Die Autoreifen im Revier Lemberg füllen einen großen Müllcontainer - Foto: Landesforsten.RLP.de/Forstamt Westrich (honorarfrei)
Auch Grünschnitt, wie hier in Obersimten, schadet dem Wald. Foto: Foto: Landesforsten.RLP.de/Forstamt Westrich (honorarfrei)
Im letzten Jahr wurde wiederholt Bauschutt in Pirmasens abgelagert. - Foto: Landesforsten.RLP.de/Forstamt Westrich (honorarfrei)
Hausmüll, Grünschnitt, Autoreifen, Gefahrenstoffe: Immer häufiger landen Abfälle skrupellos in unseren Wäldern. Die Verantwortlichen bleiben in den meisten Fällen unentdeckt und agieren auf Kosten der Natur und der Steuerzahler.
Illegale Mülldeponien im Pfälzerwald sind für Michael Bach, Revierleiter von Lemberg, längst keine Überraschung mehr. Das Ausmaß, dem er vor wenigen Tagen gegenüberstand, ist allerdings auch für ihn nicht alltäglich: Privatpersonen hatten beim Waldspaziergang nahe der Langmühle bergeweise alte Autoreifen entdeckt und das Forstamt Westrich über ihren Fund informiert. Um die vielen Reifen zu entsorgen, mussten Forstamtsmitarbeiter einen 7,5 m3 großen Müllcontainer anfordern.
Auch die Kolleginnen und Kollegen von Michael Bach in den angrenzenden Forstrevieren berichten von der unerfreulichen Entwicklung, dass immer öfter Abfälle heimlich im Wald abgeladen werden. „Im vergangenen Sommer tauchten größere Mengen Bauabfälle im Wald von Pirmasens auf“, erinnert sich der dortige Revierleiter Raphael Reischmann.
Der Gesetzesverstoß wiederholte sich an unterschiedlichen Stellen, ohne dass die Verantwortlichen ermittelt werden konnten. Besonders gefährlich wird es für Mensch und Natur, wenn sich im Bauschutt Schadstoffe wie Asbest oder Chemikalien befinden. Dann bindet die Beseitigung nicht nur Arbeitszeit, sondern bedeutet auch ein gesundheitliches Risiko.
Die illegale Ablagerung von Grünschnitt im Wald ist ebenfalls verboten und mit Bußgeldern belegt.
„Pflanzenabfälle wirken auf den ersten Blick vielleicht harmlos, ihre Zersetzung führt aber zu einem überhöhten Nährstoffanstieg im Waldboden. Zudem kann Grünschnitt Samen oder lebende Teile invasiver Zierpflanzen enthalten, die sich im Wald ansiedeln und heimische Pflanzen verdrängen. Auch Grünschnitt gehört deshalb niemals in den Wald“, warnt Michael Bach.
Illegaler Müll mit hohen Kosten verbunden
Mit der zunehmenden Menge an Müll in den Gemeindewäldern und im Staatswald steigt auch die finanzielle Belastung für Kommunen und Land. Als Waldbesitzer sind sie gesetzlich verpflichtet, für die Entsorgung aufzukommen, wenn der Verursacher nicht zu ermitteln ist. Gleiches gilt für Privatwaldbesitzer; auch sie müssen in diesem Fall die Entsorgungskosten selbst tragen. Das Forstamt Westrich appelliert deshalb an die Bevölkerung, Sonderabfälle bei den kommunale Entsorgungsbetrieben und Grünschnitt bei den dafür vorgesehenen Annahmestellen abzugeben. Wer andere Personen in flagranti beim Abladen von Müll im Wald beobachtet, sollte umgehend die Polizei informieren. Hinweise zu bereits liegendem Müll nimmt das Forstamt entgegen.