Viele Menschen in Deutschland freuen sich auf den Sommer. Wenn es aber über längere Zeit sehr heiß ist, kann er schnell zu gesundheitlichen Problemen führen. Deshalb ist es wichtig, über die gesundheitlichen Risiken bei Hitzewellen Bescheid zu wissen und sich vor großer Hitze gut zu schützen. Unsere Informationen und Empfehlungen sollen Sie dabei unterstützen.
Der Klimawandel lässt auch in Deutschland die Temperatur steigen. Die höheren Temperaturen führen zu häufigeren Hitzewellen im Sommer. Bei einer Hitzewelle herrschen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen hohe Lufttemperaturen über 30°C mit Windstille oder sehr schwachem Wind. Auch in den Nächten kühlt es nicht mehr richtig ab: Es kommt zu sogenannten Tropennächten, in denen das Thermometer nicht unter 20°C sinkt.
Welche Gesundheitsrisiken gibt es bei Hitze?
Bei hohen Temperaturen wird alles anstrengender - egal ob Arbeit oder Freizeit. Der Körper ist weniger leistungsfähig und geschwächt, weil er permanent damit beschäftigt ist, die normale Körpertemperatur zu halten. Doch nicht jeder Mensch reagiert gleich auf Hitze. Manchen fällt es leichter, sich an hohe Temperaturen anzupassen. Auch der Zeitpunkt der Hitzewelle hat einen Einfluss auf das Wohlbefinden. Hat sich der Körper erst einmal auf die hohen Temperaturen eingestellt, kann er besser damit umgehen. Eine früh im Sommer auftretende Hitzewelle birgt also größere gesundheitliche Risiken als eine spätsommerliche Hitzewelle.
Grundsätzlich ist es normal, bei hohen Temperaturen nicht so leistungsfähig zu sein wie sonst. Doch eine Hitzewelle kann neben verminderter Leistungsfähigkeit auch ernste gesundheitliche Konsequenzen haben. Bestehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen können sich verschlimmern oder neu auftreten. Typische Anzeichen für eine Belastung des Herz-Kreislauf-Systems sind Schwindel, Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenheit. Außerdem können Hautausschläge, Wadenkrämpfe und Schwellungen in den Beinen auftreten. Auch ein Sonnenstich oder gar ein lebensgefährlicher Hitzeschlag sind möglich. Statistiken belegen, dass es in den Sommern 2023 und 2024 jeweils etwa 3.000 hitzebedingte Todesfälle in Deutschland gab. Betroffen waren vor allem Menschen über 75 Jahre mit Vorerkrankungen wie Demenz, Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen.
Wie schützt man sich am besten bei einer Hitzewelle?
| • | Verlegen Sie nach Möglichkeit körperliche Aktivitäten und Erledigungen in die kühleren Morgen- und Abendstunden. |
| • | Halten Sie Ihre Wohnung und sich selbst möglichst kühl. |
| • | Trinken Sie ausreichend – am besten Wasser und ungesüßten Tee. |
| • | Sorgen Sie für Sonnenschutz, wenn Sie ins Freie gehen. |
| • | Achten Sie auf sich und andere, vor allem auf Kinder und ältere Menschen. |
| • | Besprechen Sie sich mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, insbesondere wenn es sich um Blutdrucksenker, Medikamente zur Entwässerung, Antidepressiva, Neuroleptika oder Beruhigungsmittel handelt. Beachten Sie die Aufbewahrungshinweise für Ihre Medikamente in der Packungsbeilage. |
Gesundheitliche Risiken durch Hitze: Wer muss besonders aufpassen – und Warum?
| • | Ältere Menschen ab 65 Jahren: Mit steigendem Lebensalter verändert sich der Stoffwechsel und die Regulierung der Körpertemperatur verlangsamt sich. Zudem verspüren ältere Menschen seltener Durst. Dadurch besteht die Gefahr, dass sie dehydrieren und überhitzen. |
| • | Säuglinge und Kleinkinder: Kinder haben eine geringere Schweißproduktion, zusätzlich weist ihre Stoffwechselrate eine höhere Aktivität auf. Hinzu kommt, dass ihre Hautoberfläche im Verhältnis zum Körpergewicht größer ist als bei Erwachsenen. Deshalb brauchen sie mehr Zeit, um sich an die Hitze anzupassen. |
| • | Menschen mit akuten und chronischen Erkrankungen: Bestimmte Erkrankungen können die Fähigkeit zur Regulierung der Körpertemperatur beeinflussen. Außerdem kann Hitzestress bestimmte Symptome akut verschlimmern. Auch die Einnahme von Arzneimittel kann sich negativ auf den Wärmehaushalt des Körpers auswirken. |
| • | Menschen, die im Freien und körperlich schwer arbeiten: Menschen, die im Freien arbeiten, sind von einer Hitzewelle besonders betroffen. Körperliche Arbeiten sind wesentlich anstrengender, Erschöpfungszustände können riskant werden und eine nachlassende Konzentration kann das Unfallrisiko erhöhen. Wichtig ist es, während extremen Temperaturen schwere Arbeiten möglichst in die kühleren Tageszeiten zu verlegen. |
Füreinander da sein
Passen Sie während einer Hitzewelle auf sich und auch auf Menschen in Ihrem Umfeld auf, die Zuwendung und Unterstützung benötigen. Alleinlebende, ältere oder kranke Menschen können unter einer Hitzewelle besonders leiden. Deshalb ist es gut, füreinander da zu sein und sich zu erkundigen, ob man helfen kann. Zusätzliche nützliche Tipps für heiße Tage:
https://www.bundesumweltministerium.de/publikation/den-klimawandel-gesund-meistern-tipps-fuer-heisse-tage
Weitere Informationen erhalten Sie unter der Telefonnummer +49 (0) 6867 / 66 155 oder der Mailadresse Klimaschutz@perl-mosel.de