Liebe Dorfgemeinschaft, am vergangenen Sonntag begingen wir die Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertags. Meine Rede zu diesem Anlass möchte ich mit Ihnen teilen und bedanke mich bei den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren und allen übrigen Teilnehmern der Veranstaltung.
Meine Damen und Herren, wir gedenken heute alles Opfer von Krieg und Gewalt. Kriege und Konflikte gibt es ebenso lange, wie die Menschheit selbst. Dennoch war ich ein wenig überrascht, als ich bei der Vorbereitung auf den heutigen Tag folgende Sätze gelesen habe:
„Jeder Mensch sollte dem anderen helfen, nur so verbessern wir die Welt. Wir sollten am Glück des andern teilhaben und nicht einander verabscheuen. Hass und Verachtung bringen uns niemals näher. Auf dieser Welt ist Platz genug für jeden, und Mutter Erde ist reich genug, um jeden von uns satt zu machen. Das Leben kann ja so erfreulich und wunderbar sein. Wir müssen es nur wieder zu leben lernen.
Die Habgier hat das Gute im Menschen verschüttet und Missgunst hat die Seelen vergiftet und uns im Paradeschritt zu Verderb und Blutschuld geführt. Wir haben die Geschwindigkeit entwickelt aber innerlich sind wir stehen geblieben. Wir lassen Maschinen für uns arbeiten und sie denken auch für uns.
Die Klugheit hat uns hochmütig werden lassen, und unser Wissen kalt und hart. Wir sprechen zu viel und fühlen zu wenig. Aber zuerst kommt die Menschlichkeit und dann erst die Maschinen. Vor Klugheit und Wissen kommt Toleranz und Güte. Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist unser Dasein nicht lebenswert.“
Diese Sätze könnten aktueller nicht sein. Tatsächlich aber stammen sie aus dem Jahr 1940. Der Zweite Weltkrieg wütete bereits und Charly Chaplin drehte den Film der große Diktator.
Auch heute wüten Kriege auf der Welt. Und leider ist die Liste der Konflikte im letzten Jahr wieder länger geworden, und Rechtspopulisten sind überall in der Welt im Aufwind.
Gerade deshalb ist es wichtig, heute hier zu stehen. Gerade deshalb müssen wir darauf aufmerksam machen, dass einfache Antworten keine Lösungen bedeuten und Hass immer nur Leid hervorbringt.
Vielen Dank für Ihre Teilnahme.
Philipp Anton
Ortsvorsteher