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Oberthaler Nachrichten
Ausgabe 5/2025
Informationen aus dem Rathaus
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Informationen aus dem Rathaus

Bild: Bundesarchiv, Ersteller: Stanislaw Mucha

Liebe Oberthalerinnen,

liebe Oberthaler,

Gedenken an den Holocaust: Ein Aufruf zur Wachsamkeit und Verantwortung

In diesem Jahr gedenken wir des 80. Jahrestages des Holocaust, einer der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der Menschheit. Es ist ein Anlass, innezuhalten und zu reflektieren, was geschehen ist, und vor allem, warum wir sicherstellen müssen, dass sich solch ein Unrecht niemals wiederholt. Der Holocaust war nicht nur ein Verbrechen gegen die jüdische Bevölkerung, sondern gegen die Menschlichkeit insgesamt. Millionen von Menschen wurden aufgrund ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihrer Überzeugungen verfolgt, entrechtet und ermordet. Diese Gräueltaten dürfen nicht in Vergessenheit geraten, denn das Erinnern ist der erste Schritt zur Verhinderung einer Wiederholung.

Es ist leicht, in Zeiten der Unzufriedenheit und des Wandels den Glauben an die Menschlichkeit zu verlieren. Viele von uns fühlen sich von der Gesellschaft, der Politik oder den Umständen, in denen wir leben, enttäuscht. Das darf man auch an mancher Stelle sein und muss korrigiert werden. Diese Unzufriedenheit kann aber zu einer gefährlichen Radikalisierung führen, wenn wir nicht wachsam sind. Wir müssen uns jedoch daran erinnern, dass die Wurzeln des Holocausts in Vorurteilen, Hass und der Entmenschlichung von Menschen liegen. Diese gefährlichen Ideologien können sich schleichend in unserer Gesellschaft einnisten, wenn wir nicht aktiv dagegen angehen.

Jeder Einzelne von uns trägt die Verantwortung, sich gegen Diskriminierung und Intoleranz zu stellen. Es liegt in unserer Hand, eine Gesellschaft zu schaffen, die auf Respekt, Toleranz und Menschlichkeit basiert. Wir müssen uns aktiv für die Werte einsetzen, die uns verbinden. Das bedeutet, dass wir uns gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form von Hass (egal ob von links oder rechts) aussprechen müssen. Es bedeutet auch, dass wir uns für die Rechte aller Menschen einsetzen, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Glauben oder ihrer sexuellen Orientierung.

Das Gedenken an den Holocaust ist nicht nur eine Erinnerung an die Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf zur Handlung in der Gegenwart. Wir müssen die Lehren aus der Geschichte ziehen und sicherstellen, dass wir die Anzeichen von Intoleranz und Hass erkennen, bevor sie sich zu etwas Größerem entwickeln. Bildung spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Indem wir die Geschichte des Holocausts und die Mechanismen, die zu solch einem Verbrechen führten, lehren, können wir zukünftige Generationen sensibilisieren und ihnen die Werkzeuge an die Hand geben, um sich gegen Ungerechtigkeit zu wehren.

Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft zusammenstehen und uns gegenseitig unterstützen. In Zeiten der Unsicherheit und des Wandels ist es leicht, sich zurückzuziehen und zu resignieren. Doch gerade jetzt ist es entscheidend, aktiv zu werden und für eine gerechtere Welt einzutreten. Jeder von uns kann einen Unterschied machen, sei es durch kleine Gesten der Freundlichkeit, durch das Eintreten für die Schwächeren oder durch das Teilen von Wissen und Informationen.

Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Schrecken des Holocausts nie wieder geschehen. Lassen Sie uns die Erinnerung an die Opfer ehren, indem wir uns für eine Welt einsetzen, in der Respekt und Menschlichkeit an erster Stelle stehen. Es liegt in unserer Hand, die Zukunft zu gestalten und sicherzustellen, dass wir aus der Vergangenheit lernen. Nur so können wir eine Gesellschaft schaffen, in der jeder Mensch in Würde und Frieden leben kann.

Ihr Bürgermeister,
Björn Gebauer