Nach den Pfingstferien erwarteten die Erstklässler der Grundschule Lehbesch ganz besondere Mitbewohner – Distelfalterraupen. In den nächsten Wochen sollte sich im Sachunterricht alles um Schmetterlinge drehen.
Jede Klasse bekam einen kleinen Behälter mit fünf bzw. sechs Raupen und einer Nährlösung. Die Schülerinnen und Schüler beobachteten die Raupen genau, zeichneten sie ab und analysierten ihre Fortbewegung. Die Tiere wuchsen in den nächsten Tagen rasant und schon 14 Tage später verpuppten sie sich. Nachdem alle Raupen sicher verpuppt waren, wurden sie vorsichtig in die Schmetterlingsnetze der Klassen umgesetzt. Während der Zeit der Puppenruhe nahmen die Schülerinnen und Schüler besondere Rücksicht, denn sie wollten die Schmetterlinge schlüpfen sehen. Die Kinder sammelten Blüten zur Versorgung der Schmetterlinge. Auch Orangen wurden aufgeschnitten in die Netze gelegt, sodass die Schmetterlinge nach ihrem Schlupf Nahrung hatten. Nach dem Wochenende die Überraschung – einige Schmetterlinge waren geschlüpft und flatterten munter im Netz herum. Auch sie wurden genau beobachtet und gezeichnet. Die Kinder wunderten sich darüber, dass sie – obwohl Schmetterlinge als Insekten sechs Beine haben müssten – nur vier Beine entdecken konnten. Eine gemeinsame Recherche brachte die Lösung: „Viele Tagfalterarten haben ihr vorderes Beinpaar […] umfunktioniert und benutzen es […] zum Putzen der großen Facettenaugen und Fühler. Die vorderen zwei Beine sind deshalb kürzer und meist nur eingeklappt in Ruhestellung vor den Augen zu sehen.“ (Quelle: NABU, URL: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/schmetterlinge/tagfalter/12407.html). Hätten Sie das gewusst? Nach wenigen Beobachtungstagen hieß es dann Abschied nehmen. Die Distelfalter wurden auf dem Schulhof freigelassen und flatterten davor.
Die Entwicklung von Schmetterlingen zu beobachten war für die Schülerinnen und Schüler ein einprägsames Erlebnis und ein tolles Sachunterrichtsprojekt.