Die Stadtverwaltung Ottweiler stellt sich zahlreichen Herausforderungen mit Entschlossenheit und Verantwortung. Das war auch angesichts von zwei zurückliegenden Wetterlagen erforderlich – zu Beginn des Jahres 2024 und dann an Pfingsten. Starkregen und Hochwasser setzten Ottweiler und der Region zu. Gemeinsam mit Fachleuten, den Hilfsorganisationen und den zuständigen Verwaltungen wird in solchen Fällen intensiv daran gearbeitet, die aktuelle Lage zu entschärfen und die Folgen von Hochwasser und Starkregen zu minimieren. Ein absoluter Schutz kann jedoch – trotz aller Anstrengungen – nicht garantiert werden.
So informierte die Stadtverwaltung wiederholt im Schlosstheater über den aktuellen Stand der Hochwasserschutzmaßnahmen. Bürgermeister Holger Schäfer unterstrich in seiner Begrüßung die besondere Bedeutung des Themas: „Die Erfahrungen des vergangenen Jahres haben uns die Verletzlichkeit unserer Stadt deutlich vor Augen geführt.“
Rund 1.000 Menschen in Ottweiler waren unmittelbar betroffen, viele Häuser wurden beschädigt, es entstand erheblicher materieller Schaden. Dank des schnellen und koordinierten Handelns aller Einsatzkräfte konnten jedoch Menschenleben geschützt werden. Gott sei Dank gab es keine Todesopfer in Ottweiler zu beklagen. Das ist nicht selbstverständlich – und ein Verdienst der Feuerwehr, des DRK, des THW sowie aller weiteren Helferinnen und Helfer. Ohnehin war die Hilfsbereitschaft in der Bürgerschaft an Pfingsten des letzten Jahres außerordentlich.
Im Workshop präsentierten die Fachleute Simon Müller und Lisa Kirchner vom Ingenieurbüro Weber aus Freiburg die Ergebnisse ihrer Gefährdungs- und Defizitanalyse. Rund 80 Maßnahmen wurden für Ottweiler entwickelt, darunter technische Eingriffe wie Verbesserungen an Einläufen, Regenrückhaltebecken und Dämmen, aber auch Empfehlungen zur Gewässerpflege und zur aktiven Mitwirkung der Landwirtschaft.
Besonders stark gefährdet sind laut Analyse die Ziegelhütte, die Altstadt sowie weitere Bereiche wie der Weylplatz und die Herrengartenstraße. Hier wurden sogenannte Starkregen-Hotspots identifiziert.
Simon Müller betonte die Mitverantwortung jedes Einzelnen: „Auch Hausbesitzer müssen Maßnahmen zum Objektschutz ergreifen – sei es durch Rückstauklappen, Schutzbarrieren oder das Freihalten von Abläufen. Die Investition in Vorsorge ist deutlich günstiger als die Kosten, die im Schadensfall entstehen.“
Bürgermeister Schäfer appellierte zudem an die Eigenverantwortung im Krisenfall: „Ein aufgeladenes Handy mit Warn-App und eine Powerbank können im Notfall entscheidend sein. Bei einem Katastrophenereignis wie dem Pfingsthochwasser 2024 steht jedoch der Schutz von Leib und Leben an erster Stelle – nicht das Auspumpen von Kellern. Unsere Einsatzkräfte müssen zuerst Menschen retten.“
Trotz aller Maßnahmen bleibt die Erkenntnis: Naturereignisse wie Starkregen und Hochwasser lassen sich nicht vollständig kontrollieren. Die Stadt Ottweiler wird weiterhin alles in ihrer Macht Stehende tun, um Risiken zu minimieren – gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, den zuständigen Behörden und den Hilfsorganisationen.