Ess-Kastanienmehl sind glutenfrei und für Allergiker eine willkommene Erweiterung des Speisezettels.

Solche Ess-Kastanienbäume werden am Häreborre angepflanzt, sechs Stück an der Zahl. Wieder ein Grund, den Häreborre Bliesquelle 3 zu erwandern.

Naturschutzbeauftragter
Bernd Stephan