Mit einiger Verwunderung hat der Beirat für die Belange der behinderten Mitbürger der Stadt Ottweiler die in dieser Zeitung erschienenen Artikel der Mehrheitsfraktion im Stadtrat zur Kenntnis genommen.
Vorweg sei festgestellt, dass jede und jeder, der sich für unsere betroffenen Mitbürgerinnen und Mitbürger einsetzt, einen wichtigen Beitrag leistet zu deren uneingeschränkter Teilhabe am öffentlichen Leben. Dabei gibt es zu bedenken, dass es nach Auffassung des Behindertenbeirats der Stadt Ottweiler keine „schwarze, rote, grüne oder andersfarbige“ Barrierefreiheit gibt, sondern nur das Ziel, möglichst ALLEN den hindernisfreien Zugang zu ALLEN Einrichtungen, zu Handel und Gastronomie, zu ÖPNV, zu Arztpraxen usw. zu gewähren.
Wenn nun der Ortsvorsitzende der Ottweiler Mehrheitspartei seinen Parteifreund und MdL nach Jahren des Stillstandes und des Schweigens in Sachen barrierefreier Bahnhof Ottweiler am zuständigen Behindertenbeirat vorbei bemüht, ist das mehr als verwunderlich. Auch wenn man weiß, dass besagter Landtagsabgeordneter schon im Februar 2018 (!) zum leidigen Thema Bahnhof in den Behindertenbeirat eingeladen, der Sitzung aber ohne Entschuldigung fern geblieben war. Die Vertreter der damaligen anderen Landtagsfraktionen waren übrigens der Einladung gefolgt.
Pikant auch die Tatsache, dass die hoch engagierte und des Lesens mächtige Behindertenbeauftragte (und Fraktionskollegin), Melitta Daschner, und der gesamte Behindertenbeirat von der „neuen Initiative“ erst aus der Presse erfuhren.
Verletzte Eitelkeit? Nein. Eine Frage des Stils und des offenen Umgangs miteinander.