In der Ortsgemeinde Obersimten fand jetzt im Oktober die Auftaktveranstaltung für den „Zukunfts-Check Dorf“ statt, ein vom Innenministerium des Landes gefördertes Projekt, dass die teilnehmenden Dörfer des Landkreises in ihrer Entwicklung begleitet. Über 30 Interessierte waren der Einladung von Ortsbürgermeister Thorsten Höh gefolgt und fanden sich am Donnerstagabend in der gut besuchten Sängerhalle ein. In den kommenden Wochen und Monaten werden sie nun die Zukunft der Ortsgemeinde selbst aktiv mitgestalten und Strategien entwickeln, um ihr Heimatdorf als attraktiven Wohn-, Lebens- und Arbeitsstandort langfristig zu erhalten.
Der Landkreis Südwestpfalz ist an dieser Stelle einer von zwei Landkreisen in Rheinland-Pfalz, die den Zukunfts-Check Dorf momentan mit ihren Ortsgemeinden bestreiten und dessen inhaltliche Erkenntnisse in das ebenfalls vom Innenministerium geförderte Kreisentwicklungskonzept einfließen werden. Etwa die Hälfte der 84 Gemeinden in der Südwestpfalz macht sich hierbei auf den Weg, eine Dorf-Inventur durchzuführen, den erhobenen Bestand zu bewerten und schließlich aus der Mitte der Einwohnerinnen und Einwohner heraus Strategien und Lösungen zu entwickeln, um ihr eigenes Dorf zukunftssicher aufzustellen und zu entwickeln.
Der Auftakt ist somit gleichzeitig das erste wichtige Signal für ein erhöhtes bürgerschaftliches Engagement, welches der Dorfcheck stärken soll. Denn mit den zugehörigen Analysen, die von den Teilnehmenden selbst durchgeführt werden, schafft er gleichzeitig ein erhöhtes Bewusstsein für das eigene Dorf und trägt somit zur Selbstständigkeit der Ortsgemeinden bei. Zu den grundlegenden Zielen des Zukunfts-Check Dorf gehört aber auch, Kommunikation und Nachbarschaft zu fördern und ein modernes Beteiligungsformat zu schaffen, das ein Mitwirken der Bürgerinnen und Bürger unabhängig von der politischer Ebene ermöglicht: Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner, die nahe am Dorf sind, sollen ihre eigenen Ideen einbringen.
Nachdem Landrätin Dr. Susanne Ganster die Teilnehmenden begrüßt und die Tragweite des Projekts dargestellt hatte, erläuterte Mathias Rebmann, zuständig für die Dorfentwicklung im Landkreis Südwestpfalz, ausführlich das Konzept, mit dem die örtlichen Chancen und Potentiale in den Dörfern erkannt werden sollen. „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr Gedenke ich zu leben“, griff der Projektmanager zu Beginn der Veranstaltung ein Zitat von Albert Einstein auf, um auf die enorme Bedeutung der zukünftigen Entwicklung der Ortsgemeinden hinzuweisen. Weitere Bestandteile der Projektvorstellung waren ein Filmclip über das Projekt sowie eine Übersicht zu den aktuellen Herausforderungen im Landkreis sowie den Mega-Trends unserer Zeit.
Gerade Prozesse wie der Demographische Wandel, der Strukturwandel in der Landwirtschaft und nicht zuletzt die immer noch präsenten Auswirkungen der Corona-Pandemie stellen viele Dörfer hierbei vor enorme Schwierigkeiten. Diesen Herausforderungen werden die überwiegend veralteten Dorferneuerungskonzepte – soweit diese überhaupt vorliegen – nicht mehr gerecht. Der Zukunfts-Check Dorf bietet somit den Ortsgemeinden eine vielversprechende Gelegenheit, diese Konzepte aufzustellen oder fortzuschreiben und die entwickelten Projekte durch vielfältige Förderinstrumente in die Tat umzusetzen. An dieser Stelle wurde zugesichert, zielführende Maßnahmen in Zukunft pragmatischer umsetzen zu können. Die Ortsgemeinden erhalten hierbei vom Dorfentwickler, der als Berater und Unterstützer während des Prozesses agiert, Hinweise auf in Frage kommende Fördertöpfe.
Ein erster Meilenstein wurde bereits im Rahmen des interaktiven Workshop-Teils erreicht, während dessen die Bürgerinnen und Bürger selbst aktiv wurden und ihre Einschätzungen und Bewertungen zur Ortsgemeinde Obersimten auf einer Vielzahl an grünen und roten Kärtchen notierten. Gerade in den Bereichen Innenentwicklung und Dorfgestaltung, Dorf- und Vereinsleben sowie im Bereich Infrastruktur wurden hierbei viele Schlagwörter festgehalten. Gearbeitet wird daher ab sofort in drei selbstständigen Arbeitskreisen, die durch die Kreisverwaltung betreut werden und die sich in den kommenden Wochen und Monaten mit den Themen „Bauen und Innenentwicklung“, „Infrastruktur“ sowie „Dorfleben und Dorfgemeinschaft“ auseinandersetzen werden.
Auf die Frage „Wie stellen wir unser Dorf zukunftsfähig auf?“ findet man in Obersimten also ab sofort gemeinsam Antworten und geht die Zukunft aktiv an. Am Mittwoch, den 03.11.2022, findet dazu um 19 Uhr ein Treffen aller Arbeitskreise in der Sängerhalle statt, auf dem die entsprechenden Materialien an die Arbeitskreismitgliederinnen und –mitglieder ausgehändigt werden. Bis dahin sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen, sich einem Arbeitskreis anzuschließen und am Projekt mitzuarbeiten. Am Ende des Prozesses steht schließlich ein selbst fortgeschriebenes oder neu aufgestelltes Dorferneuerungskonzept zu Buche, das wesentlich günstiger als die Bearbeitung durch ein beauftragtes Ingenieurbüro ist. Vor allem aber wurden die der Einwohnerinnen und Einwohner, die auch privat von den aufgezeigten Fördermitteln profitieren können, als Expertinnen und Experten aktiv in den Prozess miteingebunden. Bevor der Zukunfts-Check Dorf in rund neun bis zwölf Monaten mit der Fertigstellung des Dorferneuerungskonzeptes endet, steht nun der gemeinsame Austausch in den Arbeitskreisen auf dem Programm.
Carmen Freyler ist die neue Beschäftigungspilotin für ukrainische Geflüchtete im Landkreis Südwestpfalz. Das zugrundeliegende Projekt wurde im Zuge der aktuellen Situation, mit vielen aus der Ukraine geflüchteten, vom Land geschaffen und diese Stelle vom Landkreis zur Kreisvolkshochschule Südwestpfalz (kvhs) abgeordnet. Finanziert wird sie aus Fördermitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF).
„Als Beschäftigungspilotin wird Carmen Freyler auf ihre Erfahrung und ihr Netzwerk als Bildungsbegleiterin zurückgreifen“, benannte Landrätin Dr. Susanne Ganster einen Vorteil, den die bereits im September von ihr begrüßte neue Mitarbeiterin in ähnlicher Funktion beim Internationalen Bund Pfalz Saarland aufbauen konnte. Für den IB war sie im Bildungszentrum Pirmasens tätig.
Ukrainischen Geflüchteten, die keiner Schulpflicht mehr unterliegen, bei der Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration zu unterstützen ist Ziel des Projektes. Dabei übernimmt Carmen Freyler eine Lotsenfunktion auf dem Weg in Ausbildung oder Arbeit: Sie informiert über Angebote wie Kinderbetreuung, Integrations-, Sprach- und/oder Berufssprachkurse und vermittelt Kontakte sowie AnsprechpartnerInnen, zeigt Wege auf zu örtlich vorhandenen Unterstützungsstrukturen und fungiert als vertrauensvolle Ansprechpartnerin, die Geflüchtete nach individuellen Bedarfen unterstützt.
Außerdem informiert sie die Geflüchteten über die Rahmenbedingungen des deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkts. Dabei wird Wissen vermittelt zur Arbeitsmarktsituation generell, zu Qualifikationsanforderungen,
Anerkennungsmöglichkeiten sowie arbeits- und sozialrechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland. Weiterhin gehört zu ihren Aufgaben, die Kompetenzen der zu Beratenden zu erfassen und Kontakte zum Jobcenter herzustellen. Um bestmöglich unterstützen und über die aktuellen Möglichkeiten im Landkreis aufklären zu können, ist eine stetige Netzwerkarbeit unerlässlich.
Das Projekt ist befristet bis zum 30.06.2023. Unterstützt wird die Beschäftigungspilotin bei Bedarf von DolmetscherInnen. Anzutreffen ist Carmen Freyler in den neuen Räumen der kvhs in der Delaware Avenue 12 in Pirmasens. Interessierte vereinbaren einfach per E-Mail an c.freyler@lksuedwestpfalz.de oder telefonisch unter 06331 809 166 einen Termin mit ihr. Post erreicht die Beschäftigungspilotin über die neue Postadresse der Kreisvolkshochschule Südwestpfalz, Postfach 2265, 66930 Pirmasens.
Die Begutachtung toter und/oder verletzter Nutztiere mit Verdacht auf Beteiligung großer Beutegreifer, wie Wolf oder Luchs, findet ausschließlich durch vom Land Rheinland-Pfalz beauftragte Personen statt. Wie das Koordinationszentrum für Luchs und Wolf (KLUWO) mitteilt, sind Übergriffe auf Nutztiere innerhalb von 24 Stunden unbedingt bei der Großkarnivoren-Hotline 06306 911 199 oder 06131 884 268 199 zu melden.
Wurde im Vorfeld eine Beprobung des Tierkörpers durch andere, als die vorgenannte Personen durchgeführt, muss dies dem KLUWO unverzüglich mitgeteilt werden. Besteht der Verdacht auf Beteiligung großer Beutegreifer und wurde die Beprobung des Tierkörpers in diesem Zusammenhang durch Dritte vorgenommen, kann das KLUWO eine Kontamination des Tierkörpers im Vorfeld der Beprobung nicht ausschließen. Auch wenn das KLUWO im Nachgang einer Begutachtung Kenntnis darüber erhält, dass hier eine nicht kommunizierte Beprobung durch Dritte erfolgte, behält sich das KLUWO vor, dem Tierhaltenden die Kosten für Anfahrt und Arbeit des amtlich beauftragten Gutachters in Rechnung zu stellen. Zudem können bei vorheriger Beprobung durch Dritte Ausgleichszahlungen nicht mehr beantragt werden, auch wenn der Verdacht besteht dass ein Nutztier gerissen wurde. Dies gilt dann auch für Fälle innerhalb ausgewiesener Präventionsgebiete, in denen ein wolfsabweisender Grundschutz besteht.
Das KLUWO weist daher ausdrücklich auf die eigens dafür vom Land Rheinland-Pfalz eingerichtete Telefon-Hotline unter den Nummern 06306 911 199 und 06131 884 268 199 hin. Über diese Hotline können auch außerhalb der Bürozeiten, an Wochenenden und Feiertagen Meldungen zu toten und verletzten Wild- und Nutztieren vorgenommen werden, sowie alle anderen Hinweise wie Sichtungen oder Losungsfunde gemeldet werden.
Auf Einladung des 1. Kreisbeigeordneten Peter Spitzer fand am Mittwoch, 05.10.2022 in der Ruppertshalle in Ruppertsweiler ein Austausch zum Thema: Gut leben im Alter – bei uns im Landkreis Südwestpfalz statt. Eingeladen waren die Verbands- und Ortsbürgermeister der Verbandsgemeinden Hauenstein und Pirmasens-Land sowie die dort lebenden Seniorinnen und Senioren.
Der demografische Wandel wirkt sich auf alle Lebensbereiche in jeder Region und jeder Gemeinde aus und stellt die Kommunen und ihre Bürger in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen. Sabine Muth, die Demografiebeauftragte des Landkreises Südwestpfalz, informierte ausführlich über die für die SeniorInnen bereits vorhandenen Strukturen und Angebote, wie beispielsweise die SicherheitsberaterInnen, die DigitalbotschafterInnen, die Arbeitsgemeinschaft zur Teilhabe beeinträchtigter Menschen und einiges mehr. Auch die Senioren-AnsprechpartnerInnen sowie die Vertreterinnen der Landfrauen, die für junge Familien, Frauen und für ältere Menschen vielfältige Angebote schaffen, konnte sie begrüßen.
Gabriele Kolb stellte sich und ihre Tätigkeit als Gemeindeschwesterplus des Landkreises Südwestpfalz vor. Seit 01.09.2022 können hochbetagte Menschen über 80 Jahre, die noch keine Pflege brauchen eine individuelle Beratung und Unterstützung erhalten, damit sie länger zu Hause wohnen und dort möglichst selbstbestimmt leben können. Bei präventiven Hausbesuchen nimmt sich die Gemeindeschwesterplus der Probleme und Sorgen bei der Bewältigung des Alltags an, vermittelt Freizeitangebote und stellt rund um die Themen Pflege, Ernährung, Gesundheit und Mobilität einen direkten Kontakt zu den örtlichen Stellen her.
Am Mittwoch, den 26.10.2022, 14:00 Uhr bietet Sie gemeinsam mit Lisa Bieber, der Gemeindeschwesterplus der Verbandsgemeinde Rodalben, eine Wanderung rund um den Lemberger Weiher an, zu der sich die SeniorenInnen unter 06331-809380 telefonisch anmelden können.
„Wofür sind Pflegestützpunkte da?“ Diese Frage beantwortete und erläuterte Eleonore Merk den Teilnehmenden ausführlich. Zur Compass-Pflegeberatung vor Ort für privat Versicherte informierte Sabine Sand.
Und über seine ehrenamtliche Tätigkeit als Sicherheitsberater, die Peter Weishaar seit 2019 ausübt, berichtete er verbunden mit interessanten Hinweisen.
Michael Schreiner ist Mitglied des Teilhabebeirates und Behindertenbeauftragter der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland und zudem Mitinitiator der Broschüre Südwestpfalz barrierefrei. Schreiner fesselte mit seinen Einblicken beim Mitwirken an der Broschüre. Gemeinsam mit Martin Miller, beide sind auf ihren Rollstuhl angewiesen, hat er alle Angebote überprüft und ausprobiert. Auf dieser Grundlage aufbauend können beeinträchtigte Menschen im Landkreis barrierefrei Urlaub machen. Weiter stellte er das neue Projekt Funkklingeln – Bei Barriere bitte klingeln vor. Es ermöglicht durch das Klingeln situative Hilfe bei nicht barrierefrei ausgebauten Geschäften oder Arztpraxen. Bisher wurde das Projekt in der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland gestartet und stieß bei den Anwesenden auf reges Interesse.
Ihre Aufgaben als ehrenamtliche Seniorenbeauftragte der Verbandsgemeinde Hauenstein stellte Karin Falkenhain vor. Von der Leitstelle Älter werden informierte Karina Frisch die Teilnehmer über die aktuellen Beratungsangebote zum Thema Demenz und über die Notfalldose.
Von Elke Feith vorgestellt wurde der seit 30 Jahren in Hauenstein bestehende Mittagstisch. Er bietet immer donnerstags im Pfarrheim ein 2-Gänge Menü für ungefähr 40 bis 50 SeniorenInnen. Im Vordergrund steht dabei, neben die von Bernd Becker frisch gekochte Hausmannskost, auch das gesellige Zusammensein. Alleine zuhause müssten viele Stammgäste auf Kommunikation und Teilhabe verzichten.
Beim Informationsabend konnten die bestehenden Angebote einer größeren Öffentlichkeit bekannt gemacht und die Zusammenarbeit der Akteure gestärkt werden. An die Bürgermeister und an alle Teilnehmenden erging die Bitte, diese Informationen weiterzuleiten und AnsprechpartnerInnen in jeder Ortsgemeinde zu gewinnen, die für die Belange von SeniorInnen tätig werden.
Mit dem SeniorenKompass erhielten die Teilnehmenden alle AnsprechpartnerInnen für die Verbandsgemeinden Hauenstein und Pirmasens-Land in einem Flyer zusammengefasst. Interessierte SeniorInnen können diese und weitere Informationen bei Sabine Muth, Demografiebeauftragte, per E-Mail an s.muth@lksuedwestpfalz.de oder unter 06331 809 293 telefonisch jederzeit anfordern. Ebenso bei Karina Frisch, Leitstelle Älter werden per E-Mail an k.frisch@lksuedwestpfalz.de oder unter 06331 809 333 telefonisch.
„Mit ein bisschen mehr Gelassenheit durch schwierige Zeiten.“ Das verspricht ein Weiterbildungs-Seminar für Frauen, die sich in Familie und Beruf, in Vereinen, Verbänden oder in der Kommunalpolitik engagieren.
Am Samstag, 05.11. bietet die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises von 9:30 bis 16:00 Uhr im Rahmen der Seminarreihe Atempause das Tagesseminar „Mit ein bisschen mehr Gelassenheit durch schwierige Zeiten“ an. Irmgard Röser-Hammer, Dipl. Sozialpädagogin und Coach, referiert im Hotel Zum Schokoladengießer in Rodalben. Teilnehmende bezahlen inklusive Verpflegung 30 Euro.
„In unserer leistungsorientierten und schnelllebigen Zeit, mit zunehmender Digitalisierung in vielen Lebensbereichen, sehen wir uns immer öfter mit Veränderungen und wachsenden Anforderungen konfrontiert“, benennt Landrätin Dr. Susanne Ganster die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, das Engagement im Ehrenamt, der Arbeitsplatz und die persönliche Gesundheit als wichtige Felder.
Diese Herausforderungen haben in Zeiten der Corona Pandemie und durch die aktuellen, weltweiten Umbrüche eine zusätzliche Steigerung erfahren.
Frauen in dieser Zeit ein bisschen mehr Gelassenheit mit auf den Weg zu geben, ihnen Zeit und Raum zur Reflexion und zum Innhalten zu bieten, das möchten wir mit unserer Seminarreihe Atempause. Das Leben ist Veränderung!, Veränderungen zulassen, sowie Veränderungen als Chance sehen, sind die Bausteine des diesjährigen Seminars.
Interessierte beachten bitte den Anmeldeschluss am 26.10.2022 und melden sich per E-Mail an s.morsch@lksuedwestpfalz.de oder telefonisch unter 06331 809 278, bei Susanne Morsch in der Gleichstellungsstelle beim Landkreis Südwestpfalz, an.
In vielen Haushalten macht man sich aktuell Gedanken über alternative Heizmöglichkeiten. Auslöser ist die aktuelle Nachrichtenlage, die manchen besorgt darüber nachdenken lässt, ob sich die Lage der Brennstoff- und Wärmeversorgung weiter zuspitzt.
Als Aufsichtsbehörde über die Bezirks-Schornsteinfeger veröffentlicht die Kreisverwaltung daher eine Information der bevollmächtigten Bezirks-SchornsteinfegerInnen und bittet diese zu beachten.
Denn bei der kreativen Suche nach Alternativen finden sich Wärmeerzeuger und Feuerstätten verschiedenster Arten, Ausstattung und mit unterschiedlichster Technik. Diese bergen bei unsachgemäßer Installation oder falscher Bedienung, die Gefahr von Bränden und/oder Kohlenmonoxid-Vergiftungen. Im schlimmsten Fall können große Sachschäden entstehen oder gar Menschen ums Leben kommen.
Manch einer überlegt beispielsweise, an den bislang ungenutzten Schornstein im Haus wieder einen Ofen anzuschließen. Die bevollmächtigten Bezirks-SchornsteinfegerInnen weisen darauf hin, dass solche unbenutzten Schornsteine vor Wiederinbetriebnahme unbedingt erst vom Schornsteinfeger überprüft werden müssen! Auch wer im vorhandenen Ofen jetzt häufiger oder mehr heizt, um teures Öl oder Gas einzusparen, muss dabei einiges zwingend beachten.
Der Betrieb von Holzöfen erzeugt Ruß und Ablagerungen in Ofenrohr und Schornstein. Dieser sorgt für einen verminderten Abgas-Abtransport und kann zum Rußbrand führen, wenn nicht rechtzeitig und regelmäßig vom Schornsteinfeger gekehrt wird.
Schornsteine von Holzöfen, die bisher nur gelegentlich in Betrieb waren, müssen bei verstärkter Nutzung mindestens zweimal oder gar dreimal jährlich gekehrt werden. Die dafür geltende Kehr- und Überprüfungsordnung verlangt, dass Schornsteine von Öfen für feste Brennstoffe, in bestimmten Zeitabständen überprüft und gekehrt werden müssen. Wichtig zu wissen ist dabei: Verantwortlich für die Beauftragung der Schornstein-Kehrung ist der Hauseigentümer!
Geschieht dies nicht, kann ein Rußbrand im Schornstein gefährlich werden, weil dabei Temperaturen von 1.000 °C oder mehr entstehen und Funkenflug die Nachbarhäuser gefährdet. Nach einem Schadensbrand kann die Frage auftauchen, ob unsachgemäße Nutzung oder möglicherweise eine fehlende Schornstein-Kehrung als Brandursache gilt und dann die Versicherung nicht zahlt.
Keinesfalls sollte man offenes Feuer, beispielsweise mit dem Gartengrill, in geschlossenen Räumen oder gar in der Wohnung machen! Rauch und Abgase enthalten lebensgefährliches Kohlenmonoxid. Ähnliches gilt auch für die im Baumarkt erhältlichen Katalytöfen. Diese Camping-Gasheizer mit integrierter Flüssiggasflasche, produzieren giftiges Abgas und verbrauchen Luftsauerstoff.
An dieser Stelle wird unbedingt geraten, nichts Unüberlegtes zu tun. Wenn es ums sichere Heizen geht, sollte zuerst der örtliche Schornsteinfeger gefragt werden. Dieser kennt auch viele Möglichkeiten, wie die Anfragenden in Ihren eigenen vier Wänden Energie einsparen können – auch mit kleinen Maßnahmen.