Titel Logo
Ottweiler Zeitung
Ausgabe 38/2022
Die Stadt Ottweiler teilt mit
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

15. Fachtagung Kommunale Kriminalprävention

Sicher älter werden im Saarland!

Am 15. September 2022 nahm ich als Seniorensicherheitsberater an der o.a. Fachtagung in St. Ingbert teil.

In verschiedenen Vorträgen wurden noch einmal die verschiedenen Arten und Abwandlungen des Enkeltricks vorgestellt. Auch der organisierte Betrug am Telefon nahm einen größeren Raum ein. Bei den Tätern handelt es sich um bandenmäßig strukturierte und gewerbsmäßig handelnde Gruppierungen. Die Anrufer, die in der Regel aus dem Ausland agieren, geben sich hierbei als nahe Angehörige, Amtsträger (Polizeibeamte, Staatsanwälte, Ärzte o.ä. aus, um ihre potentiellen, in der Regel lebensälteren Opfer unter Nutzung einer Legende, wie z.B. einem kurzfristigen Engpass (beim Enkeltrick), einer anderen Notlage, einer zu erwartenden Haftstrafe und noch so einiger anderen recht fiesen Angaben, zur Beschaffung und Übergabe einer möglichst hohen Geldsumme an einen Geldabholer zu bewegen.

Diese Fallzahlen sind in den letzten Jahren massiv angestiegen. Die Opfer werden teilweise hohe finanzielle Schäden erleiden, oftmals bleiben Ängste und Selbstvorwürfe zurück.

Trotz ständiger Hinweise in Presse, Rundfunk und Fernsehen, finden diese Warnungen offensichtlich nicht die erforderliche Aufmerksamkeit.

Seit dem Jahre 2006 gibt es im Saarland das Projekt der Seniorensicherheitsberater und Sicherheitsberaterinnen, das unter der Federführung des Landesseniorenbeirates in Kooperation mit der Polizei und dem Ministerium für Inneres und Sport konzipiert wurde.

Es wird seit 2011 im Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit von Beauftragten für Seniorensicherheitsberater koordiniert.

Ein weitere Vortagspunkt befasste sich mit der Kampagne Onlinerland Saar. Hier wurden die alltäglichen Gefahren, die sich im Netz herausgestellt haben, erörtert, damit man die Gefahren erkennen kann und diese an aufgezeigten Beispielen bewältigen kann. Als wichtig erachtet wurde ein ausreichende Virenschutz und eine gute Datensicherung

Der nächste Vortrag beschäftigte sich mit der Wirkung psychoaktiver Substanzen im Alter – was sich im Laufe der Jahre stark verändert hat.

Hierbei wurden Arzneimittel angesprochen, die angewandt werden, um Krankheiten zu heilen oder zu lindern oder dass solche auch evtl. erst nicht entstehen. Im Vordergrund steht dabei immer die therapeutische Wirkung. Mögliche unerwünschte Wirkungen, die sogenannten Nebenwirkungen, äußern sich in der Regel nur leicht oder gehen zurück, sofern eine Dosisanpassung vorgenommen wird. Werden Arzneimittel gewechselt oder noch andere hinzugenommen, so kann es gerade in diesen Phasen zu deutlichen Einbußen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit kommen, was insbesondere für die Teilnahme am Straßenverkehr kritisch zu betrachten ist.

Selbsteinschätzung, Fehleinschätzungen von Situationen und andere Nebenwirkungen können die Fahrtüchtigkeit mehr oder minder stark beeinträchtigen, so dass Gefahrensituationen entstehen, die nicht mehr beherrschbar sein können.

In diesem Zusammenhang wurde die Einnahme von Drogen besprochen, die ähnliche oder gar schlimmere Auswirkung auf die Fahrtüchtigkeit haben können.

Auf Drogen, ihre Folgen und ihre Wirkungsweise möchte ich zu späterer Zeit eingehen, da ja unser Bundestag (politische Parteien) über Freigabe von Drogen (Cannabis) nachdenken.

Als letzter Redner war Jürgen Bender, Pflegebeauftragter des Saarlandes, am Rednerpult angekommen.

Er erläuterte den Anlass des gesetzlichen Auftrags und gab mehrere Beispiele aus seiner täglichen Praxis. Er erläuterte Erscheinungsformen und Einzelfälle im ambulanten und im stationären Bereich.

Weiterhin besprach er die „Opfersphäre und die „Tätersphäre“ eingehend auch an Beispielen orientiert.

Am Schluss seines Vortrages trug er noch Lösungsmöglichkeiten Institutionell und Individuell vor.

Damit endete die Tagung, die allseits großen Anklang fand. Viele Dinge wurden aufgefrischt, neue Tatbegehungen wurden den teilnehmen Seniorensicherheitsberatern/innen

und anderen Behörden, die mit diesen Vorgängen betraut sind, nahegebracht.

Ich möchte mich bei allen Akteuren für die gelungene Veranstaltung ganz herzlich bedanken, insbesondere da es auch meine 15. Veranstaltung war, die ich besuchen durfte.

Gerd Amman
Seniorensicherheitsberater