Titel Logo
Mosella Perl
Ausgabe 48/2025
Amtliche Bekanntmachungen und Mitteilungen der Gemeinde Perl
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Mitteilung des Ortsvorstehers Sehndorf

Rede zum Volkstrauertag 2025

Wir gedenken aller Toten beider Weltkriege und auch aller Menschen, die aktuell Opfer von Gewalt und Krieg werden. Ihrem Leid und ihren Angehörigen gilt unser Mitgefühl. Erinnerung bedeutet auch, der Blick in die Gegenwart. Unsere Gedanken sind heute bei den Opfern durch Krieg, Terror und Gewalt weltweit, besonders in der Ukraine, in Israel und im Gazastreifen.

Mir kommt es vor, als würde ich täglich in einer neuen Welt aufwachen. Täglich neue Nachrichten von Krieg, Terror, Eskalation und Gewalt weltweit. Zudem eine unklare Entwicklung unserer westlichen Welt- und Staatengemeinschaft. Unsere Welt dreht sich gefühlt immer schneller und kritische Stimmen werden lauter: Brauchen wir solche Gedenktage eigentlich noch? Sind das nicht alles leere Gesten? Sollte man die Vergangenheit nicht ruhen lassen?

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, JA, wir brauchen Gedenktage heute dringender denn je! Wir brauchen sie aus Respekt vor den Millionen Opfern der Nationalsozialisten. Vor all den Menschen, die von den Nazis erniedrigt, gefoltert oder getötet wurden. Momente des Innehaltens brauchen wir genauso, wie die Orte des Erinnerns. Denn es stellt sich aufgrund der aktuellen Weltlage und auch der gesellschaftlichen Lage in unserem Land eine eindeutige wie schwerwiegende Frage:

Haben wir aus der Vergangenheit gelernt? Ganz sicher dürfen wir immer wieder neu über unsere Erinnerungskultur nachdenken und ihr neue Formen geben, damit das, was geschehen ist, niemals in Vergessenheit gerät. Und damit nachfolgende Generationen daraus lernen können. Rassismus und Antisemitismus nehmen weltweit spürbar zu, befeuert von Fake-News, Hass und Hetze im Netz bis hin zu gewaltsamen Übergriffen auf offener Straße, auch bei uns in Deutschland.

Welche Rolle spielt ein jeder von uns dabei? Wer sich mit Krieg und Frieden beschäftigt, der schaue zuallererst ins eigene Herz. Denn das ist unsere Chance! Bei uns selbst können wir anfangen, die Welt zu verändern, Frieden zu schaffen und Toleranz zu üben mit den eigenen Schwächen und Fehlern und auch denen der anderen. Wir können den Frieden nur bewahren, wenn wir aktiv für ihn eintreten. Das gilt in der großen Perspektive der Weltpolitik genauso wie im kleinen Rahmen unseres täglichen Lebens. Zitiert wurde der Liedtext von Udo Lindenberg, „Komm wir ziehn in den Friede!“

Ich wünsche uns allen, auch im Namen meiner beiden Ortsvorsteherkollegen aus Perl und Oberperl, eine friedliche und gesunde Zeit und Zukunft. Und ich darf mit Stolz und Recht hier stehen und sagen, wir 3 Ortsvorsteher stehen zu unserem Ehrenamt, stehen zusammen und erledigen die täglichen Angelegenheiten im Sinne der Allgemeinheit. Wir stehen für euch, für den Frieden und Gerechtigkeit ein. Unabhängig von Parteizugehörigkeit, Herkunft, Alter, Bildungsstand und vielen anderen Faktoren. Dafür bin ich sehr dankbar!

Komm wir ziehen in den Frieden!

Mathias Bladt

Ortsvorsteher