Elmar Willié kam während des Zweiten Weltkrieges in Ottweiler zur Welt. Die Bezüge zur Stadt seiner Vorfahren hat er ein Leben lang nicht verloren.
Elmar Willié hat der Stadtverwaltung Ottweiler eine Familienchronik überlassen, die er verfasste. Auf dem Cover sind die Wappen von Lullin und Ottweiler zu finden. Lullin, in der Nähe von Genf gelegen, und Ottweiler bilden die Ausgangspunkte seiner Recherchen. Diese erstreckten sich im Wesentlichen über die Zeitspanne von 1718 bis 2018. Die Familie wird ausweislich von Quellen sogar schon 1472 in Lullin nachgewiesen.
1718 wanderten Vorfahren in deutschsprachige Regionen aus, unter anderem Pierre Veillet. Er kam nach Ottweiler und heiratete Katharina Margaretha Hermann. In dieser alten Residenzstadt erwarb er die Hälfte des Fachwerkhauses „Im Gäßling 7“, die er später seinem Sohn Johannes übergab, einem Seifensieder und Rechner der katholischen Kirche. 1874 wurde Johann Willié in Ottweiler geboren. Die Familie siedelte schließlich nach Saarbrücken, wo der Verfasser heute noch lebt und malt.
Reich bebildert und angereichert um eine Fülle an Informationen zu der engeren und der weiteren Familiengeschichte zeigt sich in der 104 seitigen Dokumentation, wie vielfältig Lebensläufe ausfallen. Deutlich wird zudem, dass schon immer Migration ein Thema war, wenn auch nicht im heutigen globalen Sinne. Ein Teil der Familie mit dem Namen Bloch stammte aus dem pfälzischen Ramberg, einem Dorf der Bürsten- und Besenmacher. Gleichermaßen kommt es zu Bezügen ins Elsaß und nach Lothringen. Die Migration ist bis zu unserer Zeit in der Familie vorzufinden. Ein Cousin des Verfassers, zunächst Steuerberater von Beruf, widmete sich dem Weinbau in Frankreich und dann dem künstlerischen Schaffen in Spanien.
Elmar Willié, Jahrgang 1940, kam übrigens während der Evakuierung in Ottweiler zur Welt. In seiner Jugend war ein begeisterter und erfolgreicher Sportfechter. Beruflich blieb er mehr als 30 Jahre als Repräsentant den Firmen FSB und CES verbunden, den führenden deutschen Herstellern von Türbeschlägen Schließanlagen und Schlössern. In seiner Freizeit wandte er sich der Kunst und Malerei zu und entwickelte seinen eigenen kubistischen Surrealismus. Ausstellungsbeteiligungen und Ausstellungen folgten. Auf diese Weise fand er immer wieder den Weg nach Ottweiler, wo er auf Kunstfreundinnen und -freunde traf. Die Chronik wird dem Stadtarchiv übergeben.