Liebe Oberthalerinnen,
liebe Oberthaler,
Viele Angehörige wundern sich, dass das Grab oft bereits kurz nach einer Bestattung Absenkungen aufweist und beanstanden dann bei der Gemeinde, dass die Verfüllung nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Bei der Beisetzung wird eine große Menge Erde aus dem Grab entfernt, der Sarg dann abgelassen und die Erde wieder ins Grab verfüllt. Dabei wird ein so genannter Grabhügel angelegt, weil die entnommene Erde, aufgrund des hinzugekommenen Sargvolumens nicht mehr komplett in die Grube passt und weil sie auch, einmal aufgegraben und umgeschichtet, jetzt lockerer ist als zuvor. Da hilft auch ein Nachdrücken und Verfestigen mit Stampfern oder einem Bagger nur begrenzt weiter. Außerdem verbleibt oft unter dem Sarg, vom Boden des Sarges bis zur Unterkante der „Sargfüße“, ein nicht zu unterschätzender Hohlraum. Im Verlaufe von bis zu eineinhalb Jahren wird sich die Erde ständig nach unten bewegen. Regen, Frost und andere Einflüsse sorgen dafür, dass die Erde unter den Sarg rutscht, sich verfestigt und dadurch kompakter wird. Die Auswirkungen sieht man dann an der Erdoberfläche als Nachsacken des Grabes. Die größten Veränderungen sind immer in den ersten 6-8 Monaten zu erwarten. Aber auch in der Folgezeit wird sich das Grab immer mal wieder verändern. Das kann ein schleichender Prozess sein, es kann aber auch sein, dass sich über Monate hinweg gar nichts tut und dann schlagartig eine Kaverne einbricht und die Erde nachsackt.
Bei einer Bestattung in einem Rasengrab wird die Grabstelle nach Absenkung des Sarges mit Sand und/oder dem Erdaushub verfüllt und anschließend ein sogenannter Grabhügel gebildet. Dies ist erforderlich, da das Grab nicht maschinell verdichtet wird und das Erdreich rasch nachgeben kann (hierbei spielen neben der Sargform - überwiegend verlaufen die Seitenteile nicht senkrecht, sondern in einem stumpfen Winkel nach unten - auch die Witterungsverhältnisse eine Rolle). Mit der Bepflanzung - in diesem Fall Raseneinsaat - sollte man in frostfreien Monaten jedoch wenigstens 6 Wochen warten, damit sich der Boden setzen kann. Findet eine Bestattung im Winter statt, sollte möglichst bis zum Frühjahr gewartet werden. Unsere zuständigen Friedhofsmitarbeiter müssen letztendlich jedoch anhand der tatsächlichen Boden- und Witterungsverhältnisse entscheiden, wann mit den erforderlichen Arbeiten zum erstmaligen Herrichten des Grabes und der Raseneinsaat begonnen werden kann. Es muss hierbei auch berücksichtigt werden, wann der Gemeinde wieder geeigneter Mutterboden zur Verfügung steht, da es unverzichtbar ist, das Grab vor der Einsaat mit diesem zu überziehen. Da es natürlich im weiteren Verlauf der Ruhezeit bis zur Einebnung der Gräber immer wieder zu Absenkungen kommt, werden die Friedhofsmitarbeiter die betroffenen Grabstellen, wie bisher, erneut auffüllen, mit Mutterboden überziehen und anschließend neu einsäen.
Neu hierbei ist, dass dies jedoch nur noch ab Frühjahr bis in den Herbst geschieht (solange geeigneter Mutterboden zur Verfügung steht). Außerhalb dieser Periode werden Absenkungen nur noch aufgefüllt, wenn sie in erheblichem Maße stattfinden und/oder Unfallgefahr besteht und dann auch lediglich mit Kies, oder anderem, zur Verfügung stehenden, geeignetem Material.
In den letzten Wochen kommen vermehrt Fragen auf, wann der neue Mehrgenerationenplatz geöffnet wird. Hier muss ich leider mitteilen, dass dies erst im Frühjahr 2025 geschehen wird. Bis dato müssen noch Mängel beseitigt, letzte Arbeiten ausgeführt und eine Abnahme durchgeführt werden. Hierbei erstrecken sich bedauerlicherweise Komplikationen, die es nicht zulassen vorher den Platz zu öffnen. Wir werden aber dann zum Start der Frühjahrssaison den Platz freigeben, damit alle endlich ihre Freude daran haben, alles auszutesten.
Kommen wir zu etwas Erfreulichem, obwohl der Ursprung weniger erfreulich erscheint. Am vergangenen Dienstag fand bei uns in der Bliestalhalle die Ehrung des Ehrenzeichens „Hochwasserhilfe 2024“ für den Landkreis St. Wendel statt. Hier wurden rund 1.100 Helferinnen und Helfer des THW, DRK, DLRG, der Seelsorge, der Polizei und natürlich der Freiwilligen Feuerwehr verliehen. Denn im Zuge des Hochwassers waren alle Hand in Hand im Einsatz um schlimmere Gefahren und Situationen für uns alle zu vermeiden. Ohne diesen freiwilligen Einsatz wären angesichts der prekären Vorfälle im Landkreis St. Wendel und im ganzen Saarland vieles schlimmer ausgegangen. Man will es sich nicht vorstellen. Erfreulich und ermutigend ist es aber zu sehen, dass noch viele Menschen diesen Ehrenämtern folgen und sich auch unter Einsatz ihres eigenen Lebens für die Allgemeinheit einsetzen. Wie Landrat Udo Recktenwald, Staatssekretär Torsten Lang, aber vor allem Innenminister Reinhold Jost verdeutlichten, können wir stolz sein, solch eine gut aufgestellte sowie gemeinsam funktionierende Helferschaft im Bereich des Katastrophenschutzes vorweisen zu können. Dies ist nicht selbstverständlich! Lassen Sie uns alle mit dem nötigen Respekt diesen Menschen entgegengehen, einfach mal Danke zu sagen und Sie unterstützen, wo sie auch uns als Bevölkerung benötigen. Als Chef der Wehr in unserer Gemeinde bin ich, und ich denke alle Oberthalerinnen und Oberthaler, sehr froh und auch stolz auf unsere Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr, aber auch auf alle weiteren Helferinnen und Helfer unseres DRK´s für das immer wieder geleistete Engagement.
Passend zu dem ehrvollen und selbstlosen Engagement fanden am Montag, dem 11.11. in unseren Ortsteilen die Martinsfeiern statt. Denn bis heute wird am 11.11. bzw. kurz vorher oder nachher der Martinstag mit Laternenumzügen, Martinsliedern und Gebäck gefeiert. Ich danke an dieser Stelle der Feuerwehr, dem Bauhof, den Kindergärten, den Musikvereinen sowie den Ortsvorstehern/Ortsräten für die Organisation der Martinsfeiern, denn ohne deren Engagement wäre dies nicht möglich.
Um das Leben des heiligen Martins ranken sich Legenden und Berichte über gute Taten, die hauptsächlich zu seiner Verehrung beigetragen haben. Neben der Legende um die schnatternden Gänse ist die Überlieferung der Mantelteilung die wohl bekannteste und beliebteste Martinslegende überhaupt. Sie geht auf die Zeit zurück, in der Martin als Soldat im römischen Heer diente. Im Jahr 334, mit gerade einmal 18 Jahren, war Martin als Gardeoffizier in Amiens stationiert. Was sich in dieser Zeit zutrug, verbinden wir bis heute mit dem Heiligen St. Martin.
Mitten im bitterkalten Winter traf der Soldat Martin auf einen bettelarmen Mann am Stadttor von Amiens. Der Bettler war der Kälte schutzlos ausgeliefert, er hatte weder Schuhe noch warme Kleidung. Immer wieder bat er die vorbeigehenden Menschen um Hilfe, doch keiner hatte Mitleid mit dem armen Mann. Da wusste Martin, dass er dem Bettler helfen musste. Außer seinem Soldatenmantel und seinem Schwert trug er jedoch nichts bei sich. Kurzerhand nahm er das Schwert und teilte seinen warmen Mantel mitten entzwei. Die eine Hälfte gab er dem Bettler, der voller Dankbarkeit über den warmen Mantel war. Martin versuchte, sich in die verbliebene Mantelhälfte zu hüllen. Darüber spotteten die umstehenden Soldaten und verhöhnten Martin wegen seines erbarmungswürdigen Aussehens. Doch Martin kümmerten Spott und Hohn nicht – er wusste, dass er das Richtige getan hatte. In der folgenden Nacht hatte Martin einen Traum. Jesus Christus erschien ihm und er war in Martins halben Mantel gehüllt. Er dankte Martin für seine Güte, Selbstlosigkeit und Nächstenliebe. Martin von Tours war bei der Bevölkerung wegen seiner bescheidenen und demütigen Lebensweise hoch angesehen. So ist überliefert, dass er selbst als Bischof in einer schlichten Zelle lebte, seine Schuhe selbst putzte und einen einfachen Schemel dem prunkvollen Bischofsstuhl vorzog. Jetzt lasst uns alle dieses Verhalten in die heutige Zeit übertragen, dann wäre vieles einfacher, friedlicher und positiver.
Wie jedes Jahr findet zusammen mit der Martinsfeier auch der Beginn der Karnevalzeit bzw. „Fastnacht oder Fasching“ statt. Aber manchmal kommt die Frage auf: Warum beginnt der Fasching genau am 11.11. um 11.11 Uhr? Im Mittelalter stand die Zahl Elf für Jux und Narretei. Es ist eine Schnapszahl, eine Narrenzahl, wie man damals gesagt hätte. Im christlichen Glauben wird die Zahl 11 auch mit Sünde und Profanität verbunden: Sie steht zwischen den Zahlen Zehn und Zwölf, die große biblische Bedeutung haben. Elf – einer mehr als die zehn Finger und einer weniger als die zwölf Apostel. Nichts Halbes und nichts Ganzes. Woher der Karneval genau kommt, ist nicht zur Gänze geklärt. Bereits im antiken Rom gab es Festlichkeiten, zu denen ausgelassen gefeiert und Rollen von oberen und unteren Gesellschaftsschichten vorübergehend getauscht wurden. Es fanden sogar bunte Festumzüge statt. Zu diesen zählen beispielsweise die sogenannten Saturnalien oder Lupercalien zu Ehren der Götter Saturn und Faunus. Dass hier die Wurzeln des heutigen Karnevals liegen, bezweifelt die Forschung jedoch ebenso wie den verbreiteten Glauben, dass die Ursprünge in germanischen oder keltischen Frühlingsfesten liegen. In vorchristlicher Zeit veranstalteten die Menschen zum Ende des Winters in Verkleidung als Geister und Dämonen ein großes Spektakel. Dieses vertrieb die bösen Geister und sollte die Frühlingsgeister mithilfe von Schellen und Trommeln wecken. Sehr viel wahrscheinlicher ist ein christlicher Ursprung: Der Karneval, auch Fastnacht genannt, leitete demnach die lange Fastenzeit ein, die von Aschermittwoch bis Ostern andauerte. Deshalb finden davor noch ausgiebige Feiern statt, die von viel Trank und Speis begleitet werden: Das Essen fällt entsprechend sehr üppig und vor allem fettig aus. Zur Feier an Karneval darf man sich also noch einmal richtig austoben. In dieser Hinsicht sind auch die sehr fetthaltigen, typischen Speisen wie Krapfen und anderes Schmalzgebäck einzuordnen. Auch die mögliche Herleitung des "Karnevals" aus dem Lateinischen "carne vale" passt in diese Interpretation: "Fleisch, lebe wohl".
Für Karnevalsunerfahrene ist es meist überraschend, dass am 11.11. für einen Tag die Hölle losbricht, und die Narren sich dann erst mal wieder so verhalten, als wäre nichts gewesen. Erst im neuen Jahr beginnt die Session – die Karnevalisten sagen Session, nicht Saison – mit dem Sitzungskarneval so richtig. Das gilt auch hier bei uns in Oberthal. Hier sorgt Jahr für Jahr die Schar von unserem „Oberthaler Carneval Verein“ für Stimmung. Denn ganz nach dem Motto:
OCV, das ist doch klar, bei denen wird Fasent wunderbar!
Mit Spaß und Freude, laut und bunt, feiern sie hier jede Stund.
Die Narretei ist Tradition, bei ihnen da gibt´s nur gute Ton!
Ob groß, ob klein, ob alt, ob jung, sie bringen den Saal in Schwung!
OCV das ist der Geist, der Frohsinn und die Sorgen meist!
So ruft es laut, was keiner vergisst: Es lebe unser O-C-V!